Ernährung

Vitamin-C-Mangel: Symptome, Ursachen & Behandlung

28.2.2023, 11:55 Uhr

Orangen und auch ihr Saft enthalten viel Vitamin C. (Symbolbild) © IMAGO/David Munoz

Ein Vitamin-C-Mangel ist in industrialisierten Ländern sehr selten, da man bei einer ausgewogenen Ernährung mit Obst und Gemüse genug Vitamin C aufnimmt. Ein Risiko besteht vor allem bei einer einseitigen Ernährung, bei Diabetikern und älteren Menschen.

Bei starkem Mangel spricht man von Skorbut bei Erwachsenen und der Moeller-Barlow-Krankheit bei Säuglingen. Hier erfahren Sie hier alles Wichtige zum Thema: Was ist Vitamin C und wie erkennt man einen Mangel?

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Vitamin C, auch Ascorbinsäure genannt, ist ein wasserlösliches Vitamin. Es ist ein Nährstoff, der für den Erhalt gesunder Zähne sowie den Aufbau, das Wachstum und die Wiederherstellung von Knochen, Haut und Bindegewebe notwendig ist. Das Vitamin ist ein sogenannter Antioxidans und hat die Funktion, Zellen in Stoffwechselprozessen zu schützen.

Als wasserlösliches Vitamin kann der Körper es nur in geringen Mengen speichern. Das macht es schwerer, es überdosieren, bedeutet aber auch, dass man Vitamin C regelmäßig über die Nahrung zu sich nehmen muss. Für die meisten Menschen in Deutschland ist das laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung kein Problem. Unterschritten werde der Referenzwert laut Studien vor allem bei Säuglingen von sechs bis elf Monaten und bei über 65-Jährigen in Pflegeheimen.

Grundsätzlich entsteht ein Vitamin-C-Mangel, wenn der Nährstoff nicht ausreichend über die Ernährung aufgenommen wird. Der Bedarf an Vitamin-C kann sich durch folgende Faktoren erhöhen:

  • Schwangerschaft
  • Stillen
  • eine Überfunktion der Schilddrüse
  • Operationen
  • Rauchen
  • chronische Entzündungen im Körper

Zudem kann die Aufnahme des Vitamins gestört sein, beispielsweise durch eine Magen-Darm-Erkrankung.

Wie viel muss den nun ein Mensch an Vitamin C zu sich nehmen, damit die Werte im Normalbereich sind? Die empfohlene Tageszufuhr hängt maßgeblich vom Alter und Geschlecht ab. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt hierfür Normwerte an:

  • Säuglinge und Kinder bis unter 4 Jahren sollten 20 mg pro Tag zu sich nehmen
  • Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren benötigen ca. 85 mg pro Tag
  • Jungen im Alter von 15 bis 19 haben einen Bedarf von 105 mg pro Tag, im Vergleich brauchen Mädchen nur 90 mg pro Tag
  • Der Normwert für Frauen im Erwachsenenalter beträgt 95 mg pro Tag und für Männer 110 mg pro Tag
  • Schwangere sollten mehr Vitamin C zu sich nehmen, deshalb liegt der Wert bei rund 105 mg pro Tag
  • Stillende haben einen erhöhten Bedarf von 125 mg pro Tag
  • Für Raucherinnen und Raucher, sowie Menschen, die unter Dauerstress stehen, ist es ratsam pro Tag 135 mg für Frauen und 155 mg für Männer aufzunehmen.

Wenn Sie sich schwach und müde fühlen, dann könnte das ein Anzeichen für eine Vitamin-C-Unterversorgung sein.

Ein Mangel an Vitamin C über mehrere Monate kann zu folgenden Skorbut-Symptomen führen: Wunden verheilen relativ langsam, es kommt immer wieder zu Blutungen unter der Haut, an Schleimhäuten und dem Zahnfleisch. Es kann zu Lockerung von Zähnen führen, das Haar kann trocken und brüchig und die Haut rau und schuppig werden.

Weitere Symptome sind eine erhöhte Infektanfälligkeit, Gelenkbeschwerden und Muskelschmerzen. Es kann zur Ansammlung von Flüssigkeit in den Beinen kommen und es besteht ein Risiko für Anämie.

Wie wird ein Vitamin-C-Mangel eigentlich diagnostiziert? Wenn Sie anhand der oben beschriebenen Symptome einen Verdacht auf eine Unterversorgung schöpfen, dann kann beim Arzt eine körperliche Untersuchung mit Bluttest durchgeführt werden. Bei Kindern werden Röntgenaufnahmen gemacht, um eine mögliche Einschränkung des Knochenwachstums festzustellen.

Und welche Behandlung können Sie erwarten? In der Regel wird eine nährstoffreiche Ernährung mit häufigerem Verzehr von frischen Früchten und Gemüsen empfohlen. Eine weitere Möglichkeit sind Vitamin-C-Präparate, bei Skorbut haben diese eine hohe Dosierung. Die meisten Symptome sollten nach ein bis zwei Wochen verschwinden, wobei Probleme mit dem Zahnfleisch länger anhalten können.

Ein Vitamin-C-Mangel lässt sich durch die ausreichende Aufnahme von Obst und Gemüse vermeiden: Die DGE rät zu fünf Portionen von Obst und Gemüse zu jeder Mahlzeit. Wie viel Vitamin C im Gericht steckt, kommt auch auf die Zubereitung an. Licht, Luft und Hitze zerstören das Vitamin. Das bedeutet:

  • Wird Obst und Gemüse gelagert, verliert es allmählich an Vitamin C. Am besten ist es, man verzehrt die Einkäufe möglichst bald. Gelagert werden sollten Salat und Gemüse vor Licht geschützt bei etwa 5 Grad im Kühlschrank. Kann man nicht auf frisches Gemüse zurückgreifen, eignet sich auch Tiefkühlgemüse.
  • Obst und Gemüse sollten kurz und am besten in stehendem Wasser gewaschen werden.
  • Zerkleinertes Obst und Gemüse sollte schnell weiterverarbeitet oder verzehrt werden.
  • Das Kochen in Salzwasser senkt den Vitamin-C-Anteil deutlich. Sinnvoll ist es, das Gemüse mit möglichst wenig Wasser sanft zu garen. Auch das Frittieren schont die wasserlöslichen Vitamine, das sollte man aufgrund des hohen Fettanteils aber nicht allzu häufig machen.
  • Frisch gepresster Saft enthält mehr Vitamin C als maschinell hergestellter, kurz erhitzter Saft. Allerdings ist der Anteil bei gekauftem Orangensaft trotzdem so hoch, dass man den Gesamtbedarf meist mit einem Glas (0,2 Liter) pro Tag decken kann.

    Welche Lebensmittel haben aber einen hohen Vitamin-C-Gehalt?

    • Sanddornbeeren
    • Schwarze Johannisbeeren
    • Petersilie
    • Spinat
    • Kartoffeln
    • Tomaten
    • Brokkoli
    • Zitrusfrüchte (Zitronen, Orangen, Grapefruits, Mandarinen)
    • Hagebutten
    • Gemüsepaprika

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