Symptome eines Mangels

Wofür braucht der Körper Vitamin K?

Simone Madre

SEO-Redakteurin

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17.1.2023, 08:35 Uhr
In unserem Beitrag erfahren Sie, in welchen Lebensmitteln Vitamin K steckt.

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In diesem Artikel:

Während die Vitamine C, B oder Vitamin D vielen Menschen bekannt sind, gerät Vitamin K oftmals in Vergessenheit. Dabei ist Vitamin K für den Körper sehr wichtig. Das Vitamin wird vor allem für die Blutgerinnung benötigt. Zudem leistet Vitamin K einen Beitrag zu gesunden Knochen und gesundem Gewebe. In diesem Artikel wird erklärt, in welchen Lebensmitteln Vitamin K natürlich vorkommt, was einen Mangel verursacht und wie man diesen erkennt.

K-Vitamine gehören genau wie die Vitamine A, Vitamin E und D zu den fettlöslichen Vitaminen. Es existieren zwei natürlich vorkommende Formen von Vitamin K: Vitamin K1 und Vitamin K2. Diese beziehen wir aus unterschiedlichen Quellen. Vitamin K1 wird von Pflanzen bei der Photosynthese gebildet. Vitamin K2 kann direkt im Darm gebildet werden, es ist aber auch in verschiedenen Lebensmitteln enthalten. Als Nahrungsergänzungsmittel findet man meist K2, denn es hat eine gute Bioverfügbarkeit und bleibt länger im Körper als Vitamin K1.

Vitamin K3 kann nur synthetisch hergestellt werden und wurde früher für die Behandlung eines Vitamin-K-Mangels eingesetzt. Heutzutage wird es aufgrund verschiedener Nebenwirkungen allerdings nicht mehr produziert.

Vitamin K kommt in unterschiedlichen Lebensmitteln vor. Während Vitamin K1 in den Blättern verschiedener Grünpflanzen enthalten ist und vom Organismus zum aktiveren Vitamin K2 umgewandelt werden kann, kommt das Vitamin K2 lediglich in tierischen oder fermentierten pflanzlichen Lebensmitteln vor. Bei einer gesunden Darmflora gibt es zudem passende Bakterien, die das Vitamin K2 bilden können.

Lebensmittel mit Vitamin K1:

Lebensmittel mit Vitamin K2:

  • Rohes Sauerkraut
  • Butter und Milch
  • Leber
  • Eidotter
  • Manche Käsesorten
  • Sojaprodukte
  • Sojaöl, Rapsöl
  • Avocado
  • Petersilie

Ein Vitamin-K-Mangel ist bei Erwachsenen sehr selten. Die Ursache sind meist Darmerkrankungen, die die Aufnahme des Vitamins behindern. Aber auch eine einseitige, sehr fettarme Ernährung kann ein Grund sein. Denn Vitamin K kann vom Körper zusammen mit etwas Fett deutlich besser aufgenommen werden als ohne Fett. Auch einige Medikamente können die Aufnahme von Vitamin K behindern und somit bei langfristiger Einnahme gegebenenfalls zu einem Mangel führen.

Bei Neugeborenen ist ein Mangel wahrscheinlicher, weil der Bedarf über die Muttermilch meist nicht gedeckt wird. Zudem sind anfangs noch keine Darmbakterien vorhanden, die Vitamin K produzieren. Deshalb verabreichen Ärzte bei den Vorsorgeuntersuchungen U1 bis U3 vorsorglich zusätzliches Vitamin K, zum Beispiel als Tropfen unter den Mund.

Vitamin K übernimmt zahlreiche wichtige Funktionen im Körper. Dazu gehören die folgenden:

  • Regulierung der Blutgerinnung: Vitamin K ist für die Blutgerinnung verantwortlich. Ein Mangel an Vitamin K beeinflusst wesentliche Gerinnungsfaktoren und hemmt damit auch die Gerinnungsfähigkeit des Blutes. Dies kann zu einer erhöhten Blutungsneigung führen.
  • Wirksamkeit gegen Arteriosklerose: Vitamin K spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention und Rückbildung von Arterienverkalkungen. Vitamin K2 aktiviert ein Protein, das Calcium in den Gefäßen binden kann. Hat der Köper zu wenig K2, ist der Calciumspiegel im Blut höher und Calcium kann sich besser in den Gefäßen ablagern und diese verengen. Diese Verkalkung der Gefäße nennt man Arteriosklerose. Vitamin K hilft dabei, das Risiko einer Verkalkung zu verringern, und kann zudem bereits vorhandene Verkalkungen auflösen.
  • Knochen stärken und Osteoporose entgegenwirken: Da Vitamin K dabei hilft, Calcium aus dem But in Zellen abzulagern, unterstützt es auch beim Aufbau von Knochen und verbessert ihre Stabilität und Belastbarkeit. Vitamin K2 wird bereits seit einiger Zeit in der Vorbeugung und Therapie von Osteoporose eingesetzt, normalerweise zusammen mit Vitamin D. Osteoporose ist auch bekannt als Knochenschwund und beschreibt eine Erkrankung, bei der die Knochen porös werden und schneller brechen.

Wie viel Vitamin K braucht der Körper?

Der genaue Bedarfswert ist derzeit nicht bekannt. Eine angemessene Zufuhr für Erwachsene (25 bis bis 51 Jahre) liegt laut den D-A-CH-Referenzwerten täglich bei 70 µg (Männer) und 60 µg (Frauen). Männern ab 51 Jahren wird eine Zufuhr von 80 µg empfohlen und Frauen ab 51 Jahren werden 65 µg Vitamin K pro Tag nahegelegt. Dies erreicht man normalerweise problemlos durch Lebensmittel und die Eigenproduktion im Darm.

Falls man überlegt, Vitamin K als Tropfen oder in Tablettenform zu sich zu nehmen, sollte man sich von seinem Hausarzt oder seiner Hausärztin beraten lassen. Nicht immer ist ein Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll.

Ein Vitamin-K-Mangel tritt hauptsächlich bei Neugeborenen auf. Da Babys noch keinen ausreichenden Vitamin-K-Speicher haben, sind sie auf eine Vitamin-K-Zufuhr nach der Geburt angewiesen. Damit kann das Risiko einer Vitamin K-Mangelblutung reduziert werden.

Ein Vitamin-K-Mangel kann zu Hirn-, Haut- und Darmblutungen führen. Für Säuglinge wurde eine Vitamin K-Prophylaxe eingeführt, da ein Mangel an Vitamin K auch Hirnblutungen begünstigen kann. Zwei Milligramm Vitamin K werden am ersten Tag dem Neugeborenen verabreicht und weitere Vitamin-K-Gaben folgen bei den darauf folgenden Untersuchungen (U2 und U3). Ein Vitamin-K-Mangel kann allerdings auch bei Erwachsenen auftreten.

Wenn dem Körper Vitamin K fehlt, wirkt sich dies auf das Gerinnungssystem aus. Bei einer zu niedrigen Konzentration kann es zu Blutungen kommen. Daher ist auch ein unverhältnismäßig starker Blutverlust bei Verletzungen möglich.

Mögliche Symptome sind:

  • Vermehrtes oder häufiges Bluten (aus der Nase, aus dem Zahnfleisch, aus einer Wunde, im Urin oder Stuhl)
  • Blaue Flecken

Früh auftreten können:

Welche Folgen können auftreten?

Infolge von dauerhaftem Vitamin-K-Mangel kann die Knochendichte abnehmen und die Wahrscheinlichkeit für Knochenbrüche zunehmen. Zudem können Arterien verkalken und es treten Gelenkentzündungen auf.

Bei der Diagnose findet zunächst ein Gespräch mit dem Hausarzt, eine körperliche Untersuchung und die Bestimmung der Blutwerte statt. Die Behandlung erfolgt durch eine Supplementierung von Vitamin K in Tablettenform, über eine Spritze in den Muskel oder als Infusion. Damit können Folgeschäden frühzeitig verhindert werden. Wenn ein Medikament ursächlich für den Mangel ist, muss der Arzt die Dosis anpassen und gegebenenfalls zusätzlich Vitamin K verabreichen.

Vorbeugen kann man einem Vitamin-K-Mangel durch einen gesunden Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung. Ist die Aufnahme von Vitamin K aufgrund einer Darmerkrankung gestört, hilft der Hausarzt oder die Hausärztin mit der passende Behandlung weiter. Bei Neugeborenen kann man durch die Prophylaxe einem Vitamin-K-Mangel entgegenwirken.

Eine Vitamin-K2-Überdosierung durch die Ernährung ist nach derzeitigem Wissen für gesunde Menschen nicht schädlich. Vitamin K ist selbst in hohen Dosen für erwachsene Menschen ungefährlich. Dies ist allerdings bei Neugeborenen anders, denn hier kann eine Überdosierung eine Hämolyse, einen Zerfall der roten Blutkörperchen, auslösen.

Wenn man einen Blutgerinnungshemmer einnimmt und Vitamin K supplementieren will, sollte man mit dem Arzt sprechen. In bestimmten Fällen schwächt Vitamin K die Wirkung des Blutgerinnungshemmers. Zudem sollte man ausgewogen essen, um starke Schwankungen in der Vitamin-K-Versorgung des Körpers zu vermeiden.

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