Schwitzen im Sommer

Hitze-Mythos im Check: Verbrennt man bei Hitze mehr Kalorien?

Alice Vicentini

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12.7.2023, 15:15 Uhr
An heißen Tagen verliert man durch´s Schwitzen viel Wasser - aber nimmt man auch ab?

© imago images/epd/Anke Bingel, NN An heißen Tagen verliert man durch´s Schwitzen viel Wasser - aber nimmt man auch ab?

Heiß, heißer, Hochsommer: Die Hitze in Deutschland sorgt bei vielen für ausgelaugtes Ächzen und notorische Schattenflucht - nur die Schweißdrüsen arbeiten auf Hochtouren. Aber hat das permanente Schwitzen einen erhöhten Kalorienverbrauch zur Folge, der sich positiv aufs Gewicht auswirkt? Oder handelt es sich hier um nichts weiter als einen Irrglauben a la "zu schön, um wahr zu sein"? Wir klären auf.

Verbraucht man bei Hitze mehr Kalorien? Die Fakten

Schwitzen dient zur Regulation der Körpertemperatur und führt zu Flüssigkeits- sowie Mineralstoffverlust. Schweiß besteht zu 99 Prozent aus Wasser, der Rest setzt sich aus anderen Substanzen wie Natrium, Chlorid und Kalium zusammen. Wie viel man schwitzt, hängt von Gewicht, Alter, Fitnesslevel, Umwelt und vielen anderen Faktoren ab. Temperaturen von 30 Grad dürften ganz schön ins Schwitzen bringen. Auf das Körpergewicht hat das allerdings nahezu keinen Einfluss, denn durchs Schwitzen verliert man hauptsächlich Wasser, das durch das Trinken wieder nachgefüllt wird.

Mehr Kalorien als beim Schwitzen werden beim Frieren und Zittern verbraucht, so das Portal fitforfun. Das hängt damit zusammen, dass der Körper bei einer niedrigen Außentemperatur einiges an Energie verbrennt, um sich selbst zu heizen. Jeder Mensch verbrennt unterschiedlich viele Kalorien, doch ein Experiment in der Fachzeitschrift Obesity Reviews zeigte eine klare Tendenz: Normalgewichtige Probanden verloren in einer kalten Stunde 12,5 Kilokalorien, was auf 24 Stunden hochgerechnet 300 Kilokalorien pro Tag bedeuten würde.

Trinken regt Kalorienverbrennung an

Wasser trinken nach Flüssigkeitsverlust - sei es wegen sportlicher Aktivität oder hoher Außentemperaturen - kann allerdings den Stoffwechsel anregen. Der Körper muss vor allem für kalte Getränke mehr Energie aufwenden, da er die Temperatur der Flüssigkeit an die Körpertemperatur angleichen muss. Die "Mehrarbeit" zeigt sich dadurch, dass mehr Kalorien dabei verbrannt werden. Auch das Hungergefühl kann durchs Trinken beeinflusst werden: Füllt bereits vor dem Essen eine größere Mengen Flüssigkeit den Magen, entsteht ein gewisses Sättigungsgefühl. Das kann sich beim Abnehmen als hilfreich erweisen. Allerdings ist es wichtig zu betonen, dass Wasser und Tees als die effektivsten Wasserlieferanten für den Organismus dienen. Zuckerhaltige Getränke sollten wegen ihres hohen Energiegehalts in den Hintergrund rücken.

Im Sommer fällt das Abnehmen oft leichter

Der Sommer lockt die Menschen vermehrt nach draußen. Doch die Verbindung zwischen einer gesunden, ausgewogenen Ernährung aus kalten, leichten Speisen und körperlicher Aktivität wie Schwimmen oder Fahrrad fahren ist entscheidend dafür, dass Kalorien verbrannt werden. Ob es sich auch auf der Waage nachweisen lässt, ist erstmal zweitrangig, sobald man einen gesunden Lebensstil führt.

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