Wichtige Tipps

Radfahren bei Gewitter: Darum sollten Sie unbedingt absteigen

Sara Denndorf

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14.5.2024, 12:29 Uhr
Fahrradfahrer sollten gewisse Tipps beachten, um sich vor Blitzeinschlägen auf der Radtour zu schützen.

© Alexander Wolf/dpa Fahrradfahrer sollten gewisse Tipps beachten, um sich vor Blitzeinschlägen auf der Radtour zu schützen.

Es passiert selten, dass Menschen vom Blitz getroffen werden, aber es passiert – und zieht dann mitunter fatale Folgen nach sich: Ein Blitz kann eine Spannung von einigen 100 Millionen Volt sowie eine Stromstärke von bis zu 500.000 Ampère erreichen und im menschlichen Körper unter anderem Verbrennungen, Nervenstörungen sowie einen Herzstillstand verursachen. Allerdings kann man sich vor einem Blitzeinschlag im Allgemeinen, aber speziell auch als Fahrradfahrer clever schützen – sofern man einige Tipps beachtet.

Ab wann wird ein Gewitter überhaupt gefährlich?

Es gibt eine einfache Faustregel, um zu ermitteln, wie weit ein Gewitter entfernt ist und wie groß demzufolge die Bedrohung ist: Man zählt die Sekunden zwischen einem Blitz und dem folgenden Donner, teilt die Zahl durch drei und erhält dann grob die Entfernung des Gewitters in Kilometern. Liegen also 30 Sekunden zwischen Blitz und Donner, ist das Gewitter noch etwa zehn Kilometer entfernt. Sind es nur 15 Sekunden und demzufolge fünf Kilometer, ist es laut der "R+V"-Versicherung höchste Zeit, Schutz zu suchen.

Wo sollte man sich bei einem Gewitter aufhalten?

Im Idealfall befindet man sich in einem Gebäude, das den Blitz ableiten kann, unter Betonbrücken oder in einem Auto. Für Fahrradfahrer ist dies oftmals nicht möglich, wenn man in der freien Natur fernab der Zivilisation unterwegs ist. In diesen Fällen bieten Wälder, sofern die Bäume über eine gleichmäßige Höhe verfügen, als Schutzalternative an. Dabei sollte man sich vom Waldrand sowie von Bäumen, die über andere Bäume hinausragen, entfernen.

Zudem sollte man es laut der "AOK" zu Überleitungen einen Abstand von 50 Metern einhalten und es dringend vermeiden, sich neben Türmen oder Masten unterzustellen. Denn: Blitze schlagen üblicherweise an der höchsten Erhebung ein. Aus diesem Prinzip lassen sich sämtliche weitere Tipps ableiten – zum Beispiel, in welcher Körperhaltung man am besten vor Blitzen geschützt ist.

Wie sollten sich Fahrradfahrer bei einem Gewitter verhalten?

Fahrradfahrer, die auf freier Fläche unterwegs sind, sollten eine möglichst tiefgelegene Stelle suchen, in die Hocke gehen und sich klein machen. Denn die Gefahr, vom Blitz getroffen zu werden, ist sonst genauso groß wie für eine Metallstange, die an derselben Stelle steht", erklärt "R+V"-Sicherheitsexperte Ralf Weber. Konkret empfiehlt es sich, mit den Armen die Knie zu umklammern und den Kopf nach vorne zu neigen. Der Mythos, man solle sich möglichst flach ausgestreckt auf den Boden legen, ist falsch: In dieser Position bietet man dem Blitz nur noch mehr Angriffsfläche und bringt sich dadurch selbst in Gefahr.

Was macht man mit dem Fahrrad?

Nicht nur die Tatsache, dass man mit Fahrrad quasi ohne Schutzmöglichkeit unterwegs ist, sondern auch das Fahrrad selbst erhöhen die Gefahr eines Blitzschlags: "Die Metallteile der Räder leiten elektrischen Strom", sagt "R+V"-Experte Weber. "Wer sein Rad während eines Blitzeinschlags berührt, riskiert schwere Verbrennungen oder sogar einen Herzstillstand." Demnach sollte das Fahrrad, dazu rät der "ADFC", mindestens drei bis fünf Meter entfernt abgestellt werden. Selbiges gilt im Übrigen auch für Menschen: Wer in der Gruppe unterwegs ist, sollte sich keinesfalls mit den Freunden oder Verwandten zusammenkauern, sondern einen ordentlichen Abstand untereinander wahren.