Invasive Art

Vorsicht vor rosa Eiern im Garten: Was bei einem Fund zu tun ist

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

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19.6.2024, 14:33 Uhr
Eigelege von Apfelschnecken. © Jess Van Dyke, Snail Busters, LLC, Bugwood.org

© Jess Van Dyke, Snail Busters, LL Eigelege von Apfelschnecken. © Jess Van Dyke, Snail Busters, LLC, Bugwood.org

Schnecken können im eigenen Garten einen echten Gesundheitsdienst leisten. Sie fressen verrottende Pflanzenteile und tote Tiere und sind somit nützliche Bestandteile der Lebensgemeinschaft, erklärt der NABU - Naturschutzbund Deutschland. Versammeln sich zu viele Weichtiere im eigenen Grün, dann können diese aber erheblichen Schaden anrichten. Eine Schneckenart wird dabei besonders gefürchtet.

"Bei günstigen Bedingungen und ohne ursprüngliche Feinde kann sich die Apfelschnecke äußerst schnell vermehren", schreibt das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen Julius Kühn-Institut (JKI). Sie beeinträchtigt durch ihre rasche Vermehrung die Wasserqualität, verringert den Bewuchs der Gewässer und steigert dadurch die Gefahr von Erosion.

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Apfelschnecken sind leider nur schwer von heimischen Süßwasserschnecken zu unterscheiden. Ihre Präsenz ist aber besonders durch ein Merkmal festzustellen: rosa Eier. Diese legt die Apfelschnecke an Pflanzen oder anderen Oberflächen nahe einer Wasserfläche ab. Das Eipaket ist etwa fünf Zentimeter lang und hat einen Durchmesser von etwa 15 Millimetern. Äußerlich ähnelt der Laich einer dicken, wässrigen, rosafarbenen Raupe.

Die Tiere können aufgrund der niedrigen Temperaturen im Winter in Deutschland nicht überleben. Sie können jedoch unbemerkt an Pflanzen haftend in Aquarien oder Teiche gelangen: "Selbst wenn eine dauerhafte Ansiedlung in Deutschland noch unwahrscheinlich ist, können jetzt im Sommer durchaus Apfelschnecken aus ausgeleerten Aquarien in Teichen und anderen Gewässern auftauchen", so Gritta Schrader vom JKI.

Um die invasive Art eindämmen zu können, müssen gelegte Eier entfernt werden. Auf Social Media verbreiten sich aktuell Videos, in denen viele Nutzerinnen und Nutzer selber die Eier zerquetschen. Die Eier sollte man aber auf gar keinen Fall anfassen oder selber entfernen, da sie giftig sein können. Vielmehr sollte ein Fund beim Pflanzenschutzdienst des jeweiligen Bundeslandes gemeldet werden.

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Amtlich bekämpft: EU verbietet Einfuhr und Verbreitung

2009 wurde die Schneckenart erstmals in spanische Reisanbaugebiete verschleppt, erklärt das JKI. 2017 gab es einen weiteren Fund in der Schweiz und 2018 in Frankreich. Seit 2019 wird die Apfelschnecke als Unionsquarantäneschädling eingestuft, bedeutet sie ist in der EU nicht heimisch, verursacht große Schäden und kann aus diesem Grund amtlich bekämpft werden.

Die Einfuhr der Schneckengattung ist seit 2012 verboten, nachdem die EU Notmaßnahmen erlassen hatte, um eine Verbreitung der Apfelschnecke verhindern zu können. Auch die Verbreitung ist damit verboten: Die Schnecken dürfen aus diesem Grund weder verkauft noch weitergegeben werden.

Die Apfelschnecke in der EU zu verbieten, dient vor allem dem Pflanzenschutz. Besonders die Gattung Pomacea gilt weltweit als gefährliche, invasive Art, erklärt der Bundesverband für fachgerechte Natur-, Tier- und Artenschutz in einer Pressemitteilung. Die Weichtiere können unter klimatisch günstigen Verhältnissen erhebliche Schäden verursachen. Teile Südostasiens, der USA und Mittelamerika hatten bereits mit der Apfelschnecke zu kämpfen. Sie stammen ursprünglich aus Südamerika.

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