Große Änderung

Netflix-Abostruktur wird schlanker: Auch für Bestandskunden wird es jetzt teurer

28.1.2024, 14:51 Uhr
Eine Leuchtreklame zeigt den Schriftzug Netflix: Der Streamingrise Netflix nimmt erneut Änderungen an seiner Abostruktur vor.

© IMAGO/Christoph Hardt Eine Leuchtreklame zeigt den Schriftzug Netflix: Der Streamingrise Netflix nimmt erneut Änderungen an seiner Abostruktur vor.

Der Streamingdienst Netflix hat in der vergangenen Zeit viele Änderungen an seinem Dienst vorgenommen. So führte Netflix neben seinen drei Abo-Modellen 2022 ein Standard-Abo mit Werbung ein - ein besonders kostengünstiges Modell, welches durch Zwischenwerbung finanziert wird. Das günstigste werbefreie Basis-Abo (7,99 Euro) fällt seit Oktober 2023 für Neukunden weg und ist nur noch für Netflix-Bestandskunden verfügbar, berichtet die "Tagesschau". Dies soll sich künftig jedoch ändern.

Wie das Branchenmagazin "Techbook" berichtet, geht aus dem aktuellen Quartalsbericht, welcher an Netflix-Investoren gesendet worden ist, hervor, dass der Streamingriese das werbefreie Basis-Abo endgültig streichen will. Dadurch erhofft sich das Unternehmen, dass Kundinnen und Kunden, welche keine Werbung sehen wollen, in das teurere Standard-Abo wechseln. Nutzerinnen und Nutzer, die nicht dazu bereit sind 5 Euro mehr zu zahlen, würden dann in das Werbe-Abo wechseln.

Dadurch würde der Streamingdienst die Attraktivität für Werbekunden erhöht, erklärt das Portal. Wie aus den aktuellen Geschäftszahlen hervorgeht, wird dadurch ein Geschäft begünstigt, welches enorm wichtig ist für Netflix. Das "Standard-Abo mit Werbung" sorgt in den Ländern, in welchen es verfügbar ist, für 30 Prozent mehr Neuanmeldungen, berichtet zuvor "BR".

Wie Netflix mit den betroffenen Kunden umgehen möchte, das ist bisher nicht bekannt, berichtete "Techbook". Das Unternehmen könnte Betroffene automatisch auf umliegende Tarife verteilen, dafür müsste Netflix seine Nutzerinnen und Nutzer aber zuvor erst informieren. Wann das Basis-Abo endgültig abgeschafft wird, geht aus dem Bericht nicht hervor. Bevor der deutsche Markt davon betroffen ist, werden die Änderungen jedoch zunächst in Großbritannien und Kanada eingeführt.

Netflix geht seit dem vergangenen Sommer gegen Trittbrettfahrer in Deutschland vor. Seitdem können Nutzerinnen und Nutzer ihren Streaming-Account nur teilen, wenn sie im selben Haushalt wohnen. Die Accountsharing-Maßnahmen des Streamingriesen zeigen rasch Wirkung: Netflix gewann im zweiten Quartal 5,9 Millionen Kunden hinzu. Nach früheren Berechnungen von Netflix nutzten rund 100 Millionen das Passwort aus einem anderen Haushalt.

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