Was jetzt im Garten anfällt

Gartenarbeit im September: Diese Aufgaben sollten Sie jetzt dringend erledigen

Johanna Mielich

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

21.9.2023, 08:00 Uhr
Die Fülle an Laub und Gartenabfällen, die im September anfallen, können Sie sich direkt für Ihren Komposthaufen zunutze machen.

© Christin Klose/dpa-mag Die Fülle an Laub und Gartenabfällen, die im September anfallen, können Sie sich direkt für Ihren Komposthaufen zunutze machen.

Die Tage werden jetzt bemerkbar kürzer und in den Nächten frischt es ab: Der September markiert den Übergang vom Sommer zum Herbst und ist daher eine entscheidende Zeit, um Ihren Garten auf die kommenden Jahreszeiten vorzubereiten. Was jetzt zu tun ist, damit Ihre grüne Wohlfühloase auch in den kühleren Monaten gesund und blühend bleibt? Experten der Bayerischen Gartenakademie haben wichtige Tipps parat:

1. Erntezeit für Obst und Gemüse

Der September dreht sich vor allem um diese Leckerbissen: Apfel- und Zwetschgenkuchen, Apfelstrudel, Apfelmus, Birnenkompott und vieles mehr. Denn: Jetzt ist endlich Erntezeit! Einlagern sollte man aber nur Früchte, die keine Mängel haben, rät die Bayerische Gartenakademie.

Idealerweise liegen die Äpfel bei rund fünf Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit - sonst bleiben sie nicht so lange frisch. Ist es im Keller wärmer, sollte man die Äpfel in Papiertüten geben oder die Stellagen mit Papier abdecken, so die Gartenexperten.

Auch aus Birnen, Zwetschgen, Pflaumen, Brombeeren und Herbsthimbeeren lassen sich jetzt köstliche Kuchen oder Marmeladen zaubern.

Walnüsse gehören ebenfalls zum Herbst, die sollten Sie möglichst täglich auflesen. "Liegen sie längere Zeit im feuchten Gras, beginnen die Kerne zu schimmeln", merken die Fachleute an. Trocknen Sie die Nüsse am besten einlagig in Gitterkistchen an trockenen nicht zu kalten Stellen!

Doch auch der Gemüsegarten hat im September so einiges zu bieten: Tomaten, Zucchini, Rote Beete, Kürbisse, Steckrüben und allerlei Kohlarten, wie etwa Wirsing und Spitz- oder Chinakohl, zählen zu den typischen Saisongemüsen im September. Auch knackige Salate wie Batavia, Endivien oder Eichblatt-Salat erwarten uns diesen Monat.

An die Tiere denken: Bei all der Ente-Euphorie sollten Sie jedoch auch an die Tiere denken, die langsam eine Speckschicht für den Winter benötigen. "Fallobst fressen nicht nur Mäuse. Auch Insekten, Igel und Vögel laben sich daran", so die Bayerische Gartenakademie. Spätblühendes im Staudengarten nährt außerdem Bienen und andere Insekten.

2. Pflanzzeit

"Im Herbst ist die Blütezeit noch nicht vorbei", wissen die Experten. Für einige Pflanzen ist der September der optimale Pflanzmonat. Dazu zählen beispielsweise die Pfingstrosen, Schwertlilien, aber auch alle anderen Stauden. Durch den noch warmen Boden haben die Pflanzen sehr gute Chancen bis zum Wintereinbruch neue Wurzeln zu bilden und im nächsten Frühjahr dann in voller Pracht aufzublühen.

Doch auch für einige Gemüsearten ist es jetzt noch nicht zu spät. Entstehen nun auf den Beeten durch das Abernten von Sommergemüsepflanzen Lücken, "so lässt sich problemlos Pflücksalat und Endivien sowie Batavia-Salat pflanzen", verrät die Bayerische Gartenakademie. Manche Gärtner bieten außerdem Chinakohl- und Zuckerhutpflanzen an. Durch warme Temperaturen und Niederschläge wachsen die Pflanzen teilweise zu großen Köpfen heran. Chinakohl und Zuckerhut sind kälteverträglich und legen daher oft auch noch im November an Größe zu. Sie passen auch gut in freie Frühbeetkästen, wo sie sich auch gut abdecken lassen.

Empfindlichere Pflücksalate und Endivien sollten Sie bei drohendem Frost mit einem Vlies abdecken. Doch es gibt noch andere Gemüsearten, die nun leere Plätze im Beet einnehmen können: "Schnellwachsend sind Radies, die mit Frühjahr- und Herbstsorten gesät werden", so die Experten der Gartenakademie. Feldsalat, Spinat, Gartenkresse und Salatrauke sind ebenfalls schnelle Lückenfüller.

Auch alle nicht frostempfindlichen Obstgehölze können jetzt noch geplanzt werden. Dazu zählen Apfel, Birne, Kirsche, Zwetschge sowie Beerensträucher wie Johannis- und Stachelbeere. Sie bilden dann einen kräftigen Austrieb im Frühjahr, versprechen die Gartenprofis. Lediglich Pfirsich, Aprikose, Tafeltraube sowie andere frostempfindliche Obstarten wie Brombeere, Kiwi, Feige pflanzt man besser im Frühjahr, um den ersten Winter zu umgehen.

3. Rasenpflege

Der September ist eine ideale Zeit, um sich um Ihren Rasen zu kümmern. Der Rasen wird im Sommer oft sehr strapaziert, weshalb er sich im Herbst eine Extraportion Pflege verdient hat. Sie können die Zeit nun dazu nutzen, kahle Stellen im Rasen auszubessern und auch Rasen bzw. Blumenwiesen neu auszusäen. Die Witterungsverhältnisse sind im September optimal – es wird feuchter und die Erde ist noch warm, sodass die Saat schnell anfängt zu keimen.

4. Pflege von Stauden

Zu groß gewachsene Stauden können Sie im September problemlos teilen. Alles, was Sie dafür brauchen, ist ein scharfer Spaten oder ein Messer. Schneiden Sie die Stängel ab, entnehmen Sie den Wurzelballen aus der Erde und teilen Sie diesen in mehrere Stücke. Achten Sie darauf, dass die Staudenteile noch etwa faustgroß sind und mindestens zwei Triebspitzen besitzen. Anschließend können Sie die Staudenteile an einem neuen Platz einpflanzen.

Aber Achtung: Mit dem radikalen Rückschnitt von Stauden, Farnen und Gräsern warten sie besser bis zum Frühjahr. Die Pflanzen ziehen die letzten Kraftreserven aus den Blättern und stärken sich somit noch mehr für den Winter.

5. Vorbereitung auf den Frost

Im September sollten Sie bereits an den ersten Frost denken. Decken Sie empfindliche Pflanzen nachts mit Vlies, Jute bzw. Zeitung ab oder bringen Sie Kübelpflanzen ins Haus.

6. Unkrautbekämpfung

Halten Sie Ihr Unkraut in Schach, um zu verhindern, dass es über den Winter Samen setzt und sich weiter ausbreitet. Ein unkrautfreier Garten erleichtert die Arbeit im Frühling erheblich.

7. Laub harken

Im September fällt bereits das erste Laub von den Bäumen – und das kann meist auch dort verbleiben. Denn: die Blätter bedecken den Boden und schützen ihn vor starker Kälte. "Als dickere Schicht unterdrücken sie aufkeimende Unkräuter" vor allem auf Gartenbeeten oder zwischen den Stauden, so die Bayerische Gartenakademie. Größere Blattmassen sollten Sie aber vor allem von den Rasenflächen entfernen. Bleibt das Laub liegen, fängt der Rasen darunter an zu faulen.

8. Kompostieren

Die Fülle an Gartenabfällen können Sie sich nun direkt für Ihren Komposthaufen zunutze machen. Denn Kompost wird im Frühjahr für eine gesunde Bodenstruktur und Pflanzenwachstum sorgen. Das anfallende organische Material ist zu schade, um es auf den Wertstoffhof zu fahren oder in der Biotonne zu entsorgen", sagen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Fällt zu viel Laub an, kann man sich ein Depot fürs Frühjahr anlegen.

9. Nistkästen säubern

Im September sollten Sie Vogel-Nistkästen gründlich reinigen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich diese zum Übertragungsort für Krankheiten entwickeln. Entfernen Sie einfach alte Nestreste und fegen Sie den Nistkasten einmal durch. Vermeiden Sie dabei unbedingt chemische Mittel, diese könnten der Gesundheit der Vögel schaden. Zudem könnte der Geruch die Tiere abschrecken.

10. Den Boden schützen

Verschiedene Beete des Gemüsegartens sind abgeerntet oder liegen brach? Dann ist nun Zeit für die Gründüngung. "Der Boden sollte nicht kahl und unbedeckt bleiben", raten die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Eine Gründüngungssaat mit Phacelia, Winterwicken, verschiedenen Gründüngungsmischungen und selbst im Oktober noch mit Roggen speichert durch diese Bodenbedeckung diese Nährstoffe über Winter.

Verwandte Themen