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Gefrierschrank abtauen spart Strom: So geht's am besten

Simone Madre

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18.1.2024, 09:05 Uhr
Hier finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Abtauen eines Gefrierschranks. 

© imago images/blickwinkel, NNZ Hier finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Abtauen eines Gefrierschranks. 

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Vor allem ältere Gefrierschränke leiden nach einiger Zeit unter der Bildung von Eis an den Seitenwänden, was sich hier auch auf die Lebensmittelqualität auswirkt. Warum man den Gefrierschrank abtauen sollte, erfahren Sie hier. Zudem gibt es die besten Tipps und Tricks, um das Eisfach schnellstmöglich von Eis zu befreien.

Damit die gekühlten Lebensmittel nicht verderben, sollte der Auftauprozess so schnell wie möglich erfolgen. Hier gibt es eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man den Gefrierschrank schnell und effizient abtauen lassen kann.

1. Gefrierschrank leerräumen:

Wenn man den Gefrierschrank abtauen will, fragt man sich zunächst "Wohin mit dem ganzen Gefriergut?". Der Abtauvorgang sollte in wenigen Stunden vollendet sein. Wenn nicht alle Vorräte aus dem Gefrierschrank verzehrt wurden, kann man diese meist zwischenlagern. Die optimale Jahreszeit sind natürlich die Wintermonate, wenn nicht die Sonne das Gefriergut erhitzt. Bei Minusgraden draußen kann man das Gefriergut einfach auf dem Balkon oder der Terrasse deponieren. Generell eignen sich vor allem die Abendstunden, da die Temperaturen dann ganzjährig niedriger sind als tagsüber. Wer eine Kühlbox oder Kühltasche besitzt, kann die Lebensmittel natürlich auch dort zwischenlagern.

Die beste Wahl hierbei sind elektrisch betriebene Kühlboxen, die ähnlich tiefe Temperaturen erreichen wie der Gefrierschrank. Mit Kühlakkus versehene Kühltaschen können ebenfalls eine Option sein. Wer hilfsbereite Nachbarn oder Bekannte hat, kann diese natürlich fragen, ob sie ein wenig Platz in ihrem Gefrierschrank haben. Wichtig ist, dass das gesamte Gefrierfach leergeräumt ist, wenn man das Gefrierfach abtauen möchte. Letztendlich hängt die beste Methode auch von der Menge an Gefriergut ab.

2. Gefrierfach ausschalten

Das Gefrierfach muss nach dem Ausräumen ausgeschaltet werden. Zudem sollten nicht nur die Lebensmittel, sondern auch alle Schubladen und herausnehmbaren Elemente entfernt werden. Wenn man den Gefrierschrank nicht so leicht vollständig vom Stromnetz nehmen kann, bieten An- und Ausschalter eine ebenso gute Möglichkeit, den Gefrierschrank vorübergehend zu deaktivieren.

3. Gefrierschrank auftauen lassen

Rein theoretisch könnte man jetzt einfach warten, bis das Eis geschmolzen ist. Da dies aber sehr lange dauert, gibt es einige Tipps, damit das Eis schneller schmilzt. Das ist besonders dann wichtig, wenn man sein Gefriergut nicht so lange zwischenlagern kann oder will.

  • Heißes Wasser: Wer eine Schüssel mit heißem Wasser in den Gefrierschrank stellt, mehrere Handtücher darunterlegt und die Tür schließt, sorgt dafür, dass das Eis schon nach einer halben Stunde weitgehend geschmolzen ist. Die Handtücher saugen das Tauwasser direkt auf. Ein weiteres Handtuch auf dem Boden schützt vor Wasserlachen, falls doch etwas ausläuft. Bei dickeren Eisschichten muss man das Kochwasser gegebenenfalls nachfüllen. Man sollte nun aufpassen, sich nicht zu verbrennen, wenn man die heiße Schale in das Gefrierfach stellt.
  • Föhn: Dickere Eisschichten können auch mit Hilfe eines Haarföhns zum Antauen gebracht werden. Dabei sollte ein Mindestabstand von 30 Zentimeter eingehalten werden. Der Föhn darf auf keinen Fall mit dem Wasser in Berührung kommen. Er kann so lange genutzt werden, bis die Eisblöcke schmelzen oder zumindest angetaut sind. Sind die Eisbrocken bereits angetaut, kann man sie vorsichtig von den Seitenwänden ablösen. Dabei sollte man aber keinesfalls einen spitzen Gegenstand wie beispielsweise ein Messer verwenden, sonst entstehen leicht Kratzer. Besser ist ein hölzerner Pfannenwender.
  • Salz: Gefrierschrank schnell abtauen mit Salz - wie geht das? Salz zählt zu den ältesten Hausmitteln, um Gefrierschränke aufzutauen. Die Salzkristalle wirken ähnlich wie das Streusalz auf den Straßen im Winter. Diese verhindern bereits, dass sich Eis bildet. Beim Abtauen liegen die Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt, sodass sich das Schmelzwasser zusammen mit dem Salz zu einer Lösung verbindet. Diese kann im Anschluss einfach mit Hilfe eines Handtuchs aufgewischt werden. Die Art des Salzes spielt hierbei keine entscheidende Rolle. Sowohl Jod- und Meersalz als auch Streusalz eignen sich für das Abtauen des Kühlschranks. Das Streusalz beinhaltet 94 Prozent Natriumchlorid, das den Abtauprozess sogar noch beschleunigt. Bei einer dünnen Eisschicht genügt etwa eine Tasse Salz. Bei dickeren Eisschichten kann auch ein wenig mehr Salz verwendet werden, um wirklich alles Eis aus dem Gefrierschrank zu entfernen.
  • Tauwasser auffangen: Beim Abtauprozess bildet sich zwangsläufig Tauwasser. Eine dünne Eisschicht kann jedoch ganz einfach mit Handtüchern oder Lappen aufgesaugt werden, die man zuvor in das Gefrierfach legt. Wenn die Eisschicht jedoch deutlich dicker ist, sollte man lieber eine Schüssel oder einen Eimer unter das Gefrierfach stellen. Ebenfalls geeignet ist ein Backblech, in dem sich das Tauwasser sammelt. Um den Fußboden zu schonen, sollte man immer vorher Handtücher auf den Boden legen, da häufig Tauwasser den Auffangvorrichtungen entwischt.
  • Oliven- oder Sonnenblumenöl: Ein Hausmittel zur Vorbeugung der Eisbildung ist Olivenöl oder Sonnenblumenöl. Dafür kann man einfach ein Tuch oder einen Lappen mit etwas Öl beträufeln und dieses auf den Seitenwänden verteilen. Dies erschwert bereits das Festsetzen der Eiskristalle, sodass das Gefrierfach seltener abgetaut werden muss.

4. Gefrierfach reinigen

Nach dem Auftauprozess ist der beste Zeitpunkt für eine gründliche Reinigung des Geräts. Dabei sollte bestenfalls ein sanftes und lebensmittelgeeignetes Reinigungsmittel verwendet werden. Ein handelsübliches Geschirrspülmittel befindet sich wohl hoffentlich in jedem Haushalt. Ideal sind zusätzlich ein paar Spritzer Essigessenz. Das Hausmittel bekämpft nicht nur Schimmel und Bakterien, sondern verhindert zudem auch die unangenehme Geruchsbildung im Gefrierfach. Nach der Reinigung sollten alle Einzelteile des Eisschrankes gut getrocknet sein, bevor man diese zusammenbaut und den Gefrierschrank wieder einschaltet.

Normalerweise verfügen moderne Gefrierschränke über eine sogenannte Abtauautomatik. In diesem Fall ist es nicht zwingend notwendig, das Eisfach abtauen zu lassen. Dennoch kann sich trotz der besagten Abtauautomatik und No-Frost-Technologie nach einiger Zeit eine Eisschicht an den Seitenwänden bilden. Spätestens dann ist es notwendig, das Gefrierfach einmal abzutauen. Die Eisschicht im Tiefkühlfach vermindert die Kühlleistung erheblich.

Wenn sich zu viel Eis bildet, können schlimmstenfalls die Lebensmittel verderben, da die erforderliche Mindesttemperatur nicht mehr erreicht wird. Generell empfehlenswert ist das Abtauen des Gefrierschrankes mindestens zweimal im Jahr. Dies gilt zumindest für Gefrierschränke ohne Abtauautomatik. Hilfreich ist es auch, die Eisbildung im Gefrierfach zu beobachten, um dann bei Bedarf einzuschreiten.

Durch die Feuchtigkeit, die sich im Inneren des Gerätes bildet, wird mehr Eis produziert. Daraus resultiert beispielsweise eine erhöhte Stromrechnung. Dies liegt darin begründet, dass das Eis die Kühlwege blockiert und die Temperatur im Gefrierfach sinkt. Schlussfolgernd muss das Kühlaggregat stärker arbeiten, um auf die gewünschte Temperatur abzukühlen. Bis zu 50 Prozent mehr Strom können durch das Auftauen des Gefrierschrankes eingespart werden.

Zudem lässt sich die Haltbarkeit der Lebensmittel deutlich verlängern. Zugleich wird eine gründliche Säuberung der Fächer und Innenseiten durch das Abtauen und Ausräumen problemlos möglich. Vor allem in feuchten Bereichen entstehen nicht selten Bakterien und Schimmel, sodass ein regelmäßiges Abtauen aus Hygienegründen empfehlenswert ist.

Wenn man seinen Kühlschrank lediglich ausschaltet und öffnet, muss man mehrere Stunden für das Abtauen (am besten die ganze Nacht) einplanen. Wer den Prozess beschleunigen will, kann auf die obigen Tipps zurückgreifen. Mit diesen kann man den Auftauprozess deutlich beschleunigen. Dabei sollte man immer darauf achten, dass das Gefrierfach weder durch Überhitzung noch durch mechanische Einwirkungen beschädigt wird.

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