Garten

Rosen richtig schneiden im Frühjahr: Alle wichtige Tipps

15.3.2024, 07:52 Uhr

Um Rosen zu schneiden, werden Gartenhandschuhe, eine Rosenschere und eine starke Astschere benötigt. © Andrea Warnecke/dpa-tmn

  • Rosen gehören zu den Pflanzen, bei denen ein regelmäßiger Rückschnitt äußerst sinnvoll ist.
  • Der beste Zeitpunkt für den Rosenschnitt ist das Frühjahr, in etwa zeitgleich zur Forsythienblüte.
  • Einige Arten profitieren von einem zweiten Rückschnitt später im Jahr.

Der Rückschnitt von Rosen sorgt vor allem bei Anfängern häufig für ein großes Fragezeichen im Kopf. Wann ist die beste Jahreszeit dafür und wie schneidet man die Blumen der Liebe überhaupt zurück? Hier gibt es Tipps zu Rückschnitt der unterschiedlichen Rosensorten.

Werbung
Werbung

Das Wichtigste beim Rückschnitt von Rosen ist wohl die Tatsache, dass er überhaupt stattfindet. Eine Rose, die nicht geschnitten wird, beginnt nach wenigen Jahren zu vergreisen. Das bedeutet, dass die Pflanze aus vielen alten Trieben besteht und weniger Blüten trägt. Zudem wird sie anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.

Wenn das jährliche Schneiden unterlassen wird, ist ein radikaler Rückschnitt die einzige Lösung für ein ansehnliches Wachstum. Das Zurückschneiden stellt sicher, dass die Rose nicht nur im oberen Teil wächst. Selbst bei Fehlern ist das Ergebnis immer noch besser als die geliebten Blumen überhaupt nicht zu schneiden. Daher ist die Sorge, etwas falsch zu machen, vollkommen unbegründet. Jeder sollte seine Rosen regelmäßig stutzen. Je stärker der Rückschnitt erfolgt, desto kräftiger wird die Rose in ihrem neuen Wachstum unterstützt.

Der richtige Rosenschnitt ist immer auch abhängig von dem individuellen Standort, den verschiedenen Rosensorten und den Erwartungen des Hobby-Gärtners.

Folgende Materialien werden benötigt:

Rosen lassen sich in verschiedene Gruppen einteilen. Deshalb variieren Zeitpunkt und auch Stärke des Rückschnitts teilweise deutlich. Allgemein benötigen alle öfter blühenden Rosen im Frühjahr einen kräftigen Schnitt, um nach der Erstblüte auch kraftvoll in der Nachblüte zu erstrahlen. Ausnahmen sind Wildrosen und Ramblerrosen. Diese müssen nicht jährlich geschnitten werden, da sie an den Trieben des Vorjahres blühen.

  • Rosen schneiden im Herbst

Im Spätherbst schneidet man zunächst nur die verblühten Rosenblüten heraus. Dazu sollte man auch besonders lange oder kranke Triebe kürzen. Wer mit dem Schneiden beginnt, sollte zu dem Zeitpunkt lieber noch vorsichtig und etwas zurückhaltend sein. Eventuelle Frostschäden an den Rosen können durch ausreichend Pflanzenmasse verhindert werden.

  • Rosen schneiden im Frühjahr

Der Rückschnitt im Frühling ist nicht nur der radikalste Vorgang, sondern auch der wichtigste Schnitt im gesamten Rosenjahr. Im Frühjahr erfolgt nämlich der endgültige Rückschnitt. Beginnen sollte man erst dann, wenn der stärkste Frost vorbei ist. Erfahrungsgemäß ist dies zum Zeitpunkt der Forsythienblüte. Ein weiterer Indikator ist das leichte Anschwellen der Augen der Rosen. Ein Auge ist eine andere Bezeichnung für Knospe - also eine Stelle, wo sich ein neuer Seitentrieb entwickelt.

Vor allem in Zeiten des Klimawandels kann der richtige Schnittzeitpunkt variieren. Wichtig ist hier, nicht zu früh zu schneiden. Der Frost kann sonst dem jungen Trieb schaden. Wer allerdings zu spät schneidet, riskiert, dass die Rose schon Energie verloren hat, wenn man die leicht ausgetriebenen Triebe wieder herausschneidet. Der Zeitraum für den Rückschnitt bewegt sich auf einem schmalen Grat und ist nicht immer leicht zu erkennen. Zuerst sollte man immer alle kranken und abgestorbenen Triebe (mit oder ohne Frostschaden) entfernen.

Um verblühte Rosen wieder auf Vordermann zu bringen, hilft ein Verjüngungsschnitt. Dieser besteht aus einem radikalen Rückschnitt. Die Rückschnitthöhe wird zwischen 20 und 50 Zentimetern (je nach Sorte) angesetzt. Rosenzüchter informieren vor dem Kauf normalerweise darüber, welche Höhe sinnvoll ist. In jedem Fall sollte der Rückschnitt im unteren Drittel des Strauchs erfolgen.

Man sollte etwa 0,5 bis einen Zentimeter über einer nach außen zeigenden Knospe abschneiden, erklärt die Hessische Gartenakademie. Wird zu dicht am Auge gekappt, kann es verletzt werden oder austrocknen. Geschnitten wird leicht schräg nach oben, so kann Regenwasser schneller ablaufen. Das reduziert die Infektionsgefahr mit Pilzen und Bakterien.

Sowohl Beet- als auch Edelrosen benötigen im Sommer einen zusätzlichen Schnitt, um zu ansehnlichen Sträuchern heranzuwachsen. Dabei sollte man die Rose bis auf das zweite kräftige Blatt unterhalb der Blüte zurückschneiden.

So geht’s:

  1. Zuerst werden die abgestorbenen und schwachen Triebe entfernt.
  2. Die restlichen Triebe werden auf vier bis sieben Augen zurückgeschnitten.
  3. Kräftige Triebe werden länger gelassen, schwächere werden noch stärker gekürzt.
  4. Alle Äste, die älter als vier Jahre alt sind, sollten direkt an der Basis abgeschnitten werden, damit die Rose jung und gesund bleibt.

Edelrosen werden auf die gleiche Art und Weise wie Beetrosen geschnitten. Allerdings erfolgt die Kürzung hier auf drei bis fünf Augen anstelle von vier bis sieben Augen.

Strauchrosen benötigen keinen regulierenden Rückschnitt, es sollten aber dennoch abgestorbene Triebe entfernt werden. Alte Triebe werden immer direkt über dem Boden abgeschnitten. Bei mehrmals blühenden Rosen werden die verwelkten Blütenstände entfernt, um die neue Blütenbildung anzuregen.

Zu den Kletterrosen gehören Rankrosen, Ramblerrosen und die eigentlichen Kletterrosen. Nach dem Einpflanzen werden die wurzelnackten Rosen auf circa fünfzig Zentimeter Höhe gekürzt. Kletterrosen werden in der Regel erst ab dem dritten Standjahr geschnitten. Einmal blühende Rosen sollten gar nicht geschnitten werden. Bei öfter blühenden Kletterrosen kürzt man die unverzweigten Äste ein, damit sich neue Triebe bilden können.

Beim Schnitt sollte variiert werden. Mal schneidet man einen Trieb ganz unten, dann einen am Ende des alten Zweigs oder in der Mitte ab. Anschließend werden alle verbleibenden Triebe an der Rankhilfe befestigt. Wer möchte, kann störende oder zu lange Triebe einkürzen. Im Sommer sollte noch ein Schnitt erfolgen: Dazu setzt man zwei bis drei Augen unterhalb des Blütenansatzes der Rose an. Ein Rückschnitt im Herbst erfolgt nur dann, wenn die Kletterrose zu groß geworden ist und nicht mehr in den Winterschutz passt.

Für alle Rosen gelten folgende Empfehlungen:

  • Der Zeitpunkt richtet sich ungefähr nach der Blütezeit der Forsythien.
  • Kranke und beschädigte Triebe sollte immer herausgeschnitten werden.
  • Dünne und schwache Triebe werden direkt am starken Trieb entfernt.
  • Für ausreichend Licht sorgt man durch Entnehmen vergreister oder zu eng aneinander stehender Triebe. Meistens bleibt der stärkere Trieb stehen.

  • Die Form beachten: Direkt am Rosenstrauch verlieren Hobby-Gärtner häufig den Überblick. Eine Beurteilung aus wenigen Metern Entfernung ist hilfreich.
  • Jeder Schnitt sollte knapp einen Zentimeter oberhalb eines Auges und leicht schräg ansetzen.
  • Auf der Schnittfläche sollte kein Wasser stehen bleiben.
  • Alle öfter blühenden Beet- und Edelrosen dürfen auf 15 bis 20 Zentimeter heruntergeschnitten werden.