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Waschbären im Garten: So kann man sie vertreiben

Elias Thiel

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24.7.2023, 07:45 Uhr
Waschbären im Garten? Hier finden Sie sechs Tipps, um sie zu vertreiben.

© KI generiertes Bild von Canva Waschbären im Garten? Hier finden Sie sechs Tipps, um sie zu vertreiben.

In diesem Artikel:

Waschbären sind intelligent und anpassungsfähig, allerdings führt ihr Eindringen in Wohngebiete und Gärten nicht selten zu erheblichen Schäden. Doch wie kann man diese pelzigen Tierchen effektiv und schonend vertreiben, um eine friedliche Koexistenz zu erreichen? In diesem Artikel erfahren Sie alles über die besten Methoden und Strategien, um Waschbären von ihrem eigenen Haus fernzuhalten.

Der Waschbär ist ein Säugetier, das zur Familie der Kleinbären gehört und zur Ordnung der Raubtiere zählt. Waschbären sind mittelgroße Säugetiere mit charakteristischem Aussehen. Die Tiere haben eine dichte, graubraune bis schwarzbraune Fellfärbung mit einer markanten schwarzen Gesichtsmaske rund um die Augen.

Ihr Körper ist gedrungen, mit einem buschigen Schwanz, der diverse Ringel aufweist. Ausgewachsene Waschbären erreichen eine Länge von etwa 60 bis 95 cm (inklusive ihres buschigen Schwanzes) und ein Gewicht von 4 bis 14 kg. Auffällig ist vor allem die bucklige Körperhaltung beim Laufen – einen Waschbären erkennt wohl jeder.

Ursprünglich waren Waschbären in Nordamerika beheimatet, insbesondere in den USA und Kanada. Bevorzugt leben Waschbären an gewässerreichen Wäldern. Erst seit 1934 sind Waschbären in Deutschland auch in der freien Wildbahn unterwegs.

Ursprünglich wurden zwei Paare am hessischen Edersee (in der Nähe von Kassel) ausgesetzt. Später kamen weitere Tiere aus einer Pelzfarm in der Nähe von Berlin. Wie viele Waschbären mittlerweile in Deutschland leben, ist schwer zu sagen. Die Schätzungen variieren zwischen mehreren Hunderttausend bis zu 1,3 Millionen Tieren.

Grundsätzlich sind Waschbären nicht aggressiv, ein grundloser Angriff ist eher nicht zu erwarten. Allerdings können sie – wie jedes andere Wildtier auch - potenziell gefährlich sein, wenn sie sich bedroht fühlen oder in die Enge getrieben werden.

Infolgedessen sollte man Waschbären nicht provozieren oder füttern, da dies ihr Verhalten beeinflusst und zu unerwünschten Interaktionen führt. In der Regel versuchen Waschbären jedoch, Konfrontationen zu vermeiden. Daher ziehen sie es vor, sich zurückzuziehen oder zu flüchten.

Zudem können Waschbären Träger von Krankheiten wie Tollwut und Parasiten sein. Der direkte Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Ausscheidungen sollte vermieden werden, um das Risiko von Übertragungen zu reduzieren.

Wenn man auf einen Waschbären trifft, sollte man Abstand halten und Behörden oder Fachleute kontaktieren. Zusätzlich kann man die Tiere aber auch durch lautes Rufen oder Klatschen vertreiben.

Waschbären machen sich auf unterschiedliche Art und Weise im Garten bemerkbar. Diese typischen Hinweise gibt es:

  • Pfotenabdrücke

Waschbären haben fünf Finger an ihren Vorderpfoten und hinterlassen oftmals deutliche Spuren im weichen Boden. Die Abdrücke sind etwa handgroß und weisen Krallenspuren auf.

  • Umgegrabene Erde

Waschbären graben für ihr Leben gern und wühlen somit den Boden im Garten um. Dies tun sie oftmals auf der Suche nach Nahrung wie Insekten oder Würmern. Wenn man umgeworfene Pflanzen oder gelockerte Erde sieht, kann dies ein Indiz für einen Waschbären sein.

  • Chaotische Mülltonnen

Waschbären sind bekannt dafür, Mülltonnen zu durchwühlen. Dort suchen sie nach Essensresten. Wenn die Mülltonnen umgestoßen oder aufgebrochen sind und es Anzeichen von Bissen oder Kratzspuren gibt, weist dies ebenfalls auf Waschbären hin.

  • Beschädigte Vogelhäuser oder Futterstellen

Waschbären suchen ebenfalls einen Weg zum Vogelfutter oder Eiern in Vogelhäusern. Beschädigte Vogelhäuser, leere Vogelnester oder Zeichen von Einbruchsspuren können ein Hinweis auf Waschbären sein.

Ja, Waschbären können unter bestimmten Umständen ins Haus eindringen. Denn sie sind geschickte Kletterer und können sich über Bäume, Mauern oder Dachrinnen Zugang zum Dach oder höheren Bereichen des Hauses verschaffen. Durch offene oder beschädigte Dachluken, Belüftungsöffnungen oder ungesicherte Zugänge gelangen sie auf Dachböden, in Kriechräume oder andere Hohlräume.

Waschbären im Haus: Welche Schäden richten Waschbären an?

Waschbären im Haus können folgende Schäden verursachen:

  • Zerstörung von Dachböden und Kriechräumen
  • Beschädigung von Dachrinnen und Fallrohren
  • Zerstörung der Dämmung
  • Beschädigung von Kabeln und Rohren
  • Verschmutzung durch Kot und Urin

Waschbären stehen laut dem Naturschutzbund Deutschland nicht unter Naturschutz. Der Waschbär wurde 1934 in Hessen erstmals bewusst ausgesetzt, um ihn hier anzusiedeln. Obwohl er anfangs unter Naturschutz stand, steht er heute in fast allen Bundesländern unter dem Jagdrecht.

Die Meinungen über den Umgang mit Waschbären in Deutschland gehen stark auseinander: Einige Menschen fordern eine starke Bejagung, während andere der Meinung sind, dass der Waschbär zur heimischen Tierwelt gehört und ein Recht auf eine friedliche Koexistenz hat.

Ganz gleich, wie süß sie sind – im Haus und Garten will niemand dauerhaft einen Waschbären haben. Mit diesen Methoden kann man Waschbären auf natürliche Weise vertreiben:

  • Geräusche und Licht
    Waschbären sind nachtaktive Tiere und haben einen ausgeprägten Gehör- und Geruchssinn. Daher meiden sie laute Geräusche und helles Licht. Mit Geräten wie Bewegungsmeldern oder Geräuscherzeugern können Waschbären in die Flucht getrieben werden. Das Beleuchten des Gartens oder der Eingangsstelle mit grellem oder flackerndem Licht ist ebenfalls sehr effektiv. Gleichzeitig vertreibt auch ein lautes Radio die Waschbären.
  • Hundehaare
    Waschbären meiden oftmals Bereiche, die nach Hunden riechen. Wer einen Hund hat, kann Hundehaare im Garten verstreuen oder eine alte Hundedecke beziehungsweise Spielzeuge im Garten verteilen, um Waschbären fernzuhalten.
  • Wasser-Sprinkler oder Gartenschlauch
    Waschbären mögen kein Wasser, sodass sie durch den Einsatz von Wasser-Sprinklern oder Bewässerungssystemen abgeschreckt werden. Vor allem Sprinkler mit Bewegungsmelder eignen sich, die bei Bewegung anspringen und Wasser spritzen. Alternativ kann man auch einen Gartenschlauch nutzen, um die Waschbären loszuwerden.

Auch Hausmittel eignen sich bei der Vertreibung von Waschbären:

  • Essig gegen Waschbären
    "Was mögen Waschbären nicht?" Zu den Dingen, die Waschbären nicht mögen, gehören vor allem starke Gerüche. Waschbären haben eine empfindliche Nase und mögen daher den Geruch von Essig überhaupt nicht. Essig kann in einem Spray verwendet werden und auf Bereiche gesprüht werden, die Waschbären meiden sollen (zum Beispiel Mülltonnen oder bestimmte Gartenbereiche).
  • Pfeffer
    Waschbären mögen den scharfen Geruch von Pfeffer ebenfalls nicht. Infolgedessen verwendet man Pfefferstreuer oder Pfefferöl, um betroffene Bereiche zu bestreuen oder zu besprühen.

Um zu verhindern, dass sich Waschbären im Haus oder Garten ansiedeln, sollten einige präventive Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören:

  • Nahrungsmittel-Quellen begrenzen (Mülltonnen sichern und Gelbe Säcke erst kurz vor der Abholung nach draußen stellen)
  • Obstbäume mit breiten Blechringen schützen
  • Niedrig hängendes Obst abernten
  • Fallobst sofort aufsammeln
  • Futter für Haustiere nicht draußen stehen lassen
  • Essensreste nicht auf dem Kompost entsorgen
  • Vogelhäuschen hoch und frei am Baum anbringen
  • Komposthaufen mit einer Plane oder einem Gitter abdecken
  • Schnecken im Garten vertreiben (die als Nahrungsquelle für Waschbären dienen)

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