Kaum Besucher, hohe Kosten

Überraschendes Aus: Fränkische Stadt sagt Kirchweih komplett ab

Saskia Muhs

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6.2.2024, 09:02 Uhr
Gelegenheit mitten in ihrer eigenen Stadt zu feiern, so wie hier beim Altstadtfest 2017, gibt für alle Ansbacher vorerst künftig weniger - die Kirchweih 2024 ist abgesagt (Symbolbild).

© Citymarketing Ansbach, NNZ Gelegenheit mitten in ihrer eigenen Stadt zu feiern, so wie hier beim Altstadtfest 2017, gibt für alle Ansbacher vorerst künftig weniger - die Kirchweih 2024 ist abgesagt (Symbolbild).

Egal ob in Fürth, Nürnberg oder Würzburg: Kirchweihen und Volksfeste gehören für viele Franken zu den jährlichen Eventhighlights. Sie alle feiern jedes Jahr große Kirchweihen und Volksfeste. In Ansbach wird es in diesem Jahr allerdings keine geben, auch um das Frühlingsfest wurde zwischenzeitlich gebangt. Wie die "Fränkische Landeszeitung" (FLZ) berichtet, seien die Kosten für Technik, Personal, Bands und die gestiegene Mehrwertsteuer für Festwirt Reinhard Gschrey zu viel. Die Stadt sucht nun nach Alternativen.

Auch die Standortverlagerung vom Freibad-Parkplatz in die Innenstadt habe nichts daran geändert, angesichts einer Stadt mit 40.000 Einwohnern und einem Landkreis, der rund 180.000 Menschen zählt, trotzdem wenig Besucher kommen. "Freitag und Samstag war gut was los, aber an den anderen Tagen war es eher zäh", so Festwirt Reinhard Gschrey gegenüber der "FLZ". Oft sei das Zelt gerade mal zur Hälfte gefüllt, für einen Wirt lohne sich das auf Dauer schlicht nicht.

Mit seiner Firma Festzelte Gschrey aus dem oberpfälzischen Seubersdorf beschickt er gut 15 Kirchweihen im Jahr in ganz Bayern. Wegen der ungünstigen Prognose habe er seinen Vertrag mit der Stadt Ansbach sowohl für das Frühlingsfest als auch für die Kirchweih in diesem Jahr fristgerecht gekündigt, erklärte der Gastronom gegenüber der "FLZ".

Frühlingsfest 2024 gerade noch gerettet

Durch "intensive Bemühungen" habe Oberbürgermeister Thomas Deffner sich mit dem Festwirt darauf geeinigt, dass dieser trotz fristgerechter Kündigung das Frühlingsfest 2024 (3. bis 9. Mai) doch noch macht, heißt es in dem Bericht. Zu diesem kommen offenbar auch mehr Besucher, als zur Kirchweih. Aktuell sei man in Gesprächen über das Jahr 2025 und mögliche Lösungen, wie sich das Fest für den Wirt wieder lohnen könnte, doch "die Chancen stehen schlecht". Um das leere Juli-Wochenende nun kurzfristig noch auffüllen zu können, sucht die Stadt nun nach Alternativen - zum Beispiel die Vorverlegung des Bardentreffens. Sicher ist all das aber noch nicht.

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