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Während hinter dem Zaun der US-Kaserne in Ansbach-Katterbach die Feierlichkeiten zum amerikanischen Unabhängigkeitstag am 4. Juli gelaufen sind, haben sich davor rund 50 Menschen zu einer Kundgebung unter dem Motto "Unabhängigkeit Ansbachs von US-Kriegsübungen" versammelt.
Dazu aufgerufen hatte die Bürgerinitiative "Etz langt’s!" Sie setzt sich seit Jahren für hubschrauberlärmgeplagte Menschen rund um die Kasernen in Katterbach und Illesheim (Kreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim) ein.
Norbert Müller, stellvertretender Vorsitzender der Bürgerinitiative, wohnt in Obereichenbach nur rund einen Kilometer vom Kasernengelände entfernt. "Unser Problem sind die kurzen Platzrunden", sagte Müller. "Die Hubschrauber fliegen nicht ab und sind dann weg, sondern es ist Dauerfluglärm." Er fordert klare Regelungen, wann und wie lange die Hubschrauber fliegen dürfen.
Fluglärm bis zwei Uhr nachts
An beiden Stützpunkten häufen sich die Beschwerden vor allem in den Sommermonaten: Dann dürfen die Piloten bis zwei Uhr nachts starten und landen. Petra Negendank, SPD-Stadträtin in Bad Windsheim, sieht hier die Politik in der Pflicht zu handeln. Schon vor eineinhalb Jahren stellte die Stadt eine Anfrage an das Landratsamt.
Dabei ging es um das Überfliegen von FFH-Gebieten. Das sind europäische Schutzgebiete nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Ziel ist es, wildlebende Arten, deren Lebensraum und die europaweite Vernetzung der Lebensräume zu sichern und zu schützen.
"Bei uns gibt es relativ viele dieser Gebiete. Sie dürfen laut den Statuten nicht überflogen werden – egal mit was", erklärte Petra Negendank. "Und was machen unsere lieben Kollegen aus Amerika? Sie überfliegen diese Gebiete."