Blick in die Seele des Reichs der Mitte

26.10.2012, 00:00 Uhr
Blick in die Seele des Reichs der Mitte

© Bernd Böhner

„Ost und West sind eines Sinnes“ ist die vom Uni-Vizepräsidenten Prof. Christoph Korbmacher bei der Eröffnung gerne aufgenommene Maxime des gebürtigen (Bamberger) Juden Neumann gewesen, der – über Umwege – Dozent an der Universität München wurde und dort das Fach Sinologie begründete. Sein großer chinesischer Bücherschatz – die Ausstellung heißt auch „Die Bücher des letzten Kaiserreiches“ – stellt heute auch den Hauptfundus der Bayerischen Staatsbibliothek mit Sinica dar.

Die Ausstellung widmet sich sowohl der Biografie des zum Protestantismus konvertierten Gelehrten als auch einer Auswahl der Sinica aus seiner Sammlung. Neumann war einer der Wenigen, denen es gelang, zu einer Zeit nach China einzureisen, zu der das Land sich extrem abschottete. Trotzdem schaffte er es mit Mut, Geschick und List, insgesamt fast 6000 Bände in China anzukaufen und nach Deutschland zu bringen – darunter viele chinesische Standardwerke sowie ausgesprochen rare Exemplare.

Bücher sind unscheinbar und mächtig zugleich – und sie sind Spiegel der Seele eines Landes, hieß es bei der Eröffnung. Und sie sind „die Stufen auf dem Fortschrittsweg der Menschheit“, wie ein Vertreter der chinesischen Botschaft sagte. Für die Leiterin des Konfuzius-Instituts, Yan Xu-Lackner, auch ein Zeichen der Öffnung Chinas zur Welt.

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