Erlangen: Nein zur Gartenschau, Ja zum Erba-Abriss

7.5.2017, 20:19 Uhr
Erlangen: Nein zur Gartenschau, Ja zum Erba-Abriss

© Harald Sippel

Eine Bürgerinitiative hatte mit Unterstützung der ÖDP die Abstimmung auf den Weg gebracht. Für die Landesgartenschau sollte in Erlangen ein neuer Stadtteil geschaffen werden, der das Zentrum mit dem Westen verbindet. Die Kosten wurden mit knapp 16 Millionen Euro veranschlagt. Das Umweltministerium wollte bis zu 3,6 Millionen Euro beisteuern.

Der aus Erlangen stammende Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte sich auf Wunsch der Stadt für die Ausrichtung der Landesgartenschau eingesetzt. "Ich glaube, dass die Landesgartenschau eine gute Chance für die weitere Stadtentwicklung sein kann", sagte Herrmann der Deutschen Presse-Agentur vor der Abstimmung. Sollte es zu einem Nein bei dem Bürgerentscheid kommen, müsse die Entscheidung aber respektiert werden.

Es ist das zweite Mal in der 36-jährigen Geschichte der weiß-blauen Gartenschauen, dass die Bevölkerung eine Veranstaltung in ihrer Kommune verhindert hat. Im vergangenen Jahr hatten sich die Bürger von Traunstein gegen die Landesgartenschau 2022 in ihrer Stadt ausgesprochen.

Die Frage des zweiten Bürgerentscheids war klar auf den Erhalt der Erba-Häuser formuliert: "Sind Sie dafür, dass die Stadt Erlangen mit allen rechtlich zulässigen Mitteln eine Rücknahme der Entscheidung der Gewobau für den Abriss der historischen Gebäude der Äußeren Brucker Straße 82, 84, 86/88, der Mainstraße 1 und der Johann-Jürgen-Straße 1-7 betreibt, mit dem Ziel der nachhaltigen Sanierung und des dauerhaften Erhaltes als soziale Wohnanlage mit den dazugehörigen Gärten?"

Für diesen Entscheid sprachen sich 41 Prozent der Erlanger aus, dementsprechend votierten 59 Prozent der Bürger für einen Abriss der Erba-Häuser.

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