Grüne verärgern Wirtschaftsreferenten

FÜRTH - Herbe Kritik am Oberbürgermeister und der SPD üben die Fürther Grünen. Das Verfahren, mit dem die Stadt einen Investor für den neuen Einkaufsschwerpunkt an der Rudolf-Breitscheid-Straße auswählt, sei „nicht transparent und undemokratisch“. Angegriffen fühlt sich vor allem der Wirtschaftsreferent.

In einer „Erklärung zur Innenstadtentwicklung“ fordern die Grünen Rathauschef Thomas Jung auf, „nicht vorschnell und von oben herab“ zu beschließen, sondern die Bevölkerung an dem Prozess zu beteiligen. Schließlich handle es sich bei Park-Hotel, Wölfel-Areal und Fiedlergebäude um „Grundstücke im Herzen der Stadt“. Der „enorme Zeitdruck“ bei der Auswahl lasse aber keine Beteiligung der Bürger zu. Weiterhin verlangen die Grünen unter anderem einen Architektenwettbewerb und: Angesichts der Finanzlage der Kommune dürfe „das Filetstück der Innenstadt nicht unter Wert verkauft werden“.

Extreme Verärgerung hat das Schreiben bei Fürths Wirtschaftsreferent Horst Müller ausgelöst; vor allem eine Passage, in der die Grünen unken, die Auswahl des Investors sei schon „im Voraus“ getroffen worden. „Das ist unhaltbar“, schimpft Müller. Wie berichtet, wird sein Referat aus zehn verbliebenen Investoren fünf auswählen und diese Ende Februar dem Stadtrat vorstellen. Müller: „So viel Vertrauen in eine gute und vielfältige Vorauswahl durch die Verwaltung muss man schon haben.“

Das Procedere habe man ausgiebig im Wirtschaftsausschuss besprochen und mit den Stimmen der Grünen verabschiedet. Was den Preis für die Grundstücke betrifft, sagt Müller knapp: „Die Stadt hat nichts zu verschenken.“ Sehr frisch sei der Entschluss, einen begrenzten städtebaulichen Wettbewerb durchzuführen, zu dem eine handvoll Architekturbüros eingeladen werden. Alles in allem werden die Planungen erst im Dezember stehen. „Die Grünen“, sagt Müller, „werden also noch das ganze Jahr über Gelegenheit haben, sich einzubringen.“