Schicksal des Hotel-Saals ist besiegelt

15.3.2012, 10:00 Uhr
Schicksal des Hotel-Saals ist besiegelt

© Jakob Schwarz

Fürths Baureferent Joachim Krauße lässt zwar keinen Zweifel daran, dass er es „gern gesehen“ hätte, wäre der Saal — im 19. Jahrhundert entstanden, aber im Lauf der Zeit durch Zwischendecken entstellt, verbaut und stark beschädigt — restauriert worden. Allerdings habe die Stadt MIB den Zuschlag für das Einzelhandelsprojekt an der Rudolf-Breitscheid-Straße im vollen Wissen darum erteilt, dass die Firma dies nicht für möglich hält.

„Daraus müssen wir jetzt das Beste machen, Nachkarten gibt es nicht“, sagt Krauße. Umso erstaunter ist sowohl der Baureferent als auch MIB-Geschäftsführer Uwe Laule über einen Vorstoß des Fürther Stadtheimatpflegers Alexander Mayer, der sich ebenso wie die Bürgerinitiative „Bessere Mitte“ stets für den alten Hotelsaal stark gemacht hatte. Während der öffentlichen Präsentation der MIB-Pläne im Juli 2011 sei bei ihm aufgrund von Bildern der Eindruck entstanden, „die Erhaltung des Saals wie auch von Fassadenteilen des Park-Hotels“ sei geplant, so Mayer — allerdings irrtümlich, wie Krauße und Laule unterstreichen.

Experten senken Daumen

Tatsächlich hatte in der Vorstellungsrunde der damals angetretenen drei potenziellen Investoren nur das später nicht berücksichtigte Unternehmen ATP/Ten Brinke explizit in Aussicht gestellt, den Saal zu erhalten. Für MIB, so Laule, sei hingegen zu diesem Zeitpunkt klar gewesen, dass dies mit einem für die Firma vertretbaren Aufwand nicht zu leisten ist. Zum einen sei „keine denkmalwerte Substanz mehr erhalten“, so Laule nun auf FN-Nachfrage. Zum anderen hätten zwei Ingenieure das Innere des Hotels ausgiebig in Augenschein genommen.

Ihr Urteil: Der Saal, dessen Dach von einer veralteten Holzkonstruktion gestützt wird, sei unter anderem aus Brandschutzgründen nicht zu integrieren. „Zunächst“, räumt Laule ein, „sieht es zwar so aus, als ob es Sinn macht“; doch sobald man sich näher mit der Materie beschäftige, komme man zu anderen Erkenntnissen.

Wenn — voraussichtlich nach dem Ende der Kirchweih — die Abbrucharbeiten beginnen, wird deshalb nur ein niemals in Frage gestellter Bestandteil verschont: die gut erhaltene historische Fassade an der Moststraße. 

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