Vorzeigeprojekt

Zirndorfs Nordstadt bekommt eine "Neue Mitte"

17.6.2021, 06:00 Uhr
Zirndorfs Nordstadt bekommt eine

© Thomas Scherer

Die "Neue Mitte", so formulierte es Bürgermeister Thomas Zwingel nach dem symbolischen Spatenstich, soll das Gesamtbild des Viertels hinter dem Bahnhof weiter aufwerten. Einstmals stand am jetzigen Baugrund der Lebensmittelladen Sabath, gefolgt vom Drogeriemarkt Schlecker.

Auch eine Apotheke und weitere Geschäfte versorgten die gut 2500 Anwohner im Quartier mit Dingen des täglichen Bedarfs über Jahrzehnte. Alles Geschichte, denn längst sind die Gebäude verschwunden und haben den mächtigen Baumaschinen am Platz zwischen Lichtenstädter und Breslauer Straße den Vortritt gelassen.

"Traditionell ist der Bereich ein zentraler Dreh- und Angelpunkt dieses Stadtgebiets, an dem man sich begegnen und austauschen kann", sagt Timo Schäfer, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Zirndorf, der maßgeblich am Wandel der Nordstadt beteiligt ist und war.

Unter seiner Regie wurde das Konzept für den zentralen Platz allerdings gesund geschrumpft. Ursprüngliche, weit größer dimensionierte Pläne ließen sich mangels Interessenten für einen Supermarkt oder Discounter nicht realisieren. Geht es nach dem Willen der Planer, dann entsteht hier ein nach den neuesten Standards erstelltes Gebäude, das unter anderem die Verwaltung der WBG beherbergen wird. Im Erdgeschoss, barrierefrei ans Quartier angebunden, sollen Läden zukünftig Kunden anlocken.

Gesucht: ein Gastwirt und ein Apotheker

"Wir suchen noch einen Apotheker und einen Gastwirt für die lichtdurchfluteten, offenen und einladenden Räumlichkeiten", wirbt Schäfer um Interessenten. Gleich angrenzend an die Gewerberäume soll es einen Treffpunkt mit angeschlossener Teeküche geben.

In den oberen drei Geschossen der Immobilie, die sich mit einem Aufzug barrierefrei erreichen lassen, sind insgesamt 14 Mietwohnungen mit Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Grundrissen vorgesehen. Mindestens eine der Wohnungen ist als rollstuhlgerecht ausgewiesen.

Zirndorfs Nordstadt bekommt eine

© Grafik: WBR Zirndorf

Die Außenwände erhalten eine hochgedämmte, hinterlüftete Fassade, die in den witterungsgeschützten Bereichen zudem mit optisch ansprechenden Holzpanelen verkleidet wird. Insgesamt versprechen sich die Planer ein ausgesprochen gutes Raumklima fürs Gebäude. "Der Mietpreis der frei finanzierten Einheiten wird innerhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen", verspricht Schäfer. Insgesamt dürfe die Ausstattung als hochwertig und gehoben bezeichnet werden. Dazu gehören bodengleiche Duschen, große Balkone und eine Fußbodenheizung.

Umsonst Strom fürs Rad

Bei dem Kooperationsprojekt mit den Stadtwerken Zirndorf produzieren Solarmodule auf dem Dach zukünftig Strom, der wiederum kostengünstig an die Mieter abgegeben wird. Nichts bezahlt werden muss fürs Laden von E-Bikes.

Die Erweiterung des bereits bestehenden Marktplatzes gestalteten die Planer offen, er soll ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität bieten. Extra reservierte Flächen könnten zukünftig Marktständen Platz bieten, die die Nahversorgung mit Lebensmitteln erweitern und sicherstellen.

Status "Gold" für Nachhaltigkeit

Geht es nach dem Willen der WBG, soll durch die "Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen" der Status "Gold" erreicht und zertifiziert werden. Damit wäre dann offiziell festgestellt, dass es sich bei dem Projekt "Neue Mitte Nordstadt" um ein besonders hochwertiges Objekt im Hinblick auf Standort, Grundriss, Ausstattung und verwendete Materialien handelt.

Das hat seinen Preis: Bis zum Einzug der Mieter im Frühjahr 2023 wird die WBG nach eigenen Angaben insgesamt gut 11,5 Millionen Euro verbaut haben.

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