Famose Erzählerin kommt nach Gunzenhausen
18.10.2019, 16:14 UhrVoll Verve, Witz und Herzenswärme erzählt Vea Kaiser von einer Familie aus dem niederösterreichischen Waldviertel, von drei Schwestern, die ein Geheimnis wahren, von Bärenforschern, die die Zeit anhalten möchten, und von den Seelen der Verstorbenen, die uns begleiten, ob wir wollen oder nicht.
Vea Kaiser wurde 1988 geboren und lebt in Wien, wo sie Altgriechisch, Latein und Germanistik studierte. Im Interview erzählt sie, dass die Herausforderung dieses Studiums ihr doch nicht genug war. Sie setzte sich ein ehrgeiziges Ziel: Drei Romane mit 30! Als zielstrebige Frau legte sie eine Punktlandung hin, kurz vor ihrem 30. Geburtstag wurde das dritte Manuskript fertig. Sie hat drei wirklich lesenswerte Bücher geschrieben, und alle standen auf den internationalen Bestsellerlisten.
Sie sagt von sich, dass es ihr nie ums Schreiben ging, sondern ums Geschichtenerzählen. Als sie ein Kind war, wussten ihre Eltern nie, was wirklich passiert war, denn Vea machte aus allem eine Geschichte. Ihre Deutschnote war in der Matura (dem Abitur in Österreich) ihre schlechteste Note. Über dem Erzählen vergaß sie oft Interpunktion und Rechtschreibung. Was damals ein Handicap war, ist heute für den Leser ein Glücksfall. Vea Kaiser lebt ihre "Erzählsucht" im Schreiben aus. "Mir geht es nicht nur um die Geschichten. Mir geht es auch um die Zuhörer, bzw. die Leser. Schreiben ist die beste Art und Weise, einem großen Kreis an Menschen Geschichten zu erzählen."
Familie, Familienbeziehungen sind ein großes Thema der jungen Autorin. Inspiration findet sie in ihrer großen und lebhaften niederösterreichischen Familie, dazu kommt dann noch die angeheiratete italienische Großfamilie. Aber das Thema der sozialen Bindungen ist natürlich weit über das Private hinaus wichtig und auch immer Grundlage großer Romane beispielsweise von Theodor Fontane und Thomas Mann bis Eugen Ruge und Arno Geiger.
"Rückwärtswalzer" ist ein österreichischer Roman im besten Sinne. Immer ist die Faszination des Morbiden und des Jenseitigen präsent, vom Lachen bis zu Traurigkeit oder Melancholie ist es nur ein kurzer Sprung.
Zum Inhalt. Als Onkel Willi stirbt, stehen Lorenz und seine drei Tanten vor einer Herausforderung. Willi wollte immer in seinem Geburtsland Montenegro begraben werden. Für eine regelkonforme Überführung der Leiche fehlt das Geld, daher begibt man sich kurzerhand auf eine illegale Fahrt im Panda von Wien bis zum Balkan.
Karten für die Lesung gibt es bei der Buchhandlung Fischer, Hensoltstraße 35a in Gunzenhausen, Telefon 09831/2380, und in der Stadt- und Schulbücherei, 09831/508320.
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