Bürgerversammlung war im Ort gut besucht 

Umstellung des Auernheimer Kanalnetzes zieht sich in die Länge

14.8.2021, 06:25 Uhr
Umstellung des Auernheimer Kanalnetzes zieht sich in die Länge

© Foto: Jürgen Leykamm

Das sei zwar "keine Überraschung", wie Treuchtlingens Bürgermeisterin Kristina Becker bei der gut besuchten Bürgerversammlung im Gasthaus "Weberndorfer" einräumte. Trotzdem nahm die Diskussion zu diesem Thema einen Großteil der fast zweieinhalbstündigen Veranstaltung in Anspruch.

Im kommenden Jahr hätte laut der ursprünglichen Planung die Gesamtmaßnahme schon abgeschlossen sein sollen. Nun aber könne ab März 2022 immerhin mit den Bauabschnitten III und IV begonnen werden, stellte die Rathauschefin in Aussicht. So seit zumindest der aktuelle Stand des Bauzeitenplans. Für beide Bereiche liefen die Ausschreibungen noch bis Ende dieses Jahres. Angst, dass aufgrund der Verzögerungen von staatlicher Seite der Geldhahn zugedreht wird, braucht zumindest derzeit noch niemand zu haben. "Die Förderfrist ist bis 2025 verlängert worden", erläuterte Becker.


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"Dann wird es aber immer noch knapp", schallte ihr es daraufhin aus dem Publikum entgegen. Denn der Abschluss der öffentlichen Arbeiten ist nur der eine Teil des Gesamtprojekts. Danach haben die Bürger selbst noch rund neun Monate Zeit, auf ihren Grundstücken die Abwasser zu trennen.

In vier Jahren aber soll bereits alles fertig sein. Ein zügiges Vorankommen der Firmenarbeiten würde den Zeitdruck hier etwas entschärfen. "Ihr könnt ja mal fragen, ob noch eine zweite Kolonne kommt", ermunterte Becker die Auernheimer. "Aber vielleicht hilft ja auch ein aufmunternder Zuspruch."

Für 2024 ist der Umbau der Kläranlage zur Einrichtung für die Regenwasserbehandlung geplant. Mit dem Projekt gehen etliche Verdichtungsmaßnahmen einher, die lästige, aber zulässige Vibrationen mit sich bringen. "Doch das führt in der Regel nicht zu Gebäudeschäden", unterstrich die Bürgermeisterin. Sollten solche im Rahmen des Gesamtprojekts dennoch entstehen und sich die Kanalmaßnahmen als Ursache feststellen lassen, "dann trägt die Stadt hierfür die Kosten."

Als schwieriger Baugrund indes hat sich das Gelände "Am Wiedlein" erwiesen. Hier klagten die Bürger, dass Straßen "erst zugemacht und dann wieder aufgerissen werden". Oder darüber, dass aufgrund der Arbeiten "die Garage über Monate nicht nutzbar ist". Es lasse sich leider nicht vermeiden, dass verschiedene Leitungen gesondert verlegt werden müssten, bedauerte Charly Bösel, der bei der städtischen Bauverwaltung für den Tiefbau verantwortlich zeichnet. Die meisten Verlegungsarbeiten aber seien nun abgeschlossen.

"Wir klären das vor Ort"

Ein weiterer Bürger zeigte sich erbost darüber, dass das aufgefräste Material sich im Umfeld verteilt: "Das ist eine Zumutung." Zumal er schon zur Antwort bekommen habe, dass eine entsprechende Materialabschiebung "nicht im Budget enthalten" sei. In einem anderen Fall habe ein Privatmann das Abschieben auf eigene Faust veranlasst. "Wir werden das vor Ort klären", sicherte Bösel zu.

Baulich wird sich 2022 auch etwas am Krauss-Anwesen tun. Für nächstes Jahr ist nämlich der Abbruch geplant, in dessen Folge drei Bauplätze erschlossen werden können, stellte Becker in Aussicht. Das Warten der Auernheimer Betreiber von Photovoltaik-Anlagen auf den Anschluss ans Stromnetz könnte ebenso bald ein Ende haben. "Für den Ausbau haben wir schon viel Geld in die Hand genommen", versicherte Steffen Pause, technischer Leiter für Strom und Glasfaser bei den Stadtwerken. Man setze auf eine Netzverstärkung am Ortseingang.


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Eine zweite, ähnliche Maßnahme folge im kommenden Jahr. Bis dahin soll eigentlich auch der Bau des 45 Meter hohen Mobilfunkmasten bei Auernheim abgeschlossen sein – so sind laut Becker zumindest die Vorgaben der Staatsregierung. Noch aber liegt das Vorhaben zur Prüfung beim Landratsamt, der Stadtrat hat bereits zugestimmt.

Nicht geklärt werden konnte die Frage, ob der Mast für ein 5 G-Netz ausgelegt ist und wer in diesem Falle die Haftung übernimmt. "Die Stadt jedenfalls nicht, da sie nur Verfahrensbeteiligte mit bedingtem Mitspracherecht ist", so die Einschätzung Beckers, der eine Bürgerin aber widersprach. Unterm Strich "werden wir den Masten nicht verhindern können. Aber wir haben einen Standort gefunden, der von der Wohnbebauung weit weg ist", so Ortssprecher Marco Meyer.

Breitband macht Fortschritte

Er hatte zugleich eine gute Botschaft für Schlittenhart dabei: Die Breitbanderschließung, für die schon vor drei Jahren ein Förderantrag gestellt worden war, soll ebenso 2022 verwirklicht werden. Weiter auf unbestimmte Zeit zurückgestellt sei allerdings der Ausbau der Staatsstraße. Der Klassiker der diesjährigen Bürgerversammlungen kam auch noch zur Sprache: "Die Radwege sind unter aller Sau", ärgerte sich ein Teilnehmer über die nicht nur in seinen Augen zu grobe Schotterung.

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