Kunstrasen kommt

12.1.2015, 16:27 Uhr
Kunstrasen kommt

© Foto: Berny Meyer

HERZOGENAURACH — Klaus Bauer, zweiter Vorsitzender und Spielleiter der ersten Mannschaft beim 1. Fußballclub, ist höchst zufrieden. Denn die vorzeitige Baugenehmigung des Bayerischen Landessportbunds (BLSV) liegt schon vor: „Normalerweise muss man für dieses Verfahren ein Jahr rechnen, aber weil wir richtig Gas gegeben haben, sind wir schon nach ein paar Monaten durch.“

Der Verein habe die Unterlagen kaum nachbessern müssen, weil man sehr gut vorbereitet gewesen sei. Nun könne man mit der Ausschreibung beginnen. „Die ist allerdings so kompliziert und für uns ehrenamtliche Funktionäre nicht zu schaffen, dass wir uns mit einem Ingenieurbüro zusammen tun müssen“, so Bauer. Danach werde man die Angebote einholen „und so bald wie möglich mit dem Bau anfangen“.

Sein Wunsch ist es, dass die Bezirksligamannschaft ihre Vorbereitung auf die Saison 2015/16 nicht mehr auf dem Allwetterplatz (B-Platz) bestreiten muss, sondern bereits auf Kunstrasen dribbeln, passen und schießen üben kann. „Es ist definitiv auch ein qualitativ besseres Training möglich, weil nicht so viele Buckel und Löcher auf dem Platz sind, aber hauptsächlich machen wir das Ganze für unsere Jugend“, sagt Bauer. Denn wenn man bisher auf dem Hartplatz zu Fall kam, zog man sich teils schmerzhafte Schürfwunden zu.

Diese sollen ab Mitte des Jahres der Vergangenheit angehören. Was finanziell auf den FCH zukommt, ist noch unklar. Eigentlich wollte Bauer gar keine Zahlen nennen, aber letztlich lässt er sich doch eine „grob geschätzte“ Größenordnung von 300 000 bis 400 000 Euro entlocken.

Genauere Angaben seien aus mehreren Gründen nicht möglich: Erstens hat der Verein im Jahr 2008, als man schon einmal einen Kunstrasen in Angriff nehmen wollte, schon einige Vorleistungen erbracht. Bodenuntersuchungen und eine moderne Flutlichtanlage etwa und sogenannte Befestigungsscheiben, die verhindern sollen, dass Dreck unter den Rasenteppich gerät. Zweitens seien Kunstrasenplätze in den vergangenen Jahren etwas preiswerter geworden.

Auch die zu erwartenden Zuschüsse sind nicht einfach zu kalkulieren. Beantragt werden kann erst, wenn der Platz fertig ist. Dann berechnen der BLSV und die Stadt die möglichen Fördermittel, der Club muss zunächst die Gesamtsumme zwischenfinanzieren. Dabei setzt der Verein darauf, dass das Zinsniveau derzeit recht niedrig ist. An eine Sonderumlage für die Mitarbeiter sei derzeit nicht gedacht, versichert Bauer. Vielmehr hoffe man auf Spenden aus der hiesigen Geschäftswelt.

Nachträglich könnte es ein Ärgernis werden, dass man 2009 – als man das Kunstrasenprojekt vorübergehend zu den Akten gelegt hatte – den B-Platz saniert und dafür ebenfalls BLSV-Zuschüsse erhalten hatte. Diese Summe könnte von der Förderung für den neuen Platz abgezogen werden, befürchtet FC-Vize Bauer.

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