Polizei informiert

Tragische Explosion in Franken: Todesursache und Identität stehen fest - ein Punkt weiter unklar

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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19.12.2023, 17:35 Uhr

Ein lauter Knall, Sekunden später steht das Wohnmobil schon voll in Flammen. In Neuhof an der Zenn ist es am Freitagabend (15. Dezember 2023) zur Explosion einer Gasflasche in einem Wohnmobil gekommen. Ein Zeuge, der die erschreckenden Szenen zufällig mitbekommen hatte, informierte umgehend die Rettungskräfte. Als diese an der beschriebenen Örtlichkeit eintreffen, steht der Wohnwagen bereits voll in Flammen. Ein weiteres, großes Problem: Weil das Fahrzeug in unmittelbarer Nähe zu einem Wohnhaus stand, griffen die Flammen bereits über. Bis in den Dachstuhl hinauf hatte sich das Feuer bereits durchgefressen. Durch das schnelle und beherzte Eingreifen der umliegenden Feuerwehren, gelang es den Retterinnen und Retter, den Brand zeitnah zu bekämpfen. Ein Übergreifen auf weitere Gebäude konnte glücklicherweise somit verhindert werden.

Wenig später jedoch drangen dann tragische Nachrichten an die Öffentlichkeit. So hätten die Retter in dem ausgebrannten Wohnmobil „menschliche Überreste“ gefunden. Mehr konnte und wollte man zu diesem Zeitpunkt aus dem Polizeipräsidium Mittelfranken noch nicht erklären. Nun jedoch liegt das Obduktionsergebnis vor. Seit Montagnachmittag (18.12.2023), wie Michael Konrad, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken, nun im Gespräch mit nordbayern.de erklärt. Weiter berichtet er zudem, dass man nun abschließend klären konnte, dass es sich bei der toten Person um eine 28-jährige Frau handelt. Dieser habe das Wohnmobil auch gehört, wie die Ermittlungen der Beamtinnen und Beamten ergeben hätten. Auch die Identität steht für die Polizei nun fest. So sei die Frau konkret an einer Rauchgasvergiftung verstorben. Die Obduktion hätte zudem keinerlei Hinweise auf ein mögliches Fremdverschulden geliefert.

Laut den Fakten gehe man deswegen davon aus, dass die Frau bei dem Brandgeschehen ums Leben gekommen sei. Die genaue Ermittlung der Brandursache hingegen gestalte sich mehr als schwierig, gibt Konrad weiter Einblick in die aktuell noch laufenden Ermittlungen.

Experten nochmals vor Ort

So hätten sich nochmals sogar Experten der Brandermittlung, der Kriminalpolizei sowie das LKA München vor Ort getroffen, auch ein Spürhund wurde an der Örtlichkeit noch einmal eingesetzt. Jedoch ohne neue Erkenntnisse. Auch weil der Fundort der Leiche, also das Wohnmobil, durch das Feuer quasi bis zur Unkenntlichkeit verbrannt sei, gestalten sich die Ermittlungen hierbei mehr als schwierig. Immerhin: Die Polizei könne ein Verbrechen wohl ausschließen, stattdessen gehe man von einem tragischen Unglücksfall aus. Der Vollständigkeit halber ermittle man auch in Sachen eines möglichen Suizids. Michael Konrad macht hier aber ausdrücklich deutlich, dass es "absolut keine Anzeichen auf eine Selbsttötung" gebe. Mit den Angehörigen der 28-Jährigen stehe man zudem auch weiter in Kontakt. Der Sachschaden wird auf rund 50.000 Euro beziffert.

Anmerkung der Redaktion: Generell berichten wir nicht über Selbsttötungen und Suizidversuche, außer sie erfahren durch die gegebenen Umstände besondere Aufmerksamkeit. Der Grund für unsere Zurückhaltung ist die hohe Nachahmerquote nach jeder Berichterstattung über Suizide. Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie 24 Stunden am Tag Hilfe und Beratung.


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