Kandidat

Alexander Schenkel

Alexander Schenkel
Steckbrief

Name:Alexander Schenkel

Alter:53

Beruf:Dipl.-Ing. (FH)

Wohnort:Nürnberg

Partei:Freie Wähler

Wo liegen Stärken + Schwächen Ihres Stimmkreises?

Die Schwächen des Wahlkreises sind symptomatisch für ganz Nürnberg. Wegfall klassischer Industriearbeitgeber, steigende Mieten sowie ein sich verschlechterndes Sicherheitsgefühl der Menschen. Strukturwandel ist ein politischer Begriff für einen Zustand der Deindustrialisierung ohne qualitativen Ersatz und ohne dass gegengesteuert wird, dies trifft den Nürnberger Westen immer noch hart. Die Stärken des Stadtteils sind seine Menschen. Es sind die Menschen, die Familien, die ihre Heimat lieben, die hart arbeiten und manches Unterlassen der Politik täglich mit viel persönlichem Einsatz überbrücken.

Warum können gerade Sie etwas bewirken?

Weil ich davon überzeugt bin, dass ein politisches Engagement ein Erfahrungsfundament braucht, das den Menschen nahekommt, Beruf & Familie sind hier wesentliche Elemente. All dies kann man nicht aus einer frühbeginnenden glatten Parteikarriere heraus entwickeln. Politik funktioniert nicht nur durch Zuhören, sondern auch durch das persönliche Erfahren. Parteien wie SPD und CSU haben aus der Politik ein Berufsbild gemacht, womit ein Stück weit der Charakter der Berufung und der Bodenhaftung verloren gegangen ist. Hierin liegt eines der Hauptprobleme der heutigen Parteieliten, warum derzeit ein großes Missverständnis zwischen politischen Vertretern und Wählern entstanden ist und warum dann in Folge falsche Alternativen Zulauf haben. Sie haben schlichtweg das tatsächliche Leben aus den Augen verloren. Wenn man dann noch aus moralischer Überheblichkeit und Abgehobenheit anfängt, den Wähler für seine Probleme zu beschimpfen und auszugrenzen, dann entsteht sogar eine Spaltung und Radikalisierung der Gesellschaft, wie wir diese derzeit erleben. Dies wollen wir FW mit unseren Biographien ausgleichen.

Wie viel Einfluss hat die Landespolitik?

Sehr viel. Bei einer Stadt wie Nürnberg, deren Einnahmen nicht wirklich steigen, die faktisch pleite ist, aber zunehmend mit immer größeren sozialen Verwerfungen zurechtkommen muss, ist die Landespolitik alles. Industriepolitisch muss man Nürnberg "zwangsbeatmen", d.h. es braucht Industrie-Ansiedlungsinitiativen auf Landesebene für den Großraum, da die Stadtführung hier seit Jahren visionslos ist. Auch in Fragen der öffentlichen Sicherheit kann nur die Landespolitik eine Wende herbeiführen. Die FW fordern schon seit Jahren z.B. die Hertie-Wache, wie auch die Rathaushauswache wieder vollwertig zu besetzen. Auch in aufkommenden Brennpunkten in den Stadtteilen sind Sonderwachen einzurichten. Um die eintretenden Verwerfungen unter Kontrolle zu bekommen, brauchen wir viel, viel mehr Polizeipräsenz in den Stadtteilen. Wir brauchen auch eine ehrliche Diskussion über die Integrationsziele in unserer so rosig dargestellten bunten Stadtgesellschaft – auch hier sind wir in ideologischer Scheinheiligkeit und Rechthaberei gefangen. Wenn wir hier nicht aufpassen, hat Nürnberg bald mehr mit Duisburg gemeinsam als mit Ingolstadt oder Augsburg, und das ist definitiv ein landespolitisches Thema.