Deutsche Mölkky-Meisterschaft in Nürnberg

15.6.2009, 00:00 Uhr

Mölkky? Wohl die wenigsten Deutschen können mit diesem Begriff etwas anfangen. Hinter dem kryptischen Namen verbirgt sich ein finnisches Wurfspiel. «Mölkky ist in Finnland so populär wie bei uns Kegeln oder Boule in Frankreich», erklärt Horst Neuhoff. Der Gründer des NPV hat das Spiel vor ein paar Jahren während eines Skandinavienaufenthalts für sich entdeckt.

Dabei geht es primär um eine gute Auge-Hand-Koordination. Mit einem Wurfholz wird auf zwölf Spielhölzer geworfen, welche mit den Zahlen eins bis zwölf gekennzeichnet sind. Das Ziel des Spiels ist es, exakt fünfzig Punkte zu erreichen. Zu Beginn einer Runde werden die zwölf Spielhölzer in einem Dreieck aufgestellt. Wie er wirft, dies soll jeder Spieler für sich selbst entscheiden. Mölkky kann prinzipiell mit einer beliebigen Anzahl an Teilnehmern gespielt werden.

Eigentlich ist ein sandiger Untergrund Voraussetzung. Gras oder Asphalt eignen sich weniger. Genauso wie Minustemperaturen, denn Handschuhe sind der Feind des MölkkyEnthusiasten. Bisher übt der NPV immer Sonntags in der Nähe des Westbades. Doch man sucht ein neues Domizil und erwägt sogar einen Umzug nach Erlangen. Die Premiere der Deutschen Meisterschaft fand mit zehn Teams statt. 2009 hat sich die Teilnehmerzahl bereits verdoppelt. Darunter befindet sich sogar ein Spieler, der eigens aus Finnland anreist.

«Die Resonanz ist grandios und zeigt, dass Mölkky in Deutschland Zukunft hat», kommentiert Neuhoff. Ein Löwenanteil der Spieler kommt aus der Metropolregion sowie aus dem Raum München. «Das Wurfspiel eignet sich für Groß und Klein und es gibt keine Einteilung in Altersklassen. Vielmehr steht dabei der Spaß im Vordergrund», sagt Mari Koskela.

Deshalb wendet sich die Vorsitzende der DFG Nürnberg, eine gebürtige Finnin, auch gegen eine Professionalisierung ihres liebsten Freizeitvergnügens. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die circa 80 Spieler des NPV keinen Ehrgeiz an den Tag legen. Bereits zweimal nahmen Nürnberger an der Mölkky-Weltmeisterschaft im südfinnischen Lahti statt. Man landete im ersten Drittel eines 160 Teams starken Feldes. Mehr als nur ein Achtungserfolg, wie Koskela klarstellt.

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