Jugendstilwagen von 1906 erstrahlt in neuem Glanz

29.6.2012, 15:57 Uhr
Hier ist der Jugendstilwagen 336 hinter dem Triebwagen 204 bei seiner erstmaligen Präsentation am 28. Juni 2012 zu sehen.

© VAG/Claus Felix Hier ist der Jugendstilwagen 336 hinter dem Triebwagen 204 bei seiner erstmaligen Präsentation am 28. Juni 2012 zu sehen.

Der Beiwagen, Baujahr 1906, wurde innerhalb von gut zwei Jahren originalgetreu restauriert und wird nach seiner offiziellen Zulassung für Fahrgäste historische Fahrten durch Nürnberg mit dem Triebwagen 204 bestreiten.

Am Donnerstag, den 28. Juni wurde das Schmuckstück erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Alle Beteiligten, darunter die VAG Nürnberg und die Freunde der Nürnberg-Fürther Straßenbahn, waren stolz und erleichtert, ihr gemeinsames Projekt mit den Krakauer Verkehrsbetrieben vorzustellen.

Die Rekonstruktion fand in Krakau statt

Wegen mangelnder Kapazitäten in Deutschland wurden Überreste und noch vorhandene Originalteile des Beiwagens im April 2010 zur Restaurierung und Rekonstruktion nach Polen gebracht. Unter anderem befreiten die Arbeiter dort das stählerne Untergestell von Rost, rekonstruierten das Holzgerippe wie beim Original von 1906 aus Eicheholz und zum Abschluss verschönerten sie die Außenansicht mit der charakteristischen Jugendstillackierung.

Nur für die Verkabelungen mussten Mitarbeiter der VAG anreisen, damit die deutschen Vorschriften für elektrische Leitungen eingehalten werden konnten.

Wie wurde das Projekt finanziert?

Zum Schluss bleibt nur noch eine Frage: Wer finanzierte das aufwendige Projekt, das 190.000 Euro verschlang? Zum einen sammelten die "Freunde der Nürnberg-Fürther Straßenbahn" ab 2006 zahlreiche Spenden von Vereinsmitgliedern, Förderern und gewerblichen Sponsoren. Einen großen finanziellen Teil trug die Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg zur Verwirklichung des Projekts bei. Es wurden außerdem extra Jugendstil-Glühweinfahrten angeboten, die 15 Euro mehr pro Glühwein-Fahrt einbrachten und direkt im Finanzierungstopf für den Jugendstilbeiwagen landeten.

Nun warten die Organisatoren nur noch auf eine endgültigen Zulassung für Fahrgäste. Dann steht den historischen Touren durch die Stadt nichts mehr im Wege.

Die Sonderausstellung findet noch bis zum 7. Oktober am jeweils  ersten Wochenende im Monat im Straßenbahndepot in der Schlossstraße 1 statt. Dort dürfen Besucher nicht nur den Beiwagen, sondern auch die Ausstellung zur Kooperation zwischen VAG und dem Straßenbahnmuseum Krakau  "Nürnberg-Krakau und zurück" begutachten.

 

 

2 Kommentare