N-Ergie warnt

Keim bei Untersuchung in Nürnberger Trinkwasser entdeckt: Ursache ist noch unklar

Sabine Ebinger

Lokales Nürnberg

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15.10.2023, 13:37 Uhr
Das Leitungswasser muss derzeit in drei Nürnberger Stadtteilen abgekocht werden. 

© Oliver Berg, NN Das Leitungswasser muss derzeit in drei Nürnberger Stadtteilen abgekocht werden. 

Routinemäßig kontrolliert das Versorgungsunternehmen N-Ergie täglich das Trinkwasser an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet. Bei einer dieser Überprüfungen wurde in Großgründlach eine mikrobiologische Verunreinigung (Pseudomonas aeruginosa) im Trinkwasser festgestellt. Für gesunde Menschen stellt dies meist keine große Gefahr dar. Bei einem weniger stabilen Immunsystem kann es durch den Kontakt mit dem Keim jedoch zu Entzündungen kommen.

Warum der Keim im Trinkwasser ist, wird derzeit noch geklärt. Michael Enderlein, der Pressesprecher des Energieversorgers, sagt: "Die Ursache ist noch unklar." Im Bereich der N-Ergie sei der Keim Pseudomonas aeruginosa zum ersten Mal entdeckt worden.

Eine seltene Maßnahme

Die N-Ergie begann am Freitagabend damit, das Trinkwasser im betroffenen Bereich zu chloren und das Leitungsnetz zu spülen. Hierzu richtete sie vier Spülstationen ein. Das Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg hat mittlerweile angeordnet, das Leitungswasser in Großgründlach, Kleingründlach und Reutles abzukochen. Dies ist übrigens eine äußerst seltene Maßnahme, wie Pressesprecher Enderlein sagt: In den vergangenen zehn Jahren sei dies in Nürnberg überhaupt nicht vorgekommen.

Mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Großgründlach wurden zudem Handzettel an alle rund 2000 Haushalte verteilt, um über die Verunreinigung und das Abkochgebot zu informieren.

Die Zugabe von Chlor erfolgt in einer gesundheitlich unbedenklichen Menge. Das gechlorte Trinkwasser ist nicht gesundheitsschädlich, weist jedoch einen deutlich wahrnehmbaren Geruch auf. Darüber hinaus kann es durch die Chlorung zu Trübungen im Trinkwasser kommen. Auch während der Chlorung gilt zunächst weiterhin das Abkochgebot.

Täglich werden Proben genommen

Die N-Ergie nimmt nun im Großgründlacher Versorgungsgebiet täglich Proben des Trinkwassers. "Wir haben ein eigenes Labor und analysieren dort das Wasser", so Pressesprecher Enderlein. Wenn die Verunreinigung durch die Zugabe von Chlor und die Spülung des Trinkwassers beseitigt ist, wird das Abkochgebot durch das Gesundheitsamt schnellstmöglich wieder aufgehoben. Die N-Ergie steht in engem Austausch mit dem Gesundheitsamt und informiert, sobald das Trinkwasser in Großgründlach wieder bedenkenlos genutzt werden kann. Auch nach Ende des Abkochgebots wird das Trinkwasser voraussichtlich noch einige Wochen lang vorsorglich gechlort.

Um eine Gefährdung der Gesundheit auszuschließen, bittet die N-Ergie, das Wasser fünf Minuten lang sprudelnd abzukochen, sofern es zum Trinken, Kochen, Zähneputzen oder für die Zubereitung von Speisen und Getränken verwendet wird. Weitere Infos gibt es unter www.n-ergie.de, zudem können sich Kundinnen und Kunden an die kostenlose Rufnummer 0800/234 36 00 wenden.

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