Neuer Platz für Stadtgarten

27.12.2018, 17:37 Uhr
Neuer Platz für Stadtgarten

© Stefan Hippel

Die gute Nachricht vorneweg: Der Stadtgarten bleibt im Stadtteil — genauer gesagt sogar auf dem ehemaligen Quelle-Gelände. Er zieht weiter auf das Grundstück hinterm Heizhaus, direkt gegenüber der Gaststätte Eberhardshof. Aber noch herrscht Winterschlaf: Seit Ende November ruhen die Arbeiten auf dem rund 1600 Quadratmeter großen Gelände an der Wandererstraße. Auch wenn im Oktober noch nichts in trockenen Tüchern war, hatten die Hobbygärtner in weiser Voraussicht viele Pflanzen — insbesondere Beerensträucher — gegen eine Spende abgegeben, im November dann das Areal winterfest gemacht und alle Kistenbeete in eine Ecke zusammengeschoben — immerhin 200 an der Zahl. Der Zugang ist frei, "nun können wir hier ab Ende Februar mit schwerem Gerät arbeiten", sagt Stadtgärtnerin Xenia Mohr vom Organisationsteam.

Gut gelaunt und voller Energie

Das wird auch nötig sein, denn der zur Küche umgestaltete Bauwagen und das Kompostklo müssen mit einem Kranwagen abtransportiert werden. Dafür werden noch Nürnberger Baufirmen gesucht, die 2019 beim Umzug mithelfen (Kontakt per E-Mail: xenia@bluepingu.de).

Mohr ist "erst einmal erleichtert", dass nach einer rund dreijährigen Hängepartie und mehrwöchigen Vertragsverhandlungen mit dem Privatinvestor jetzt ein Ersatzdomizil gefunden wurde. "Im Prinzip bedeutet es aber, dass wir gleich weitermachen müssen", fährt sie fort. Sie könne verstehen, dass die neue Eigentümerin, die Gerchgroup, das Gelände weiterentwickeln möchte und so ein Zehnjahresvertrag eben nicht möglich sei. "Wir haben drei Jahre lang mit der Stadt gesucht und keine Lösung gefunden, also setzen wir nach dem Umzug die Suche für 2024 fort."

Neuer Platz für Stadtgarten

© Stefan Hippel

Der Umzug geht am letzten Februar- und ersten Märzwochenende über die Bühne. Über den neuen Standort, ein 1085 Quadratmeter großer Parkplatz, sagt Mohr: "Das Gelände ist sehr schön, auch wenn es deutlich versteckter liegt. Es wird schwieriger, uns zu finden, aber da lassen wir uns was einfallen." Sowieso sprühen die Hobbygärtner vor Ideen und positiver Energie. Mohr: "Jetzt wird neu geplant und neu gedacht."

Da der Parkplatz von drei Mauern umgeben ist, welche die Hitze zurückstrahlen, könne man hier das alte Prinzip der Klöster- und Küchengärten realisieren. Im Januar soll ein erstes Planungstreffen stattfinden, bei dem auch Interessierte willkommen sind. Man könne gerne jederzeit und stadtteilübergreifend zum ehrenamtlichen "Urban Gardening" dazustoßen.

Dass die neue Fläche im Vergleich zum jetzigen Standort kleiner ausfällt sei kein Problem. Mohr dazu: "Wir haben uns ja bereits von Pflanzen getrennt, vom Pflegeaufwand wird es dann etwas händelbarer." Und auch, dass der Verein jetzt eine Jahrespacht stemmen müsse — in der Vergangenheit mussten die Stadtgärtner für die städtische Fläche an der Wandererstraße nichts zahlen —, sei machbar, ergänzt sie.

Ein Blick zurück: Der Verein Bluepingu initiierte 2012 das erste "Urban Gardening"-Projekt in Nürnberg. Ende 2014 zog der mobile Gemeinschaftsgarten dann um — und zwar innerhalb des ehemaligen Quelle-Areals auf den Parkplatz an der Wandererstraße 44. Schon damals war klar, dass es sich nur um eine Zwischennutzung handelt, da auf dem Gelände ab Frühjahr 2019 der neue Quartierspark entsteht.

Keine Kommentare