Werner Langhans: „Asylbewerber sind unsere Gäste“

31.8.2015, 09:29 Uhr
Werner Langhans: „Asylbewerber sind unsere Gäste“

© Foto: Hess

„Ich warne vor zu viel Ausgeglichenheit. Es schlummert in der Gesellschaft einiges an Missmut“, mahnte Gastgeber Bürgermeister Werner Langhans.

„Wir verkraften das locker“

„Wir sind eine starke Gesellschaft. Wir verkraften das locker“, erklärte das Gemeindeoberhaupt allerdings auch zur stetig steigenden Anzahl von Asylbewerbern. Das Problem sei nicht neu. „In jeder dritten Familie in Wendelstein gibt es Flüchtlinge und Heimatvertriebene“, ergänzte er.

Junge Menschen seien mit der Informationstechnik oft überfordert, meinte der Bürgermeister, 90 Prozent derjenigen, die gegen Asylsuchende protestieren, seien Mitläufer, die unzufrieden sind. Es gelte, sich mit den Asylsuchenden auszutauschen.

Menschenwürdig unterbringen

„Asylbewerber sind unsere Gäste. Sie sollen menschenwürdig untergebracht werden“, forderte der Bürgermeister. In diesem Zusammenhang wiederholte er seinen Appell, weitere Unterkünfte für diese Menschen zur Verfügung zu stellen. In der Gemeinde gebe es oft große Häuser, in denen nur noch eine Witwe wohne. Hier könnten zudem Asylbewerber untergebracht werden. Werner Langhans sagte hierbei die Begleitung und Unterstützung der Gemeinde zu.

Bislang habe Wendelstein mit seinen Asylbewerbern auf Qualität statt Quantität gesetzt. Derzeit seien knapp 60 Asylbewerber in der Großgemeinde Wendelstein untergebracht. Das Bundesinnenministerium gehe allerdings davon aus, dass pro Jahr 800 000 Asylsuchende nach Deutschland kommen. Dies würde rein rechnerisch bedeuten, dass Wendelstein mit 180 Hilfesuchende zu rechnen habe. „Wenn die 60 bisher nicht aufgefallen sind, werden die 180 auch nicht auffallen“, zeigte sich Bürgermeister Werner Langhans jedoch überzeugt.

„Wir werden in Zukunft andere Maßstäbe anlegen müssen“, prophezeite der Bürgermeister aber auch. So sei für eine Unterbringung von Asylsuchenden zum Beispiel auch das Brauereigelände im Gespräch.

Probleme an Gemeinde melden

Langhans lobte die gute Arbeit, die von den Helfern geleistet werde. „Bürgermeister, Verwaltung und Marktgemeinde sind stolz auf Euch“, stellte er fest. Und er fuhr fort: „Wenn man sieht, wie es in anderen Gegenden ausschaut, macht das Teilen noch mehr Spaß.“ Das Essen sei nur eine Geste. Es gelte, für die Hilfe Kontakte zu vertiefen. Probleme sollten an die Gemeinde gemeldet werden.

www.helferkreis-asylbewerber-wendelstein.de

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