S-Bahn nach Erlangen eine Hängepartie?
7.8.2010, 17:13 UhrDie Forderung nach einem Verzicht auf den Schwenk Richtung Steinach/Großgründlach begründet die Stadt Fürth damit, dass diese Planung noch aus einer Zeit stamme, als die Städte Nürnberg, Fürth und Erlangen einen großen gemeinsamen Gewerbepark angestrebt hatten. Dieser wurde jedoch nie realisiert, der im Jahr 1992 gegründete Zweckverband für den Gewerbepark ist längst aufgelöst, eine Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes wohl auch nicht zu erwarten..
Nicht das letzte Wort
Das Fürther Aktionsbündnis „Für eine S-Bahn ohne Verschwenk“, dem die Stadt Fürth beigetreten ist, hat nun im Erlanger Planungsausschuss für seine „Verzicht“-Haltung werben dürfen. Die Fürther Position vertrat Harald Riedel, grüner Stadtrat und zugleich Sprecher des Aktionsbündnisses gegen den S-Bahn-Schwenk durchs Knoblauchsland.
Seinem Appell, der Erlanger Stadtrat möge sich von der Bahn nicht auf die geplante Trasse festlegen lassen, konnten die Stadträte leicht entsprechen, nachdem selbst der Ingenieur Reiner Gubitz von der Projektbau-Gesellschaft der Bahn durchblicken ließ, dass über die endgültige Trassierung noch nicht das letzte Wort gesprochen worden sei. Tatsächlich soll eine Arbeitsgruppe aus Bahn,. Verkehrsverbund und der Stadt Fürth noch einmal den endgültigen Verlauf der S-Bahn-Trasse erörtern.
Nach Riedels Ansicht wäre die Fahrt der S-Bahn auf der Bestandsstrecke unter Einbeziehung des bisherigen Bahnhofs Vach(-Stadeln) für Erlangen günstiger, das die sogenannten Überwerfungsbauwerke auf dem Gebiet der Gemeinde Eltersdorf nicht so üppig ausfallen müssten wie beim Neubau der Strecke. Um Brücken, Über- und Unterführungen wird man im südlichen Bereich von Eltersdorf gleichwohl nicht herumkommen, da hier eine neue Güterzugtrasse eingefädelt werden muss, die künftig aus Fürth unterirdisch herauskommt und erst in Fürth-Kronach nördlich der Autobahnausfahrt Ronhof wieder „auftaucht“ und am Ostrand der Autobahn nach Eltersdorf geführt wird.
Im Bahnhof Eltersdorf werden dann vier Gleise liegen — und der Bahnhof selbst 150 m südlich. Der Zugang zur S-Bahn muss dann völlig neu gestaltet werden.