Spektakel gegen St. Pauli

2:3 am ersten Advent! Der Club stürmt und verliert trotzdem

28.11.2021, 15:30 Uhr
Eines von vielen Toren am Sonntagnachmittag: Manuel Schäffler erzielt das 2:3.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Eines von vielen Toren am Sonntagnachmittag: Manuel Schäffler erzielt das 2:3.

Für den Sonntag sah das Programm ein Spitzenspiel vor im Max-Morlock-Stadion. Ob die Partie zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem FC St. Pauli die Erwartungen würde erfüllen können, daran konnte man vorab allerdings leise Zweifel hegen. Zwar gelingt beiden Mannschaften bislang eine mindestens gute Saison, der Club allerdings hatte keines seiner bisherigen Spiele gegen eine der anderen Spitzenmannschaften gewinnen können und St. Pauli havarierte vor einer Woche, als schon einmal ein Spitzenspiel anstand, beim 0:4 in Darmstadt.

Die Zweifel waren unbegründet. Dem Club und dem FC St. Pauli gelang da ein Spektakel, das geprägt war von offensiver Lust und defensiven Unzulänglichkeiten. Am Ende setzte sich die Gäste glücklich, aber nicht unverdient mit 3:2 durch.

Nach dem späten und deshalb etwas glücklichen 2:1-Erfolg in Sandhausen hatte Nürnbergs Trainer Robert Klauß seine Startformation auf zwei Positionen verändert: Manuel Schäffler und Erik Shuranov stürmte anstelle von Nikola Dovedan und Taylan Duman. Zwei richtige Angreifer standen da also ganz vorne auf dem Platz - wirklich wichtig waren die beiden aber zunächst einmal nicht.

Ausgerechnet Burgstaller

Stürmisch war zu Beginn nämlich vor allem der Gast. Schon nach drei Minuten wurde das mit der Führung belohnt: Eine Hereingabe von Leart Paqarada streichelte Guido Burgstaller mit dem Kopf ins Tor. Kurz darauf die nächste Gelegenheit für St. Pauli: Christian Mathenia musste in höchster Not gegen Marcel Hartel retten (4.).

Der Club wirkte überfordert und lag nach zehn Minuten mit 0:2 zurück. Diesmal bediente Burgstaller Paqarada und der traf aus 16 Metern gefühlvoll. Das hätte nun das Ende dieses Spitzenspiels sein können, war es aber nicht. Erstaunlich unbeeindruckt suchte der Club nun ebenfalls den Weg nach vorne. Nach 14 Minuten scheiterten hintereinander Tim Handwerker, Manuel Schäffler und Erik Shuranov am ehemaligen Nürnberger Nikola Vasilj im Hamburger Tor.

Vier Minuten danach war wieder bei Vasilj Schluss, als Schuranov nach einer Hereingabe von Handwerker aus zehn Metern zum Abschluss kam. Es brauchte einen Distanzschuss von Johannes Geis, um den Club auch ergebnistechnisch wieder zurück in die Partie zu bringen (21.). Ruhiger wurde es auch jetzt nicht. Gelegenheiten gab es weiterhin auf beiden Seiten - die besseren hatten die Gäste, die aber immer wieder entweder an Mathenia oder der eigenen Präzision scheiterten.

Krauß dreht auf

Die Halbzeitpause ermöglichte etwas willkommene Ruhe, war aber nicht dazu angetan, das Spiel zu beruhigen. Drei Minuten dauerte es nach Wiederanpfiff, da fand Krauß mit einer schönen Flanke am langen Pfosten den Kopf von Schäffler - dachten zumindest alle, ehe Ziereis den Ball spektakulär und mit hohem Bein noch zur Ecke klärte.

Dem Club gelang der zweite Einstieg in dieses Spiel deutlich konzentrierter als der erste, weshalb es nach 55 Minuten zur nächsten Chance kam. Krauß eroberte da sehr giftig den Ball, der bei Shuranov landete. Dem Angreifer grätschte Jackson Irvine in letzter Sekunde den Ball vom Fuß. 60 Sekunden später scheiterte wieder Krauß mit einem Schuss aus 16 Metern an Vasilj. Die Gastgeber hätten den Ausgleich nun tatsächlich verdient gehabt.

Köpkes Comeback

Der Ausgleich fiel nur nicht, stattdessen traf Sankt Pauli ein drittes Mal. Eher zufällig kam nach 64 Minuten an der Strafraumgrenze Adam Dzwigala an den Ball, schoss und traf zum 3:1. An der Nürnberger Lust auf das offensive Spiel änderte aber auch dieser neuerliche Rückschlag nichts. Nach 68 Minuten wurde Lino Tempelmanns Versuch aus sieben Metern noch geblockt, nach 72 Minuten und einer Ecke von Mats Möller Daehli gelang Schäffler per Kopf das 2:3.

Dreimal hatte Klauß zu diesem Zeitpunkt schon gewechselt - Duman, Nürnberger und Schleimer waren für Geis, Krauß und Shuranov gekommen. Das hohe Tempo konnte der Club nun trotzdem nicht mehr halten. Eine letzten Joker zur Stimmungsaufhellung hatte Klauß trotzdem noch: Nach 84 Minuten schickte er den lange verletzten Pascal Köpke zum Comeback auf das Spielfeld. Es half nichts mehr: Der Club stand am Ende als Verlierer da - nach einem echten Spitzenspiel.


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