Fußball-Bayernliga

5:1 gegen Seligenporten: ASV Neumarkt ist im Derby eine Klasse besser

27.7.2021, 22:01 Uhr
Mann des Abends: Christian Schrödl war von den Klosterern zum ASV gewechselt und spielte famos auf im Derby.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Mann des Abends: Christian Schrödl war von den Klosterern zum ASV gewechselt und spielte famos auf im Derby.

Es gibt Spieler, die machen den Unterschied. Christian Schrödl war im Derby so einer: In der vergangenen Saison noch für den SV Seligenporten am Ball, ist er nun wieder bei seinem Heimatverein ASV Neumarkt gelandet. Zwei Treffer, darunter das Führungstor, eine Vorlage und viele gute weitere Szenen - viel besser kann ein Dienstantritt kaum verlaufen.


Klatsche statt Party für Eltersdorf: Der FC Bayern München II trifft sechsmal


Von Seligenporten war er nach nur drei Spielen im Guten geschieden, allerdings habe sich dann abgezeichnet, dass beim SVS ein großer Umbruch bevorstehe. "Und beim ASV wusste ich ja, was ich habe", begründete er den Wechsel. Mit vier Punkten aus den beiden ersten Spielen kann der Aufsteiger mehr als zufrieden sein. "Aber die dicken Brocken kommen jetzt Schlag auf Schlag", dämpft der 27-Jährige die Euphorie.

Zu den dicken Brocken zählten die Klosterer aktuell noch nicht, denn nur ein paar Minuten lang konnten sie die Partie offen halten. Statt der maximal zugelassenen 1400 Zuschauern waren nur rund 800 gekommen. Die erlebten vor dem Anpfiff die Ehrung der Meistermannschaft durch den Verband und die Verabschiedung von Aufstiegscoach Benedikt Thier - moderiert vom fast 80 Jahre alten Kult-Reporter Günther Koch, der auch die gesamten 90 Minuten kommentierte und durch persönliche Beziehungen zur Familie von ASV-Keeper Lukas Wutz nach Neumarkt gekommen war.

Thiers Nachfolger Jürgen Schmid scheint die Erfolgsstory fortschreiben zu können - zumindest in diesem Derby zum frühen Saison-Zeitpunkt. Er war selbstverständlich sehr angetan von der Leistungsbereitschaft seiner Mannschaft, "das verlangen wir aber von uns in jedem Spiel ab". Aber er habe viele positive Aspekte wie Ballgewinne mit sehenswertem Umschaltspiel oder gute Standards gesehen. "Es werden stärkere Gegner kommen, aber jetzt genießen wir den Abend", lautet sein Fazit.

"Wenn es einer schafft, dann der Gerd Klaus"

Sein Gegenüber Gerd Klaus hat die schwere Aufgabe, ein komplett neues Team (nur zwei Akteure der Vorsaison sind noch dabei) zu formen. In der Kürze der Zeit ist das - natürlich - noch nicht gelungen. "Aber wenn es einer schafft, dann der Gerd Klaus. Das ist ein guter Trainer und er hat gute Beziehungen", glaubt Christan Schrödl, der es "schon schade" fände, falls der SVS nach unten durchgereicht würde.

So weit ist es für Klaus noch lange nicht: "Wir wussten, welche Aufgabe auf uns zukommt, es braucht noch einige Zeit - und da ist es eben entscheidend, wie schnell die Jungs dazu lernen. Wollen tun sie alle." Prinzipiell nahm er die Niederlage gegen einen Gegner, der in allen Belangen überlegen gewesen sei, gelassen. "Was mir aber schon ein wenig stinkt, ist der Umstand, dass wir uns fast alle Gegentore irgendwie selbst reingelegt haben."

Widersprechen kann man ihm da nicht. Bitter war vor allem das 0:1 in der 14. Minute, als Damyan Opcin ausgerechnet gegen Christian Schrödl den Ball vertändelte. Der sagte "dankeschön" - und vorbei war es mit dem Seligenportener Plan, möglichst lange die Null stehen zu haben. Danach waren die Hausherren noch beschwingter in der Offensive, immer wieder über die Flügel knackte der ASV die SVS-Defensive.

Entscheidung vor der Pause

Beim 2:0 bediente Schrödl Leon Gümpelein mustergültig, wobei Keeper Berti Schötterl bei der Hereingabe nicht ganz chancenlos schien. Als noch vor der Pause Alexander Moratz nach einer tollen Ecke des starken Jonas Marx zum 3:0 einköpfte, war klar, wer das Derby gewinnen würde.


Zoff um Mountainbike-Strecken: DAV bezieht Stellung


Nach dem Seitenwechsel schoss Schrödl noch das 4:0 und durfte dann von der Bank aus zusehen, wie zunächst Marx per Foulelfmeter erhöhte und auch noch die Gäste mit einem sehenswerten Distanzschuss von Fatih Boynuegrioglu zum Ehrentreffer kamen. Das war in der 89. Minute - und die zweite echte Torgelegenheit der Klosterer im gesamten Spiel.

Viel zu tun für Trainer Gerd Klaus. Aber das wusste er ja vorher.

Neumarkt: Wutz - Majewski (78. Winter), Moratz, Schell, Hausner (69. Meyer) - Schoen, Braun - Gümpelein (81. Mjaki), Haubner, Marx (73. Heimisch) - Schrödl (64. Nutz)..

Seligenporten: Schötterl - Strobel (46. Deuerlein), Fürsattel, Vidovic, Misic - Bajic, Opcin - Boynuegrioglu, Rosinger (24. Turgut), Knorr (58. Kettlitz) - Rukiqi.

Tore: 1:0 Schrödl (14.), 2:0 Gümpelein (25.), 3:0 Moratz (41.), 4:0 Schrödl (61.), 5:0 Marx (72./Foulelfmeter), 5:1 Boynuegrioglu (89.).

Verwandte Themen


Keine Kommentare