Alles im grünen Bereich nach dem Derby
22.4.2013, 09:05 Uhr„Das bedeutet, dass der 1. FC Nürnberg weiter in der Bundesliga spielt und Fürth nicht“, sagte Raphael Schäfer nach Abpfiff ins Mikrofon. Der Kapitän des Club war sichtlich unzufrieden mit der Leistung seines Teams. Und auch eine Nacht nach dem Derby bezeichnet mancher lokale Radiosender dieses Spiel als Schande für den Club.
Es wäre auch zu schön gewesen: Mit einem Sieg und entsprechenden Ergebnissen der Konkurrenz hätten die Nürnberger ihre Nachbarn in die 2. Bundesliga schießen können. Doch bereits am Samstagabend war klar: Wird nichts. Denn die anderen Abstiegskandidaten patzten ebenfalls. Und ein satter Fernschuss vom Fürther Geis in der 27. Minute versaute dem Club dann endgültig das Derby.
Allerdings ist es nur eine Niederlage. Ohne alle Emotionen stehen beim 1. FC Nürnberg in der Bundesliga weiterhin 38 Punkte auf dem Konto, was den 12. Platz bedeutet. Die internationalen Plätze rutschten schon nach der 0:4-Pleite gegen den FC Bayern München aus dem Sichtfeld - das Derby-Niederlage ist da nur noch letzte Gewissheit. Und das Restprogramm verspricht, dass es zumindest nicht einfach wird, sieben Punkte bei noch vier Partien in der Saison aufzuholen. Und nur damit und bei gleichzeitig passenden Ergebnissen der Konkurrenz würde der Club auf einen Europa-League-Platz rutschen. Mit Hoffenheim, Düsseldorf und Werder trifft der 1. FC Nürnberg allerdings auf gleich drei Abstiegskandidaten, die in den Spielen um jeden Meter kämpfen werden. Und auch gegen den Tabellendritten aus Leverkusen ist alleine ein Punkt schon keine Selbstverständlichkeit.
Fürth dürfte es ähnlich gehen. Denn trotz des Derbysiegs liegt das Kleeblatt auf dem letzten Platz mit neun Punkten Abstand zum Relegationsplatz, den im Moment der FC Augsburg belegt. Dazu hat die Spielvereinigung immerhin noch eine Partie gegen den SC Freiburg vor sich und Spiele gegen die grauen Mäuse aus Stuttgart und Hannover, bevor am letzten Spieltag jene Mannschaft aus Augsburg die Fürther empfängt. Um noch eine Chance auf den Klassenerhalt in dieser Begegnung zu haben, dürfte sich das Kleeblatt bis dahin keinen Patzer erlauben und die Schwaben keinen Punkt mehr machen – was bei allem Derbyjubel nicht gerade wahrscheinlich ist.
Doch trotzdem setzt der 1:0-Erfolg gegen den großen Nachbarn für die Fürther einen vielleicht noch versöhnlichen Schlusspunkt unter die Saison, da es weniger um drei Punkte oder Abstieg, sondern um die Ehre im Derby ging. „Das war wieder ein unvergesslicher Moment, das sind Spiele, die man nicht vergessen wird“, sagte Fürths Held aus dem vorherigen Derby, Edgar Prib. „Es war auch gut für den Kopf, zu sehen, dass wir es ja eigentlich können.“ Diese Weisheit hatten die Club-Fans mit ihrem Spruchband sicher nicht gemeint.
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