FCN-Krise! Sörensen verschuldet's mit und fehlt

25.1.2021, 05:51 Uhr
Achtung, Asger! Ein verlorener Zweikampf führte den FCN gegen Hannover auf die Verliererstraße.

© Sportfoto Zink / DaMa Achtung, Asger! Ein verlorener Zweikampf führte den FCN gegen Hannover auf die Verliererstraße.

So richtig stabil hatte es schon in einigen Situationen davor nicht ausgesehen. Im Achteck, auf rutschigem Geläuf, was Asger Sörensen im Abwehrzentrum so darbot vor Viertelstundenfrist. In einer vom Club couragiert geführten Anfangsphase hatte dieser das allerdings gekonnt kaschiert. Ins Kontor sollten Nürnbergs Defensivmängel an einem nicht nur für Sörensen gebrauchten Tag erst in Minute 18 schlagen. "Wir hatten einen guten Start ins Spiel und kriegen aus dem Nichts das Gegentor“, lamentierte FCN-Coach Robert Klauß nach der für seinen Club so fürchterlich endenden Partie dann auch, als er sich die Elfmeter-Szene noch einmal ins Gedächtnis rief.

Gestoppt - aber regelwidrig

Ins Rutschen war Nürnbergs zuletzt schon in Bochum nicht sonderlich ausgeprägte Abwehrstabilität geraten, als 96 über den immer wieder auffälligen Genki Haraguchi, Hannovers Japan-Flummi und späteren Torschützen, ein weiteres Mal flott nach vorne spielte, der Club die entsprechend aufgehenden Räume nicht mehr geschlossen bekam. Dennoch schien es nach Haraguchis Pass auf Marvin Ducksch so, als ob Sörensen den 96-Stürmer noch stoppen könnte.Tat er ja auch in dieser 18. Minute. Regelwidrig.

Mit schlechtem Stellungsspiel hatte sich der Däne gegen den direkt auf ihn zulaufenden Angreifer ins Hintertreffen. Nahe des linken Fünferecks hielt der verzweifelte Verteidiger den zielstrebigen Hannoveraner an der Schulter fest, aber erst auf, als er unten am Fuß einhakte. Etwas, was Sturm-Fuchs Ducksch aufgrund der nachhaltigen Berührungen natürlich zum Fallen verleitete. Und einen völlig berechtigten Foulelfmeter zur Folge hatte.

Gesperrt gegen den Jahn

Von Ducksch verwandelt, befand sich der FCN kurz darauf im Rückstand. Für Sörensen hatte die misslungene Abwehraktion Gelb zur Folge. Am Mittwoch gegen Regensburg (20.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de), wenn die Rot-Schwarzen zum Rückrunden-Auftakt deutlich besser verteidigen müssen als bei der 2:5-Rutsche gegen Hannover, wird der 24-Jährige damit fehlen.

Dass auch die Teamkollegen beim Heimspiel gegen Jahn aufgefordert sind, sich bei schwierigen Witterungsbedingungen widerstandsfähiger zu zeigen, ist ebenso klar. “Wir haben uns im manchen Situationen zu blöd angestellt, waren bei den Gegentoren zu wenig aktiv. Wir kriegen einige, die man nicht kriegen darf“, gestand Club-Knipser Manuel Schäffler, der vor seinem Anschlusstreffer dem aufgerückten Hübers mit zu wenig Konsequenz im Luftduell den zweiten Streich gestattete. Ähnliches war nach einem für Nürnberg niederschmetternden Spiel von Christian Mathenia, der bei Hannovers Freistoßtor zum 4:1 eine äußert unglückliche Figur machte, zu vernehmen. “In den entscheidenden Aktionen waren wir zu nachlässig. Das hat uns heute das Spiel gekostet“, attestierte der Club-Keeper, der gegen Regensburg eine neuformierte Innenverteidigung vor sich haben wird.

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Margreitter und bitte weniger Fehler

Gegen Sörensens ehemaligen Verein wird Georg Margreitter für den Gelb-gesperrten Dänen in die Abwehrzentrale rücken. Ein bisschen proben, wie sich im Zweitliga-Betrieb anfühlen wird, konnte der Vorarlberger gegen Hannover ab der 80. Minute, als er für den Ex-Regensburger eingewechselt wurde. Zuvor war der verletzungsgeplagte Abwehr-Routinier für den Club letztmals Ende Oktober gegen Karlsruhe am Ball gewesen. Dass es nicht ausschließlich der im bisherigen Saisonverlauf vielfach - so auch beim Saisonauftakt in der Oberpfalz - gelobten Innenverteidigung obliegt, Gegentore zu verhindern, ist klar.

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Der FCN muss im Defensivverbund insgesamt kompakter und konzentrierter auftreten, weniger Fehler machen. Auch dann, wenn Asger Sörensen, von Ralf Rangnick einst als eines der größten Verteidiger-Talente Skandinaviens geadelt und in dieser Saison oft schon Teil einer stabilen Abwehrzentrale, nach seiner Sperre zurückkehrt. Acht Gegentore in zwei Spielen. Der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt nur noch fünf Punkte. Ausrutscher gab es zuletzt genug.

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