Fitnessstudios in Gunzenhausen: So ist die Lage

28.5.2021, 22:00 Uhr
Fitnessstudios in Gunzenhausen: So ist die Lage

© Foto: TV 1860 Gunzenhausen

Es ist lange her, dass so etwas wie Normalität geherrscht hat im Fitnessstudio des TV 1860 Gunzenhausen. Seit Anfang November lagen die Hanteln herrenlos im Regal, die Laufbänder waren abgeschaltet, niemand versuchte sich beim Bankdrücken an einer neuen Bestleistung. Bis zum vergangenen Mittwoch. Seitdem ist wieder Leben eingekehrt in dem kleinen Studio auf dem Sportgelände des TV. "Ich bin einfach glücklich über jeden, der wieder kommt", sagt Denis Sterzer. Er ist Fitnesstrainer und leitet mit seiner Kollegin Judith Peter das "Keep it fit". In den ersten Tagen nach der Wiedereröffnung war durchaus zu spüren, dass die Mitglieder ihr Studio vermisst haben. "Es sind einige Leute gekommen", berichtet Sterzer.


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Dabei ist so ein Besuch im Fitnessstudio momentan noch an strenge Auflagen geknüpft. Wer bereits zweimal geimpft oder von einer Covid-Erkrankung genesen ist, muss dem Personal einen entsprechenden Nachweis vorzeigen. Für alle anderen gilt: Ohne negativen Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden sein darf, ist kein Training möglich. Darüber hinaus ist meist eine Terminbuchung erforderlich.

"Bei uns geht es aber auch ohne Termin", sagt Trainer Sterzer. Allerdings nur, solange sich nicht zu viele Sportler im Innenraum befinden. "Wir haben zwei Etagen und auf jeder Etage dürfen sich maximal zehn Mitglieder aufhalten", erklärt er. Falls der Ansturm doch einmal zu groß wird, können die Sportler in den Außenbereich ausweichen.

Die Maske ist Pflicht

Die Betreiber der Fitnessstudios müssen sicherstellen, dass der Mindestabstand von 1,5 Meter jederzeit eingehalten werden kann. "Es dürfte sich hierbei empfehlen, dass bezogen auf die Fläche des Raums, in dem der Sport ausgeübt wird, je eine Person pro ca. 20 Quadratmeter zugelassen wird", heißt es dazu vom Bayerischen Innenministerium. Zudem müssen die Sportler in den Umkleiden und beim Wechsel von Gerät zu Gerät eine FFP2-Maske tragen. Besondere Umstände, doch Sterzer berichtet, dass die Regeln gut angenommen werden: "Die Leute sind einfach froh, dass sie wieder kommen dürfen. Die Bewegung hat ihnen gefehlt."

Eine Erfahrung, die auch Jannine Schramm vom Gunzenhäuser Fitnessstudio "Speedfitness" macht. Auch wenn sie durchaus spürt, dass Test- und Maskenpflicht den ein oder anderen noch vom Training fernbleiben lassen. "Es ist schon was los, aber es könnte noch mehr sein", sagt sie. "Bei uns könnten 40 Leute gleichzeitig trainieren, so viele waren es aber bis jetzt noch nicht." Die, die da sind, halten sich aber zuverlässig an die Regeln. Nach 15 Monaten Pandemie ist Routine eingekehrt, was Abstand, Maske und Händewaschen angeht.

Hygiene steht im Mittelpunkt

Dafür hat mancher körperlich abgebaut. "Die Kraft ist bei vielen nicht mehr so da wie noch im November", beobachtet Schramm, die als Sport- und Gesundheitstrainerin die Mitglieder betreut. Manche Sportler klagen außerdem über Schmerzen oder zu hohen Blutdruck, sagt sie.

Für das "Speedfitness" kam der lange Lockdown über den Winter zur Unzeit. Viele der Zweijahresverträge, die nach der Eröffnung des Studios geschlossen wurden, liefen im Winterhalbjahr aus. Dementsprechend spürbar ist der Mitgliederschwund. Umso größer ist die Erleichterung darüber, die Sportler endlich wieder empfangen zu dürfen. Den Mehraufwand in Sachen Kontrolle, Dokumentation und Hygiene nimmt man dafür gerne in Kauf. "Wir hatten ja auch sieben Monate Zeit uns darauf vorzubereiten", sagt Schramm.

Kommt ein neuer Outdoorbereich?

Jessica Reif vom Gunzenhäuser "Easyfitness" freut sich ebenfalls über die Wiedereröffnung. "Es wurde wirklich Zeit. Im Studio war jeden Tag gähnende Leere", sagt die Fitnesstrainerin in Ausbildung. Mit dem Dreiklang aus putzen, internen Schulungen und regelmäßigen Online-Workouts hat das "Easyfitness"-Team den Lockdown verbracht. Weil das Studio über eine große Fläche verfügt, dürfen 60 Leute gleichzeitig trainieren. Zu Engpässen ist es in den ersten Tagen nicht gekommen. Deswegen kann man zur Not auch ohne Termin erscheinen, sagt Reif.

"Aber wir müssen natürlich immer wissen, wer sich gerade im Studio aufhält." Momentan ist das meist eine überschaubare Anzahl von hartgesottenen Sportlern. Die älteren Mitglieder seien noch zögerlich und nicht jeder habe Lust auf Training mit Testpflicht und Maske, sagt die Auszubildende. Ab heute soll es aber auch wieder Kursangebote geben. "Wir haben in unserem Kursraum Felder mit Klebeband abgeklebt", berichtet Reif. So kann eine kleine Zahl von Menschen mit Abstand trainieren.

Im "Easyfitness" hat man die langen Monate des Stillstandes aber auch dazu genutzt, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Vielleicht wird das Studio bald einen Outdoorbereich einrichten, vielleicht eine Sauna installieren. Fest steht das aber noch nicht. Jetzt freut man sich erst einmal darüber, überhaupt wieder öffnen zu dürfen.


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Wann entfällt die Testpflicht? Seit ein paar Tagen liegt der Landkreis unter dem Inzidenzwert von 50. Daher könnte, so die Hoffnung der Betreiber, die Testpflicht für Fitnessstudio-Gäste bald wegfallen. Nach Auskunft des Landratsamtes tritt dieser Öffnungsschritt aber nicht automatisch in Kraft. Stattdessen muss der Landkreis eine entsprechende Allgemeinverfügung verfassen und diese dem Bayerischen Gesundheitsministerium vorlegen. Stimmt dieses zu, entfällt am darauffolgenden Tag die Testpflicht. Läuft alles glatt, könnte das bereits ab Dienstag, 1. Juni der Fall sein. Tagesaktuelle Infos zu den gültigen Regelungen veröffentlicht das Landratsamt online.

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