Fürths Reese fehlt es nie an Motivation, aber oft an Torgefahr

14.3.2019, 16:45 Uhr
Denkt vor dem Tor noch zu viel nach: In dieser Saison konnte Fabian Reese in 20 Spielen nur einen Treffer erzielen.

© Sportfoto Zink / WoZi Denkt vor dem Tor noch zu viel nach: In dieser Saison konnte Fabian Reese in 20 Spielen nur einen Treffer erzielen.

Fabian Reese hat am Fernseher mitgelitten. Die sieben Tore von Manchester City gegen Schalke 04 waren sieben Tore, die dem Fürther Angreifer weh getan haben. Schließlich steht er bis Juni 2020 bei den Gelsenkirchenern unter Vertrag. Vor der Saison wurde der extra verlängert, damit er erneut an das Kleeblatt verliehen werden kann. "Schalke ist auch mein Herzensverein, neben Fürth. Mir geht das sehr nah, was momentan in dem Verein passiert", sagt Reese. Sein Ex-Mannschaftskamerad Leroy Sane, mit dem er zur Schule ging und mit Schalkes U 19 Deutscher Meister wurde, glänzte bei City mit einem Tor und drei Vorlagen.

Für Reeses weiteren Karriereweg könnte es mitentscheidend sein, wie sich die Dinge auf Schalke weiter entwickeln. Noch steckt der Verein im Bundesliga-Abstiegskampf, hat einen neuen Sportvorstand und möglicherweise bald einen neuen Trainer. Zwar besitzt die Spielvereinigung zum Ende dieser Saison eine Kaufoption für den Leihspieler – doch die greift nur, wenn ihn Schalke nicht zurückhaben möchte. Im Fall des Klassenverbleibs der "Knappen" dürften die Fürther Chancen auf eine Weiterverpflichtung Reeses aber gut stehen.

Dessen Konzentration gilt anderen Dingen. Am vergangenen Wochenende wurde sie durch Sturmtief "Eberhard", das dafür sorgte, dass das Heimspiel gegen Dynamo Dresden ausfiel, empfindlich gestört. Für Reese doppelt enttäuschend, denn er wäre wohl für den Gelb-Rot gesperrten Julian Green in die Startelf gerückt. "Da kommst du in die Kabine und willst loslegen und kriegst gesagt, dass das Spiel ausfällt", ärgert er sich: "Man hat den Körper auf Matchday gepolt und dann kannste nichts abliefern."


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Beim Montagabendspiel bei Jahn Regensburg (Anpfiff 20.30 Uhr) dürfte er die nächste Gelegenheit bekommen, bis dahin hat das Kleeblatt eine lange Woche. Und Zeit, am Offensivspiel zu feilen. Was Trainer Stefan Leitl am Mittwoch auch tat, und Abwehr- und Angriffsspieler in zwei Gruppen zur Vormittagseinheit bat.

Viel Neues erklären lässt sich zum Thema Tore, das das Kleeblatt trotz Aufwärtstrend weiter begleitet, wohl auch nicht mehr. "Jeder hier wird dieselben Floskeln verwenden, klar braucht das Zeit", sagt Reese: "Jeder einzelne muss sich selbst dafür verantwortlich machen, ich mich auch."


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An Elan und Laufbereitschaft mangelte es dem Angreifer noch nie. Aber das Thema Harmlosigkeit begleitet ihn schon seit der Vorsaison. In dieser Spielzeit kann er einen Treffer in 20 Partien vorweisen. "Das ist mein Manko. Da gehe ich am härtesten selbst mit mir ins Gericht. Ich bin Offensivspieler und mache zu wenig Tore."

Mit 21 Jahren zählt Reese, der zu seiner A-Jugendzeit als sehr torgefährlich galt, noch nicht zu den erfahrenen Spielern. Rachid Azzouzi wird nicht müde, das zu betonen. "Es ist kein Zufall, dass mit Keita ein 28-Jähriger die meisten Treffer bei uns erzielt hat", sagt der Sport-Geschäftsführer: "Technik und Abschlussstärke bringen auch die Spieler drumherum mit, aber die sind eben jung. Wir wollen sie einsetzen, aber bis sie die Ruhe vor dem Tor bekommen, das braucht eben Zeit." Immerhin: Davon haben die Kleeblatt-Profis in diesen Tagen mehr, als ihnen lieb ist.

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