Wer kann Gutenstetten aufhalten?

Fußball Bezirksliga Nord: Ein klarer Favorit und viele Überraschungen

23.7.2021, 06:00 Uhr
Der Ball rollt wieder: Auch in der Bezirksliga-Nord geht es zurück auf den Platz.

© Sportfoto Zink / OGo, NN Der Ball rollt wieder: Auch in der Bezirksliga-Nord geht es zurück auf den Platz.

Die Bezirksliga Nord dürfte spannend werden. Beobachter erwarten eine ausgeglichene Saison. Das Auftaktspiel steigt am Freitag (19 Uhr) bei der SpVgg Hüttenbach-Simmelsdorf, zu Gast ist Oesdorf. Was soll besser werden und auf wen können die Trainer auf keinen Fall verzichten? Wir haben die Verantwortlichen in unserer Vorschau dazu befragt.

1. Was läuft in dieser Saison besser als in der vergangenen Spielzeit?

Normann Wagner, Trainer SC Adelsdorf (Sonntag, 15 Uhr, gegen Hersbruck): Natürlich wollen wir als Verein an die gute letzte Saison anknüpfen. Wir wissen auch, dass das zweite Jahr das schwierigere Jahr wird, aber wir wollen mindestens die vergangene Spielzeit bestätigen und die gute Arbeit weiter fortführen. Es ist nach oben hin alles möglich, auch wenn dazu natürlich auch eine Portion Glück gehört.


SC Adelsdorf schnappt sich den Kreispokal-Sieg


Rene Ebert, Trainer Baiersdorfer SV (Sonntag, 15 Uhr, gegen Veitsbronn): Wir haben dieses Jahr einen sehr guten und breiten Kader. Jede Position ist doppelt besetzt, das hatten wir in der vergangenen Saison überhaupt nicht. Wir haben ziemlich viele Spieler aus der A-Jugend dazubekommen und ein fast neues Team. Wir werden versuchen, mit der jungen Truppe viele Erfolgserlebnisse zu haben.

Tobias Eisgrub, Spielertrainer SV Buckenhofen (Sonntag, 15 Uhr, gegen Diepersdorf): Die Bedingungen sind auf jeden Fall besser geworden. In der Organisation hinter dem Team sind wir nun super aufgestellt, das nimmt mir viel Arbeit ab. Dazu die Trainingsbedingungen, der neue Mähroboter, durch den wir immer einen super Platz zur Verfügung haben. Eine neue Flutlichtanlage soll noch kommen, es tut sich einiges. Wir waren zwar immer oben dabei, aber uns hat die Konstanz gefehlt, um uns oben festzusetzen. Wir haben eine super Truppe und wollen wieder die Großen ärgern. Die Liga ist dieses Jahr noch enger, am Ende wird die konstanteste Mannschaft aufsteigen. Ich bin gespannt wer den längsten Atem hat.

Martin Kirbach, Spielertrainer SpVgg Diepersdorf (Sonntag, 15 Uhr, in Buckenhofen): Ich bin mit Alex Stengel gleichberechtigter Spielertrainer, das ist neu. Wir verstehen uns blind und haben dieselbe Denkweise. Das kann gut funktionieren. Zudem sind wir in dieser Saison als Aufsteiger klarer Außenseiter und nicht mehr der Favorit. Wir werden weniger Spiele gewinnen. Unser Ziel ist natürlich ganz klar die Klasse zu halten.


"Wir müssen lernen": SC Eltersdorf nach der Auftakt-Niederlage


Christopher Kraus, Trainer 1. FC Kalchreuth (Sonntag, 15 Uhr, in Mögeldorf): Im vergangenen Jahr hatten wir zu Beginn der Vorbereitung einen großen Kader, der sich durch teils schwere Verletzungen sehr ausgedünnt hat. Ich hoffe, dass wir diesmal alle verschont bleiben und gut durchkommen. Wir wollen in der Tabelle besser dastehen als zuletzt und noch mehr Siegeswillen zeigen. Da die Saison wieder bei Null losgeht, ist die Motivation eine andere, und das wollen wir Woche für Woche zeigen.

Norbert Frey, Trainer SpVgg Mögeldorf (Sonntag, 15 Uhr, gegen Kalchreuth): Wir wollen uns so schnell wie möglich in der neuen, schnelleren und körperbetonteren Liga zurechtfinden und einen guten Fußball spielen. Wenn wir das schnellstmöglich annehmen, dann läuft dies sicher noch besser als in der vergangenen Saison.

Florim Nreci, Trainer DJK-SC Oesdorf (Freitag, 19 Uhr, in Hüttenbach): Wir werden alles versuchen, damit wir wieder eine gute Saison spielen. Es ist das erste Mal für uns in der Bezirksliga, von daher möchten wir die Liga kennenlernen und freuen uns da total drauf.

"Wir haben den Kader aufgerüstet"

Helmut Wolff, Trainer SpVgg Erlangen (Sonntag, 18 Uhr, gegen Weisendorf): Wir haben den Kader aufgerüstet und unsere Qualität verbessert. Unser Ziel ist es, am Ende unter den ersten sechs zu stehen.

Markus Bauer, Trainer TV 1848 Erlangen (Sonntag, 15 Uhr, gegen Gutenstetten-Steinachgrund): Wir haben ein junges Team und müssen lernen, uns die Kräfte besser einzuteilen. Manchmal haben wir alles auf einmal rausgehauen und uns dann zu viel Ruhezeiten genommen. Zudem wollen wir bei den Standards offensiv gefährlicher werden und defensiv klarer gegen den Ball arbeiten. Ziel ist es wie immer die Liga zu halten. Das wird sehr schwierig, da ich die Liga stärker einschätze als in der vergangenen Saison.

Sven Illauer, Trainer ASV Veitsbronn Siegelsdorf (Sonntag, 15 Uhr, in Baiersdorf): Für uns ist klar, dass die Einstellung in dieser Saison besser sein muss als in der vergangenen Spielzeit. Wir wollen erst einmal gut starten und nichts mit den Abstiegsrängen zu tun haben, dann sehen wir weiter.

Bernd Fuchsbauer, Trainer ASV Weisendorf (Sonntag, 18 Uhr, bei der Spieli): Wir wollen es wieder schaffen, wenig Gegentore zu kassieren und versuchen mit ein, zwei selbst erzielten Toren Punkte zu sammeln. Gut war, dass wir es in den engen Spielen gegen die Topteams geschafft haben, auch sie zu bezwingen. Wir brauchen uns nicht zu verstecken und wollen uns im Vergleich zur Vorsaison verbessern, das heißt für uns unter die Top fünf zu kommen. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, aber wenn wir an unsere Leistungen anknüpfen können, dann ist das auf jeden Fall möglich.

2. Welches Team mischt die Liga so richtig auf?

Wagner: Es wäre keine große Überraschung wenn Gutenstetten ganz oben stehen würde. Sie können sich, mit den Möglichkeiten die sie haben, nur selbst schlagen. Die Bedingungen dort sind einzigartig. Ansonsten schätze ich die Liga sehr ausgeglichen ein, jeder kann jeden schlagen.

Ebert: Gutenstetten steht mit ihrem Etat natürlich ganz oben. Danach muss man die Üblichen nennen wie Buckenhofen, Weisendorf und auch die Spielvereinigung Erlangen.

Eisgrub: Weisendorf ist seit Jahren zusammengeblieben und war schon immer stark. Vielleicht sind sie jetzt reif? Das wäre keine Überraschung, aber ich traue ihnen sehr viel zu. Die Spieli hat sich noch einmal namhaft verstärkt, es ist zu erwarten, dass sie oben dabei sind. Oesdorf hat sich krass verstärkt. Aber all das sind keine Überraschungen, das geben die Kader der Teams her. Deswegen Mögeldorf: Da ist die Mannschaft der Star, sie haben ein gutes kollektiv und sind taktisch gut eingestellt.

Kirbach: Ich kenne die Liga nicht so gut, da ich bisher nur in der Bezirksliga Süd gespielt habe. Aber Gutenstetten hat sich gut verstärkt und sie sind sicher der Favorit.

Kraus: Die Favoriten sind für mich ganz klar Gutenstetten und die Spieli, warum liegt auf der Hand. Zudem wollen sicher auch Hüttenbach und Weisendorf mal oben heranschnuppern. Ein Team, dass man nicht unbedingt vorne erwartet ist der Aufsteiger Mögeldorf. Ich sehe sie in einer interessanten Rolle. Sie haben eine gute, homogene Truppe mit vielen jungen und einigen erfahrenen Spielern. Das ist eine gute Mischung und kann sehr spannend werden. Den ein oder anderen werden sie sicher überraschen.

Frey: Gutenstetten müsste, mit dem Kader, den sie haben, die Liga aufmischen. Aber auch die Spielvereinigung Erlangen sehe ich oben. Für Überraschungen könnten Weisendorf, Adelsdorf und Buckenhofen sorgen, wobei diese aufgrund der starken vergangenen Saison keine echten Überraschungen wären.

Nreci: Vom Kader her müsste es Gutenstetten machen. Ich traue aber auch Weisendorf einiges zu.

Wolff: Es sind sicher die Etablierten wie Gutenstetten und Buckenhofen. Aber auch bei Kalchreuth ist es mal soweit, oder Weisendorf, die nun sicher die Reife haben. Mit Oesdorf und Mögeldorf gibt es zudem zwei starke Aufsteiger, auch hier könnte es einer packen.

"Es wird eine ausgeglichene, geile Liga"

Bauer: Gutenstetten wird ganz oben stehen. Danach gibt es sechs, sieben Mannschaften, die oben dabei sein werden. Darunter sicher die Spieli, Buckenhofen, aber auch Kalchreuth. Oesdorf und Mögeldorf sind keine normalen Aufsteiger, da steckt viel Potenzial drin. Es wird eine ausgeglichene, geile Liga.

Illauer: Vom Etat her ganz klar Gutenstetten. Mit ihren Möglichkeiten müssen sie Erster werden, das können sie eigentlich auch gar nicht anders kommunizieren. Dahinter wird es viele Mannschaften auf Augenhöhe geben. Die Spieli und Kalchreuth werden oben mit dabei sein. Mögeldorf könnte durchaus die Überraschung dieses Jahr sein.

Fuchsbauer: Es werden die üblichen Verdächtigen oben dabei sein. Gutenstetten, Buckenhofen, Adelsdorf. Aber auch die Spieli wird mal wieder mitreden wollen. Kalchreuth darf man nicht vergessen. Auch die Aufsteiger, die mit einer gewissen Euphorie kommen und gute Spieler haben. Oesdorf hat eine gute Qualität im Kader, bei Mögeldorf kam der Erfolg auch nicht von heute auf morgen. Es wird für jede Mannschaft jede Woche eine riesige Herausforderung zu Punkten zu kommen.

3. Auf welchen Spieler kann Ihre Mannschaft nicht verzichten?

Wagner: In Adelsdorf zählt seit Jahren nur das Team, das hat auch mich sehr positiv überrascht. Man kann keinen herausheben, das macht uns vielleicht auch so gefährlich. Adelsdorf ist auf und neben dem Platz eine Einheit, das kann auch ein Trumpf sein.

Ebert: Wir haben viele Zugänge, die wir schnell integrieren wollen, ich möchte hier keinen herausheben.

Eisgrub: Ich bin kein Fan davon, denjenigen zu nehmen, der die meisten Tore geschossen hat. Ich sehe immer das Ganze. Wenn ich jemanden nennen muss, dann in der aktuellen Verfassung unseren Keeper Felix Bischoff. Er geht als Nummer Eins in die Saison und ist in einer überragenden Form. Ihn könnte ich momentan nicht ersetzen.

Kirbach: Bei uns gibt es keinen, der mehr Fähigkeiten hat als der andere. Das ist vielleicht ein Vorteil, denn wir haben sehr viele sehr gute Spieler. Wir können die Klasse aber nur halten, wenn wir geschlossen auftreten. Wenn jeder seine Aufgaben erledigt, werden wir gute Chancen haben.

Kraus: Es gibt einen Stamm an verdienten Spielern, aber mal etwas fernab der üblichen Verdächtigen: Lars Mehlig. Er ist ein spezieller Fall, kann selten ins Training, da er unter der Woche beruflich in München ist. Dennoch ist er jeden Sonntag beim Spiel, bringt unglaublich viel Energie in die Kabine und auf den Platz. Er liefert aus dem Stand eine Top-Leistung ab und macht das Team besser.

Wer führt wen an der langen Leine? Dem SV Gutenstetten-Steinachgrund trauen die meisten Bezirksliga-Trainer den Aufstieg zu. 

Wer führt wen an der langen Leine? Dem SV Gutenstetten-Steinachgrund trauen die meisten Bezirksliga-Trainer den Aufstieg zu.  © Sportfoto Zink / WoZi, NN

Frey: Meine Mannschaft kann auf keinen Spieler verzichten. Es sind alle wichtig, jeder auf seine Art und Weise, auf und neben dem Platz. Wir werden über die Saison jeden brauchen, um unsere Ziele zu erreichen.

Nreci: Wir haben uns durch Zugänge weiter verstärkt. Wir werden aber jeden Einzelnen benötigen, das ist ganz klar.

Wolff: Wir können und wollen auf niemanden verzichten, weil alle Spieler wichtig sind. Wir müssen auf alle zurückgreifen.

Bauer: Bei uns gibt es nicht den einen Spieler. Jeder, der fehlt, schmerzt. Wir haben keinen Starspieler und niemanden, der 25 Tore macht. Wir haben einen Altersdurchschnitt von 21,8 Jahren und müssen aus der mannschaftlichen Stärke kommen. Als Team müssen wir funktionieren, sonst wird es schwer.

"Es gibt gewisse Spieler, die die Lok ziehen"

Illauer: Wir haben nicht das Luxusproblem, auf einen Spieler verzichten zu können. Wir brauchen grundsätzlich alle, um erfolgreich zu sein. Ein Abgang, der uns aber noch sehr wehtut, ist Marco Dimper, der aus persönlichen Gründen eine Pause einlegt. Er fehlt uns nicht nur sportlich, sondern auch menschlich.

Fuchsbauer: Es gibt gewisse Spieler, die die Lok ziehen. Wir haben uns auf der Torhüterposition mit Christopher Teuber richtig verstärkt. Andi Schmidt, sein Bruder Tim, Max Grabert und Tobias Geyer - das sind Qualitätsspieler. Tom Jäckel zählt natürlich auch dazu, auch wenn er uns erst einmal noch verletzt fehlt. Aber selbst wenn diese Spieler ausfallen, können wir Spiele für uns entscheiden.

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