"Innerlich am explodieren"

Ex-FCN-Stürmer feiert erfolgreichen Turnier-Auftakt - nachträglicher Geldsegen für den Club?

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

17.6.2024, 15:52 Uhr
Kwadwo Duah ebnete der Schweiz mit seinem Treffer zum 1:0 den Weg zum Sieg gegen Ungarn.

© IMAGO/www.imagephotoagency.it/IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto Kwadwo Duah ebnete der Schweiz mit seinem Treffer zum 1:0 den Weg zum Sieg gegen Ungarn.

Kwadwo Duah haben die Fans des 1. FC Nürnberg in guter Erinnerung. Zum einen, weil er in der Saison 2022/23 in 37 Pflichtspielen für den FCN 11 Tore erzielte und weitere zwei vorbereitete. Sondern auch, weil er seinen Farben nach der Saison einen attraktiven Transfererlös bescherte: Für drei Millionen Euro wechselte der Schweizer, der auch die ghanaische Staatsbürgerschaft innehat, zu Ludogorez Rasgrad. In der abgelaufenen Saison trieb Duah seinen Marktwert beim bulgarischen Serienmeister regelrecht in die Höhe - das Portal "transfermarkt.de" taxiert diesen auf drei Millionen Euro, zu Club-Zeiten war Duah "nur" 1,3 Millionen Euro wert.

Wieso das für den 1. FC Nürnberg überhaupt noch interessant ist? Nach "Bild"-Informationen erhielt der Club nach Duahs Wechsel nach Bulgarien nicht nur mehrere Bonuszahlungen, der Verein soll sich auch eine Beteiligung an einem eventuellen Weiterverkauf des schnellen Angreifers gesichert haben. Das bedeutet: Sollte Duah an seine Leistung aus dem Eröffnungsspiel anknüpfen können, würde er einerseits seinen Marktwert weiter erhöhen und könnte andererseits das Interesse größerer Vereine auf sich ziehen. In Kombination könnte sich das für den FCN als äußerst lukrativ erweisen - wenn Duah für eine stolze Ablöse Rasgrad verlässt und der Club einen prozentualen Anteil an dieser Summe überwiesen bekommt.

"Ich bin immer noch am Träumen": Duah feiert persönliches EM-Märchen

Für Duah selbst spielen derartige Überlegungen aktuell nur eine untergeordnete Rolle - zumindest laut eigener Aussage. Nach "dpa"-Information ist der Offensivspieler überglücklich darüber, der schweizerischen "Nati" mit seinem Treffer geholfen zu haben: "Ich bin immer noch am Träumen", verriet Duah nach der Partie gegen Ungarn. "Ich bin innerlich am Explodieren. Ich kann es noch gar nicht glauben, brauche noch ein paar Tage, um es zu realisieren."

Dass über Duah dieser Tage überhaupt so viel gesprochen wird, ist der Verletzungsmisere eines seiner Teamkollegen geschuldet: Breel Embolo, der im Laufe seiner Karriere immer wieder vom Pech verfolgt war, musste von Mitte Mai an eine Zwangspause wegen muskulärer Probleme einlegen. Erst wenige Tage vor dem Turnier wurde die Genesung Embolos vermeldet - dementsprechend ist die nominell erste Wahl im schweizerischen Angriff noch nicht bei 100 Prozent Fitness.

Der schweizerische Nationaltrainer Yakin entschied sich deshalb vor der Partie gegen Ungarn, Duah anstelle von Embolo von Anfang an zu bringen. Über die Leistung seines Schützlings freute sich der Coach der "Nati": "Wir in der Schweiz kennen ihn schon ganz gut. Und jetzt auch der Rest der Welt."

Keine Kommentare