Testspiel in Nürnberg

Grund zum Optimismus, Anlass zur Vorsicht: Das erwartet die DFB-Elf im Test gegen die Ukraine

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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3.6.2024, 17:05 Uhr
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat vor dem Aufeinandertreffen mit der Ukraine alle Gründe, optimistisch zu sein.

© Federico Gambarini/Federico Gambarini/dpa Bundestrainer Julian Nagelsmann hat vor dem Aufeinandertreffen mit der Ukraine alle Gründe, optimistisch zu sein.

Um 20.45 Uhr beginnt das vorletzte Testspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft vor der EM im eigenen Land. Nach den jüngsten Testspielerfolgen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) will die Mannschaft von Julian Nagelsmann auch gegen die Ukraine einen Sieg einfahren, um die Euphorie der Fans vor der Heim-EM weiter zu entfachen. Der Deutsche Fußballbund (DFB) selbst ist optimistisch, dass dieses Unterfangen gelingt: Auf seiner offiziellen Homepage verweist der Verband auf Aspekte, die allen Anhängern der Nationalmannschaft vor dem Spiel gegen die Ukraine Mut machen dürften.

Der vielleicht offensichtlichste Grund, aus deutscher Sicht optimistisch auf das Spiel zu blicken, ist der direkte Vergleich. Bislang spielte die Nationalmannschaft neunmal gegen die ukrainische Auswahl - und blieb dabei stets ungeschlagen. Fünf Siege und vier Unentschieden stellen eine äußerst positive Bilanz dar. Dabei sah es während des letzten Aufeinandertreffens beider Nationen lange Zeit so aus, als würde die Ukraine einen Sieg davontragen: Im Juni 2023 führten die Osteuropäer bis in die Schlussphase der Partie hinein mit 3:1, ehe Kai Havertz und Joshua Kimmich der DFB-Elf mit zwei späten Treffern noch ein Unentschieden retteten.

Stars aus Europas Top-Ligen

Einen entspannten Sommerspaziergang sollten die Fans der Nationalmannschaft gegen die Ukraine nicht erwarten, nicht nur aufgrund des letzten direkten Duells. Die Ukraine rangiert auf Platz 22 der FIFA-Weltrangliste, nur sechs Plätze hinter der DFB-Elf (16.). Auch wenn das durchschnittliche Leistungsniveau im Kader nicht mit dem der deutschen Nationalmannschaft vergleichbar ist, verfügt die Ukraine über herausragende Individualisten, die bei europäischen Topklubs unter Vertrag stehen.

Besonders acht geben sollte die deutsche Abwehr auf Artem Dovbyk, der in der abgelaufenen Saison mit 24 Treffern zum Torschützenkönig in Spaniens höchster Spielklasse avancierte. Der wohl bekannteste ukrainische Spieler ist Flügelstürmer Mykhaylo Mudryk, der vor eineinhalb Jahren für 100 Millionen Euro zum FC Chelsea gewechselt war. Größerer Prominenz erfreut sich auch Außenverteidiger Oleksandr Zinchenko, der bei Mudryks Stadtrivalen FC Arsenal unter Vertrag steht. Und auch der Kapitän der Ukrainer ist hierzulande kein Unbekannter: Andriy Yarmolenko, derzeit bei Dynamo Kiew unter Vertrag, kickte in der Saison 2017/2018 für Borussia Dortmund.

Positive Bilanz in Nürnberg

Die Elf von Julian Nagelsmann sollte den Gegner also keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Übermäßiger Respekt oder gar Angst wären aber ebenso fehl am Platz wie Leichtsinn, denn vor allem in der Breite ist die deutsche Mannschaft deutlich stärker besetzt als die Auswahl der Ukraine. Und deshalb geht die DFB-Elf auch als Favorit in die Begegnung. Was der Mannschaft um Kapitän İlkay Gündoğan zusätzlich Mut machen dürfte, ist der Austragungsort der Partie: In Nürnberg absolvierte die Nationalelf bislang 22 Spiele. Meist mit dem besseren Ende für die Deutschen: 14 Siege und zwei Unentschieden im Max-Morlock-Stadion stehen nur zwei Niederlagen entgegen.

Beim letzten Auftritt der Nationalmannschaft in Nürnberg durften die Fans einen wahren Torreigen feiern: Im WM-Qualifikationsspiel am 10. Juni 2017 siegte die DFB-Elf gegen San Marino klar und deutlich mit 7:0. Nicht unwahrscheinlich, dass die Zuschauer in Nürnberg heute erneut einen Sieg bejubeln dürfen. Allerdings dürfte sich die Aufgabe gegen die Ukraine als deutlich schwerer erweisen als die vor sieben Jahren.

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