Fußball-EM 2024

Keine Fan-Feste zur Heim-EM? Fränkische Großstädte verzichten auf Public Viewing

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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22.5.2024, 04:55 Uhr
Bei der WM 2006 konnten Fans in Nürnberg auf einer offiziellen Fanmeile der FIFA zusammen feiern - inklusive Übertragung der Spiele.

© IMAGO/Schreyer Bei der WM 2006 konnten Fans in Nürnberg auf einer offiziellen Fanmeile der FIFA zusammen feiern - inklusive Übertragung der Spiele.

Vielen Menschen dürften die Bilder der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland noch gut im Gedächtnis sein: Zehntausende feierten zusammen ein gewaltiges Fußballfest, in zahlreichen Städten gab es öffentliche Übertragungen. Auch in Nürnberg konnten Fans beim Public Viewing gemeinsam die Spiele der deutschen Nationalmannschaft verfolgen, die Stadt hatte damals die Übertragung der Spiele organisiert und zahllosen Fußballbegeisterten eine große Freude bereitet.

18 Jahre später kehrt das nächste große Fußballereignis nach Deutschland zurück: die Europameisterschaft 2024. Doch anders als 2006 finden im Max-Morlock-Stadion keine Spiele statt. Deshalb verzichtet die Stadt dieses Mal auch auf die Organisation eines Public Viewings - wie schon bei den vergangenen großen Turnieren: "Wir haben nur 2006 etwas gemacht, damals war Nürnberg ja auch Austragungsort", erklärt Andreas Franke, Leiter des Amts für Kommunikation und Stadtmarketing.

Keine offizielle Fanmeile - auch Fürth organisiert keine Übertragung

2006 gab es in der Noris noch eine offizielle FIFA Fanmeile am Volksfestplatz, in diesem Jahr werden auf dem Veranstaltungsgelände keine Spiele übertragen. Auch an der Wöhrder Wiese, wo in der Vergangenheit ein privater Veranstalter ein Fanfest veranstaltet hatte, wird es keine Partien mehr zu sehen geben - auch, weil sich Anwohner in der Vergangenheit über Lärmbelästigung beschwerten.

Ganz allgemein habe die Stadt Nürnberg aber sowieso kein Interesse, eine öffentliche Übertragung der EM-Spiele zu organisieren: "Wir sehen uns städtischerseits nicht als Veranstalter, sondern werden das rein den Privaten überlassen", lässt Franke wissen. Auch eine Sprecherin der Stadt Fürth gab an, dass die Kleeblattstadt kein Public Viewing ausrichten werde - verwies wie ihr Nürnberger Kollege aber auf privat organisierte Alternativen.

Alternativen zu städtisch organisierten Veranstaltungen

Davon wird es in der Metropolregion einige geben, zum Beispiel auf dem Gelände des Nürnberger Flughafens: Der "Sanitär Union Fanpark" etwa überträgt alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft bei der EM 2024. Zumindest für die Stehplätze vor der Leinwand ist der Eintritt frei, Sitzplätze kosten - je nach Kategorie - sechs oder 15 Euro pro Person. VIP-Tickets gibt es für 99 Euro. Auch der Nürnberger Stadtstrand auf der Insel Schütt, der mittlerweile unter dem Namen "Lieblingsstrand" stattfindet, wird ausgesuchte Partien der Europameisterschaft live übertragen.

In Fürth wird die Comödie an der Freiheit einen EM-Biergarten mit Public Viewing ausrichten - mit Platz für etwa 5000 Fans und freiem Eintritt. Allerdings unter einem gewissen, sportlichen Vorbehalt: "Wir steigen erst ab dem Achtelfinale ein", verrät Pressesprecher Marcel Gaske in Hinblick auf das ernüchternde Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft bei den vergangenen Turnieren. Je nach Gruppenplatzierung der deutschen Mannschaft wird das Public Viewing also frühestens am 29. Juni starten - vorausgesetzt, das Team von Julian Nagelsmann scheidet nicht schon in der Vorrunde aus.

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