1:5 in Ingolstadt

Ice Tigers verlieren in Ingolstadt auch das dritte Derby in Folge

Sebastian Böhm

Sportredaktion

E-Mail zur Autorenseite

9.12.2022, 21:35 Uhr
Da war die Stimmung noch bestens: Unter der Woche schenkte Patrick Reimer, noch 39, am Christkindlesmarkt Glühwein aus.  

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Da war die Stimmung noch bestens: Unter der Woche schenkte Patrick Reimer, noch 39, am Christkindlesmarkt Glühwein aus.  

Wenige Stunden vor dem 40. Geburtstag des besten Stürmers in der Geschichte der Deutschen Eishockey Liga kleideten sich die Spieler des ERC Ingolstadt angemessen. In den beiden Spielzeiten zuvor hatten die Panther ihre Gäste aus Nürnberg stets in, nun ja, interessanten Trikots empfangen. Die hohen Niederlagen hatten auch andere Gründe, letztlich ließen sich die Ice Tigers von den Neonfarben blenden. An diesem Freitag trugen sie gediegenes Dunkelblau. Nürnberg hatte trotzdem keine Chance.

Die Ice Tigers unterlagen auch im dritten bayerischen Derby in Folge. Beim 1:5 (1:1, 0:2, 0:2) begannen sie zu spät, ihre ansonsten eher seltene Zurückhaltung aufzugeben und konnten am Ende nicht mehr zulegen. Ein Traumtor von Oliver Mebus reichte nicht. Offensiv wie defensiv wirkt die Mannschaft von Tom Rowe aktuell nicht wie ein Playoff-Kandidat.

Alle wieder fit, immerhin

Immerhin hatte der Cheftrainer wieder eine komplette und gesunde Mannschaft aufs Eis schicken können. Die letzten Erkrankten konnten sich unter der Woche erholen. Für Lukas Ribarik war auch deshalb kein Platz mehr, der Nürnberger sammelt zunächst einmal bei den Blue Devils Weiden in der Oberliga Spielpraxis. Anders als zuletzt in Düsseldorf (4:2) oder Augsburg (1:3) begannen die Ice Tigers trotzdem zurückhaltend, versammelten sich eng vor Leon Hungerecker, der den noch immer nicht fitten Niklas Treutle vertrat. Lediglich in einer Situation öffneten sie die Box vor dem Tor. Marcus Weber ließ sich vom Ex-Nürnberger Marko Friedrich ablenken, kein Stürmer kümmerte sich um Daniel Pietta vor dem Tor – 0:1 (15. Minute).

Nach einem herrlichen Gegenangriff stand es trotzdem 1:1, weil Oliver Mebus lässig wie einst die schwedischen Legenden Kenta Nilsson und Peter Forsberg abschloss (20.). Der Ausgleich war ein Wunder und zugleich der einzige Grund zum Jubeln. Im Mitteldrittel scheiterten die Gäste immer mal wieder aussichtsreich an Michael Garteig, dessen Kollegen führten vor, wie es geht: Jerome Flaake traf wuchtig (32.), Mirko Höfflin (38.) nach einem weiteren leichten Fehler in der Nürnberger Abwehr.

Und am Sonntag kommt Wolfsburg

Das Schlussdrittel erinnerte dann an die demütigenden Niederlagen in Neonfarben. Stefan Matteau (46.) und erneut Höfflin (48.) erhöhten ohne Gegenwehr. Die zaghaften Angriffsversuche aus Nürnberg prallten an der besten Abwehr der Liga ab.

Es könnte ein bitteres Wochenende werden. Am Sonntag (14 Uhr) empfangen die Ice Tigers die Wolfsburg Grizzlys zu Hause in der Arena Nürnberger Versicherung. Patrick Reimer ist dann 40 Jahre und einen Tag alt.

5 Kommentare