Kleeblatt-Kreativspieler Green: Eine Leitfigur ohne große Worte

15.9.2020, 10:55 Uhr
Kleeblatt-Kreativspieler Green: Eine Leitfigur ohne große Worte

© Foto: Sportfoto Zink

Für einen Offensivspieler kann eine Vorbereitung auf die neue Saison im Grunde nicht viel besser laufen. Vier Tore hat Julian Green in der Testphase für die SpVgg Greuther Fürth erzielt, diverse andere vorbereitet. Im ersten Pflichtspiel am Samstag traf der 25-Jährige auch und legte vor. In der ersten Runde des DFB-Pokals markierte er gegen den Fünftligisten RSV Meinerzhagen das wichtige 2:1 in der Verlängerung. Am Schluss setzten sich die Fürther mit 6:1 standesgemäß durch. Ihre Probleme hatten sie aber mit dem Oberligisten aus Nordrhein-Westfalen. "Die erste Hälfte war von uns einfach schlecht", räumt Green ohne lange zu zögern im Rückblick ein. Schiebt aber auch nach: "Der RSV hat das nicht schlecht gemacht".

Bis das Kleeblatt in Schwung kam, später dann auch die Müdigkeit und den Umstand nutzte, dass Meinerzhagen wegen eines ausgeschöpften Auswechselkontingents dezimiert in die Schlussphase ging, dauerte es etwas. Das lag nicht nur, aber auch an Green. Impulse, Überraschendes kam erst nach der Pause und verstärkt mit Sebastian Ernsts 1:1.

"Wir wollten in der zweiten Hälfte einen anderen Weg gehen, nach dem 1:1 waren wir die bessere Mannschaft", fasst Green den Rest des Duells zusammen. "Klar haben wir uns das anders vorgestellt", erklärt Green. Zumal die Vorbereitung für ihn, aber auch die gesamte Mannschaft gut war. Die Pflichtaufgabe Pokal ist mit dem Sieg gelöst, nun geht es mit der Blickrichtung auf den Punktspielauftakt. Am Sonntag (13.30 Uhr) empfangen die Fürther dann den VfL Osnabrück. Es wird der erste Härtetest. "Wir können so in der Liga auf keinen Fall auftreten. Aber ich bin mir sicher, dass wir das nicht werden", prognostiziert der Mittelfeldspieler, der bei der Weltmeisterschaft 2014 einen Einsatz für die USA absolvierte.


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Auch wegen solchen Erfahrungen gehört der Rechtsfuß zu den Führungsspielern im Kader von Coach Stefan Leitl. Green ist im Mannschaftsrat, sein Wort hat also Gewicht innerhalb des Teams. Wobei es dem Mann, der gebürtig aus Tampa Bay/Florida stammt, nicht vordergründig um die Worte geht. "Es geht darum, auf dem Platz voranzugehen. Das hat nicht immer etwas mit viel reden zu tun", beschreibt Green, wie er die Rolle als eine der Fürther Leitfigur interpretieren möchte. "Ich habe immer versucht, mehr Verantwortung zu übernehmen, das wird jetzt noch mehr der Fall sein", ergänzt er.

Da mit dem langjährigen Kapitän Marco Caligiuri der Anführer der Spielvereinigung seine Karriere im Sommer beendet hat, gilt es eine Lücke zu schließen. Im Verbund mit Spielern wie Branimir Hrgota, Havard Nielsen, Sebastian Ernst, Paul Seguin und Sascha Burchert möchte Green diese Lücke füllen. Und nach dem Wunsch von Trainer Leitl sollen diese Profis auch ganz genau das tun.


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Mit seinen Leistungen in der Vorbereitung ist Green auf einem guten Weg dorthin, auch wenn gegen Meinerzhagen Luft nach oben war. Doch ein bisschen Nachholbedarf hat der Kreativspieler nach der vergangenen Saison noch. "Ich habe mich in einer Phase, in der es gut für mich lief, verletzt, dann kam später noch eine Verletzung und ich war nach der Coronapause noch nicht bei 100 Prozent", so Green. In der Testphase kam er dieser Quote aber schon näher.

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