Fußball-Bezirksliga Süd

Kusnyarik verlässt Raitersaich: "Zum Abschied haben sie mir ein Fest versprochen"

22.7.2021, 14:42 Uhr
Im Sommer 2019 erlebt Dietmar Kusnyarik den emotionalsten Moment beim SV Raitersaich. Der Spielertrainer führt die Mannschaft in die Bezirksliga nach einem 5:1-Sieg gegen den SV Mosbach.

© Sportfoto Zink / WoZi, Sportfoto Zink / WoZi Im Sommer 2019 erlebt Dietmar Kusnyarik den emotionalsten Moment beim SV Raitersaich. Der Spielertrainer führt die Mannschaft in die Bezirksliga nach einem 5:1-Sieg gegen den SV Mosbach.

Für Dietmar Kusnyarik stand schon seit längerem fest, dass er seine Fußballkarriere beim ASV Veitsbronn-Siegelsdorf ausklingen lassen wird.


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Der Grund dafür ist naheliegend und hat einen äußerst persönlichen Bezug: "Mein Augenmerk wird natürlich auf die AH-Mannschaft gelegt. Mein Nachbar ist mit Sven Illauer der Trainer der ersten Mannschaft und er hat natürlich auch schon bei mir angefragt, ob ich aushelfe, wenn absolute Not am Mann ist. Wir sind zusammen aufgewachsen, kennen uns seit über 30 Jahren und dann sage ich natürlich nicht nein", erzählt der 37-Jährige, der beim SV Raitersaich eine große Lücke hinterlassen wird.

Auch in der langen Vorsaison 2019/21 war er der Leitwolf auf dem Platz. Gefühlt war er der Spieler, der an jedem Tor direkt oder indirekt beteiligt war. Trotz Corona verlief die Übergabe an die Röder-Brüder Sammy und Rico völlig reibungslos: "Es war lange angekündigt, dass diese Saison meine letzte in Raitersaich ist. Ich treffe mich auch noch regelmäßig mit Bernhard und Daniel Kießling auf ein Bier und für mich war es überhaupt kein Problem, die Verantwortung an Rico und Sammy Röder abzugeben."

Für immer in Erinnerung wird bei Kusnyarik der turbulente Aufstieg in die Bezirksliga bleiben: "Das absolute Highlight war der Aufstieg über die Relegation. Am letzten Spieltag haben wir gegen SC Germania, einen vermeintlichen Absteiger, die Meisterschaft vermasselt. Die geplante Aufstiegsfeier musste verschoben werden. Für alle Beteiligten war es dann sehr emotional, dass wir nach dieser Niederlage in den beiden Relegationsspielen noch einmal so zurückgekommen sind."

Daheim hui, auswärts pfui

Die Auswärtsschwäche des Teams vom Zuckermandelweg, die durch die Heimstärke ausgeglichen wurde, hat sich natürlich auch in sein Gedächtnis eingebrannt: "Prägend in Raitersaich war, dass wir die Heimspiele fast immer gewonnen haben und auswärts haben wir dann überhaupt nichts gerissen. Am Ende war das schon auch eine gewisse Kopfsache innerhalb des Teams."

Ohne das Zwischenmenschliche hätte sich der gesamte Verein in der Bezirksliga wohl nicht so schnell etabliert: "In Raitersaich gibt es viele besondere Menschen. Von den beiden Kießlings wurde ich schon nach kurzer Zeit immer sehr herzlich begrüßt. Diese Herzlichkeit kannte ich bisher noch nicht. Nach der Niederlage gegen Germania gab es von ihnen keine Vorwürfe, sondern nur Aufmunterung, dass wir den Aufstieg über die Relegation auch packen. Die Zuschauerresonanz in den beiden Relegationsspielen war damals ebenfalls phänomenal."

Harter Kern von zehn Spielern

Dennoch erinnert er sich auch noch an seine nicht ganz so einfache Anfangszeit mit dem Team: "Als ich nach Raitersaich gekommen bin, gab es eigentlich nur noch einen harten Kern von zehn Spielern, die für die erste Mannschaft tauglich waren. Zusammen mit den Neuzugängen gab es gleich einen Neuaufbau im ersten Jahr. Besonders mit Flo Müller und Dominik Steinlein, aber auch durch den unglaublichen Zusammenhalt ging es dann schnell aufwärts."


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Zukünftig wird man Dietmar Kusnyarik wohl nicht mehr so oft auf den Sportplätzen in der Region antreffen, doch über diese Tatsache wird sich besonders sein Nachwuchs freuen: "Das regelmäßige Training bekomme ich zeitlich und körperlich nicht mehr hin. Die Kinder haben ihre Hobbys, bei denen ich sie unterstützen werde, und da kann ich nicht immer auf dem Sportplatz sein. Mir wurde aber bei meiner Verabschiedung noch ein Fest versprochen, und ich habe vorsorglich schon Urlaub eingereicht", sagt der Vollblut-Fußballer und lacht.

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