Margreitter macht dem FCN Mut: So gelingt der Klassenerhalt

31.1.2019, 05:52 Uhr
Margreitter macht dem FCN Mut: So gelingt der Klassenerhalt

© Foto: Sportfoto Zink

Der von vielen ersehnte "Turning Point", also jener Punkt, der eine Trendwende für den 1. FC Nürnberg bedeuten könnte, schien vergangenen Samstag so nah. "Wir haben das schon zwei Tage mit uns herumgezogen. Wir hätten in diesem Spiel ja auch etwas verdient gehabt", sagt Georg Margreitter. Eine hastig kalibrierte Abseitslinie später, und das von Adam Zrelak erzielte 2:1 war Makulatur. Nach Schlusspfiff stand nicht der Club, sondern Mainz mit drei Punkten da. "Aber im Sport geht es immer weiter. Eine Woche später bekommt man normalerweise schon wieder eine nächste Chance", hat der österreichische Abwehrchef ein neues Ziel im Fokus.


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Am Samstag (Live-Ticker auf nordbayern.de) wird wieder ein Strohhalm verteilt, an den man sich im Abstiegskampf verzweifelt zu klammern versucht. "Wir brauchen Punkte, keine Frage, das wissen wir auch. Aber das letzte Spiel macht uns Mut", erzählt Margreitter mit Blick auf das Heimspiel gegen Werder Bremen.

Vor der Partie in Mainz hatte sich die Mannschaft ohne ihren Trainer an einen Tisch gesetzt, um auch einmal auf eigene Faust nach einem Ausweg aus der Misere zu suchen. "Unser Auftreten war in jedem Fall anders als in den Spielen davor. Das ist die Art und Weise, wie man Fußball spielen muss, um als Aufsteiger überhaupt eine Chance zu haben", findet Margreitter, ohne im Detail auf das konspirative Treffen einzugehen.

"Das sind die Grundtugenden"

Denn: Was der Club nun gar nicht gebrauchen kann, ist Unruhe. Es war jedoch offensichtlich, dass sich die Mannschaft defensiver präsentierte. Sie schien sich wohler zu fühlen, auch mal mit einem langen Ball zu operieren und nicht jeden Spielaufbau über viele Stationen einleiten zu müssen. Die Konter wirkten überfallartiger und bedachter vorgetragen, ohne die Balance zwischen Angriff und Abwehr zu gefährden.

 

"Das sind die Grundtugenden, die man als Underdog einbringen muss. Das muss der Grundstein für unseren Matchplan sein. So müssen wir auftreten in den nächsten Woche", fällt es dem Verteidiger Margreitter nicht schwer, sich über die offensichtliche Modifikation auch öffentlich zu freuen. Womöglich sind sich Trainer und Mannschaft an getrennten Tischen sogar ein bisschen näher gekommen, was die Spielphilosophie betrifft. "Es hat sich auf dem Feld anders angefühlt. Wir waren bissiger. Ich würde mir wünschen, dass wir das jetzt immer so abrufen können."

"Privileg, in der Bundesliga zu spielen"

Auch nach dem 13. Spiel in Serie ohne Sieg hat der Innenverteidiger den Glauben an den Klassenerhalt nicht aufgegeben. Von einer allerletzten Chance oder einem Schicksalsspiel gegen Bremen will er aber nicht reden. "Wir hatten schon viele entscheidende Spiele in dieser Saison. Ich weiß nicht, welches das entscheidende ist. Ich weiß nur, dass es in jedem drei Punkte zu holen gibt."

Ein Erfolgserlebnis gegen den Tabellenelften dürfte dringend benötigte Energie freisetzen. Denn "so ehrlich muss man sein", gibt Margreitter zu, "die Euphorie vom Aufstieg ist nach den ganzen Niederlagen verblasst". Ein Grund, seinen Beruf nicht weiter mit Freude auszuüben, ist Tabellenplatz 18 nicht. "Wir müssen uns darauf besinnen, dass wir uns das hart erarbeitet haben und dass es ein Privileg ist, in der Bundesliga auf dieser Bühne zu spielen. Mit diesem Gefühl gehe ich lieber ins Spiel als mit irgendeinem Rucksack."

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