Basketball-Zweitligist entlässt Trainer
"Große Differenzen": Falcons trennen sich von Headcoach Buzas
6.12.2022, 10:09 UhrWer sich am Wochenende unter den wichtigsten Protagonisten der Nürnberg Falcons umhörte, der musste nicht groß zwischen den Zeilen lesen, um zu erkennen, dass die Stimmung gerade nicht die allerbeste ist. Wobei das weniger mit der 73:83-Niederlage gegen Tabellenführer Rasta Vechta zu tun hatte, sondern mehr mit der allgemeinen Arbeitsatmosphäre.
"Er muss, glaube ich", sagte Sebastian Schröder, der Kapitän, "nicht noch lauter werden, wir wissen, dass wir zu viele Fehler machen." Schröder sagte das über Vytautas Buzas, seinen Trainer, der wiederum sehr ungebremst darüber schimpfte, dass er im Sommer einen Wunschspieler nicht bekommen hatte. "Wir haben den Kader am Ende nicht richtig zusammengestellt", sagte Buzas und nannte das "eine Entscheidung des Vereins".
"Daddy Cool" übernimmt
Der Verein, das ist in erster Linie immer noch Ralph Junge. Der Geschäftsführer und langjährige Cheftrainer der Zweitliga-Basketballer ist zwar kein regelmäßiger Trainingsgast mehr, aber natürlich ist auch ihm nicht entgangen, dass sich in jüngster Zeit zwischen Headcoach und Teilen der Mannschaft eine Kluft in der Größe des Nürnberger Burggrabens aufgetan hat. "Die Spieler straucheln", stellte Junge fest - und waren anscheinend nicht die einzigen, die mit dem zuweilen harschen Umgangston des Litauers nicht mehr umgehen konnten oder mochten.
Am Dienstag zogen die Falcons die Konsequenzen und stellten Buzas frei. Derrick Taylor, bisher Co-Trainer, wird die Mannschaft nun anleiten. Der US-Amerikaner, Spitzname "Daddy Cool", wurde als Spieler 2005 mit Bamberg deutscher Meister, zwischen 2009 und 2012 war er schon einmal Headcoach von Nürnbergs besten Basketballern.
"Wir haben in letzter Zeit gemerkt, dass es zwischen Vytas und uns große Differenzen mit Blick auf die grundsätzliche Ausrichtung und die Philosophie des Teams und der Organisation gibt", erklärt Ralph Junge, warum er die Zusammenarbeit mit dem 34-Jährigen beendet hat, der 2019 als sein Assistent maßgeblich zum sportlichen Aufstieg beigetragen hatte.
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