Stach verabschiedet sich

Schlechte Stimmung? Kleeblatt-Coach Leitl wirbt für Realismus

11.8.2021, 06:00 Uhr
Vorfreude trotz schwieriger Vorbereitung und Pokal-Aus: Stefan Leitl, hier beim Pokalspiel in Babelsberg.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Vorfreude trotz schwieriger Vorbereitung und Pokal-Aus: Stefan Leitl, hier beim Pokalspiel in Babelsberg.

Am Dienstag schaute ein besonderer Gast vorbei. Einer, der vor ein paar Wochen noch selbst sehr viel Zeit auf dem Trainingsgelände des Kleeblatts an der Kronacher Hard verbracht hat.. Vor dem Abflug zu den Olympischen Spielen verabschiedete sich Anton Stach für ein paar Wochen von seiner Mannschaft - und kehrte nach dem frühen Ausscheiden der deutschen Auswahl nicht mehr zurück.

Aus Tokio ging es für den 22-Jährigen direkt nach Mainz, für den FSV bereitete er am vergangenen Wochenende beim Pokalspiel in Elversberg gleich zwei Tore vor und traf im Elfmeterschießen. Für einen ordentlichen Abschied aus Fürth war zwischen Tokio, dem Transfer und dem ersten Pflichtspiel keine Zeit. Am Dienstag hat er sich am freien Tag aber in seinen blauen Kleinwagen gesetzt, ist die A3 runtergefahren, um seinen alten Mitspielern beim Kleeblatt Ade zu sagen. Mit drei Trikots in der Hand und schönen Erinnerungen im Kopf zog Stach am Dienstag einen endgültigen Schlussstrich unter das sehr erfolgreiche Kapitel Fürth.

Bei der Spielvereinigung wollen sie ab Samstag viele weitere erfolgreiche Kapitel schreiben - auch ohne Anton Stach, den sie am dritten Spieltag ja schon wiedersehen werden. Die Vorzeichen für einen möglichst erfolgreichen Start in das Abenteuer Bundesliga könnten aber besser sein. Einer schwierigen Vorbereitung ohne Sieg und mit einigen Verletzungsproblemen folgte das bittere Pokal-Aus im Elfmeterschießen, der letzte Erfolg gegen des Kleeblatts war das 3:2 gegen Düsseldorf im Mai, das den Aufstieg erst möglich machte.

Dennoch verwehrte sich Stefan Leitl in Babelsberg vehement gegen den Eindruck, die Stimmung in Fürth könnte schon vor dem Saisonstart kippen. "Wir haben in der Vorbereitung ordentliche Spiele gezeigt, auch gegen gute Gegner, und ein Pokalspiel in der ersten Runde verloren", sagte der Trainer, der sich die Freude auf die Bundesliga-Saison nicht nehmen lassen will. Stattdessen warb er um Ruhe und Realismus. "Es muss jedem bewusst sein, dass die Spielvereinigung nicht im oberen Tabellendrittel landen wird", so der Trainer. "Für uns geht es von Tag eins darum, die Liga zu halten."

Eine aufgeregte Stimmung und ein Umfeld, das die Mannschaft schon vor dem ersten Anpfiff abschreibt, können sie beim Kleeblatt nicht gebrauchen. Für Leitl wird der Zusammenhalt auf und neben dem Platz einer der Schlüssel, um sich gegen die übermächtige Konkurrenz behaupten zu können. "Da müssen alle an einem Strang ziehen", forderte er in Babelsberg mit Nachdruck, "damit wir die Möglichkeit haben, lange dabei zu bleiben und eine sehr große Sensation zu schaffen."

"Hohe Eigenmotivation garantiert"

Um seine Mannschaft, seine Jungs, wie er sie oft nennt, macht er sich da keine Gedanken. Für viele von ihnen geht in den kommenden Wochen ein Traum in Erfüllung, sie erleben das, was sie sich als Kinder immer gewünscht haben und dürfen auf der ganz großen Bühne gegen die ganz großen Namen des Fußballs spielen. "Da ist die Freude, sich zu präsentieren, groß und eine hohe Eigenmotivation garantiert", glaubt Leitl.

Als sich Anton Stach am Dienstag verabschiedet hatte, begann die Vorbereitung auf den Saisonstart am Samstag in Stuttgart. Mit dabei waren auch die zuletzt angeschlagenen Havard Nielsen, Marco Meyerhöfer, Luca Itter und Max Christiansen. Sehr zur Freude von Stefan Leitl.

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