Sieg im Spitzenspiel

Husarenstück geglückt: Kleeblatt schlägt Kiel und springt auf Platz zwei

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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28.1.2024, 15:39 Uhr
Der Kapitän macht's: Branimir Hrgota lässt sich nach seinem Siegtreffer gebührend feiern.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Der Kapitän macht's: Branimir Hrgota lässt sich nach seinem Siegtreffer gebührend feiern.

Nach seiner Gelbsperre stand Gideon Jung wieder in der Startelf des Kleeblatts, Kerim Calhanoglu rückte dafür auf die Bank. Ansonsten begann die Spielvereinigung das Spitzenspiel gegen Holstein Kiel unverändert im Vergleich zum 0:1-Auswärtserfolg beim SC Paderborn. Von Beginn an war die Mannschaft von Alexander Zorniger um Spielkontrolle bemüht: Das Kleeblatt ließ Ball und Gegner gut zirkulieren, der Gast stand dafür sehr solide und bot kaum Räume. So entwickelte sich in der ersten halben Stunde ein Spiel, das vornehmlich zwischen den Strafräumen ablief.

Dort ging es mitunter ruppig zu: Armindo Sieb sah in der 19. Minute die erste gelbe Karte, nachdem er gegen Lewis Holtby zu spät gekommen war. Der Kieler wiederum sah wenige Minuten später unerklärlicherweise keine Karte, als er im Mittelkreis Branimir Hrgota ohne Chance auf den Ball umgrätschte. In der 35. Minute dann der erste gefährliche Abschluss der Partie: Nach einem Eckball setzte Hrgota aus der zweiten Reihe zum Schlenzer an, Kiels Schlussmann Weiner parierte. Nur eine Minute später stand der Torwart der Gäste erneut im Fokus, als er einen Kopfballversuch von Julien Green aus kurzer Distanz mit einem sensationellen Reflex entschärfte. In dieser Phase des Spiels war das Kleeblatt drückend überlegen, nur wenige Sekunden nach seiner Kopfballchance scheiterte Green erneut an Weiner, diesmal per Distanzschuss.

Das Kleeblatt drückte in dieser Phase des Spiels, stand hoch - und bot so Räume für Konter: Einer davon hätte fast zum Rückstand geführt, doch Kiels Mittelstürmer Machino setzte den Ball frei vor Urbig über das Tor (41. Minute). Bei einem Treffer hätte aber wohl ohnehin der VAR interveniert, weil Fridjonsson in der Entstehung des Angriffs Lukas Petkov mit dem Ellenbogen im Gesicht traf. Fünf Minuten später kam Kiel nach einem Eckball erneut zu einer gefährlichen Konterchance, doch Julien Green entschärfte Rothes Abschluss im letzten Moment. So ging es torlos in die Kabinen.

Sieb zur Führung, Urbig verschätzt sich

Auch in der zweiten Halbzeit kam das Kleeblatt aggressiv aus der Kabine: Nach einer Flanke von der rechten Seite kam Lemperle vollkommen frei zum Abschluss, traf die Kugel aber nicht optimal, sodass Kiels Schlussmann den Versuch ohne Probleme entschärfen konnte. Das Spiel knüpfte nahtlos an die Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs an: Fürth machte das Spiel, Kiel lauerte auf Umschaltmomente. Nach einer Stunde ging das Kleeblatt dann in Führung - seinerseits durch einen Konter: Hrgota bediente gedankenschnell Sieb auf dem linken Flügel, der 20-Jährige verzögerte kurz, und schlenzte den Ball dann herrlich in die lange Ecke - diesmal blieb Weiner im Tor der Kieler chancenlos.

Doch die Fürther Führung hatte lediglich fünf Minuten Bestand. Nach einem Eckball verschätzte sich ausgerechnet der in den letzten Wochen so starke Jonas Urbig, sodass Erras zum Kopfball kam. Der Mittelfeldmann köpfte noch seinen Teamkollegen Kleine-Bekel an, der Ball landete im Netz - 1:1. Drei Minuten später hatte das Kleeblatt dann Glück, nicht in Rückstand zu geraten: Rothe setzte zum Flugkopfball an, der aber nur den Pfosten traf (67. Minute). Der Entstehung war ein Foul an Lukas Petkov vorangegangen, doch die Pfeife des Unparteiischen, der nicht zum ersten Mal durch eine unglückliche Zweikampfbewertung auffiel, blieb stumm. In der 72. Minute der nächste Kieler Pfostentreffer, Porath ließ per Distanzschuss das Gebälk erzittern.

Hrgota aus der Distanz - clevere Fürther bringen Führung ins Ziel

Zorniger merkte, dass seine Mannschaft in dieser Phase des Spiels neue Impulse brauchte, und brachte den vom Afrika-Cup zurückgekehrten Haddadi für Petkov und Srbeny für Sieb (73. Minute). Und nur zwei Minuten später ging das Kleeblatt wieder in Front: Nach einem Freistoß des eingewechselten Haddadi konnte die Kieler Hintermannschaft zunächst klären, doch Hrgota kam an den Ball. Der Kapitän des Kleeblatts fasste sich aus dem Rückraum ein Herz und schoss per Aufsetzer zum 2:1 ein. In der 80. Minute hatten die Fürther sogar die große Chance, auf 3:1 zu erhöhen, aber Green setzte seinen Versuch aus rund 15 Metern knapp über das Tor.

Der zweite Fürther Treffer schien den Kielern den Zahn gezogen zu haben. Ohne in ernsthafte Bedrängnis zu kommen, gelang es dem Kleeblatt, die Hanseaten vom eigenen Tor fernzuhalten. In der 90. Minute feierte Leander Popp sein Debüt im Fürther Trikot, Tim Lemperle verließ dafür den Platz. In der vierminütigen Nachspielzeit klappte Kiel das Visier endgültig nach oben, so ergaben sich Konterchancen für das Kleeblatt. Und diese nutzte das Kleeblatt, um clever Eckball um Eckball herauszuspielen und wertvolle Sekunden von der Uhr zu nehmen. In der 95. Minute hatte Leander Popp noch die Riesen-Chance auf das 3:1, doch nach toller Vorarbeit von Hrgota verpasste der Youngster knapp. Egal - es war die letzte Aktion des Spiels. Das Kleeblatt feierte einen knappen Heimsieg und sprang durch die Niederlage des Hamburger SV im Parallelspiel auf den zweiten Tabellenplatz.

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