Wieder kein Sieg: Ginczek rettet schwachen FCN

23.11.2013, 17:44 Uhr
Sie recken und strecken sich - aber es reicht nicht. Der FCN bleibt weiter sieglos.

© AFP Sie recken und strecken sich - aber es reicht nicht. Der FCN bleibt weiter sieglos.

Nach dem Schlusspfiff gab's in der Nordkurve noch freundlichen Applaus für die Mannschaft des 1. FC Nürnberg. Ihre Fußballer hatten alles gegeben, alles versucht - aber wieder nicht gewonnen, beinahe sogar verloren. Aber die Anhänger spürten, dass nicht mehr drin war. Das 1:1 (0:1) gegen die lange klar bessere Betriebsmannschaft zählt zu den glücklicheren Unentschieden der bisherigen Saison.

Nicht einer der sündhaft teuren Stars, sondern Maximilian Arnold erzielte sechs Minuten vor der Pause das 0:1, bei dem Raphael Schäfer nicht gut aussah. Allerdings konnten sich seine Kollegen auch vor allem beim Schlussmann bedanken, dass es vor 35.678 Zuschauern keine Packung gab; Daniel Ginczek sorgte 18 Minuten vor Schluss für den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich.

Schon lange vor dem Anpfiff demonstrierten der Kapitän und seine Fans gemeinsam Entschlossenheit. Ein Abgesandter der Nordkurve überreichte Nürnbergs Nummer eins eine Spielführerbinde der Herzen, am Zaun prangte das Motto des Tages: "Nur als Einheit wird es gelingen, die Krise zu bewältigen - gemeinsam zum 1. Sieg!" Tatsächlich war es phasenweise auch sehr laut im Stadion.

Der Club begann schwungvoll, Josip Drmic prüfte gleich seinen Schweizer Landsmann Diego Benaglio mit einem sehenswerten Schrägschuss - danach kam aber nicht mehr viel. Was vor allem mit der Klasse der Gäste zu begründen war, deren individuelle Qualität ebenso beeindruckte wie die taktische Reife. Nach Balleroberungen ging es meist blitzschnell in die andere Richtung.

Das 1:0 schien nur eine Frage der Zeit; Schäfer parierte einen Kopfball von Ivica Olic aus wenigen Metern glänzend (14.), wenig später profitierte der Kroate von einem Missverständnis zwischen Schäfer und Pogatetz, schob die Kugel aber um Zentimeter am hinteren Torgestänge vorbei. Nach dem nicht unhaltbaren 0:1 (39.) hatte der Club allerdings auch wieder Pech: Makoto Hasebes Schlenzer klatschte an den rechten Pfosten; es war bereits der zwölfte Aluminiumtreffer in der bisherigen Spielzeit.

Nach dem Seitenwechsel drängte Wolfsburg auf die Entscheidung; Luiz Gustavo, im August für 17 Millionen Euro Ablöse vom FC Bayern geholt, verfehlte den Nürnberger Kasten knapp, Adam Hlousek kurz darauf den der Wolfsburger um zirka 16 Meter. Irgendetwas schien nicht zu stimmen mit dem Club, es reihte sich weiter Missverständnis an Fehler, einigen war die besorgniserregende Gesamtlage anzumerken.

Es ging weiter nur in eine Richtung. Schäfer klärte in höchster Not gegen Gustavo, eine Minute später zielte Diego etwas zu ungenau. Aus dem Nichts aber plötzlich die Chance zum 1:1: Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld lief Drmic allen davon, scheiterte aber an Benaglio. Trainer Gertjan Verbeek wechselte mit Robert Mak und Daniel Ginczek frische Offensivkräfte ein und stellte Markus Feulner ins Zentrum, die erhofften Impulse ließen aber zunächst auf sich warten. Wolfsburg hatte alles unter Kontrolle, ging aber fahrlässig mit den vielen Möglichkeiten um.

Was sich normalerweise rächt, so auch am Samstag: Ginczek zog in der 72. Minute unwiderstehlich in den Strafraum, sein Schuss prallte von der Unterkante der Latte hinter die Linie. Nürnberg wolle danach mehr, musste aber mit dem achten Unentschieden zufrieden sein. Sehr sogar.

1. FC Nürnberg: Schäfer - Chandler, Nilsson, Pogatetz, Plattenhardt - Frantz (55. Mak) - Feulner, Hasebe, Kiyotake (64. Ginczek), Hlousek - Drmic

VfL Wolfsburg: Benaglio - Ochs, Naldo, Knoche, Rodriguez - Luiz Gustavo, Medojevic - Arnold (90. Polak), Diego, Perisic (77. Caligiuri) - Olic (77. Dost)

Tore: 0:1 Arnold (39.), 1:1 Ginczek (72.)   |   Gelbe Karten: Frantz - Diego   |   Zuschauer: 35.678 |   Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)

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