Ein Tag vor dem Finale

Sex-Talk, Achselduft, Satisfyer: Das war Tag 16 im Dschungel

Christian Urban

Redakteur - nordbayern.de

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4.2.2024, 00:35 Uhr
Hmmmm. Riecht gut. Nach Zitrone.

© RTL Hmmmm. Riecht gut. Nach Zitrone.

Halbfinale! Noch fünf Stars sind im Rennen um die Dschungelkrone 2024. Aber wen interessieren derart unwichtige Details, wenn am Lagerfeuer großartiger Sex-Talk stattfindet? Eine Zusammenfassung der wesentlichen Erkenntnisse:

Tim hat "ein paar lockere Sachen nebenher" laufen - mit ungefähr so zwei oder drei Männern und Frauen. Glaubt er. "Wie oft hast du Sex in der Woche?", fragt Tim Mike. "Kann ich nicht sagen. Das kommt einfach", antwortet er. Kann man so stehen lassen. Also, die Antwort.

Leyla, die nun Mikes Gegenfrage nach der Häufigkeit sexueller Begegnungen beantworten muss, kann ebenfalls keine konkrete Antwort geben, erklärt aber, dass sie für die Durststrecken des Lebens einen Satisfyer hat. Tim hakt nach: "Satisfyer oder Womanizer?", wodurch er sich als echter Fachmann entpuppt (der Womanizer war das Original, der Satisfyer ist der Nachbau).

Im Gegensatz zu Mike, der im Dschungeltelefon freimütig erklärt, dass er gar nicht wusste, was das ist, mittlerweile aber aufgeklärt wurde, dass das so ein Ding ist, das Frauen glücklich macht. Übrigens, liebe Leser (absichtlich nicht gegendert), sollte es Euch ähnlich gehen wie Mike zu Beginn: Fragt eure Frau oder Freundin. Die weiß, was das ist. Oh, und Tims Mutter weiß das ebenfalls, wie dieser berichtet, denn sie hat auch einen Satisfyer. Mike dabei zuzusehen, wie bei diesem Geständnis beinahe sein Kopf explodiert, ist übrigens ein kurzer und dennoch intensiver Moment wunderbarer Fernseh-Unterhaltung.

Wahrer Horror wartet dagegen nach diesen intimen Gesprächen: Vor der Dschungel-Toilette lauert ein kleiner Blauer Lobster (bitte googeln, falls unbekannt - es lohnt sich!), der eigentlich sehr niedlich (und etwas verunsichert) ist, Leyla aber trotzdem dazu bringt, das gesamte (verbliebene) Camp zusammenzukreischen. Schließlich könnte das putzige Tierchen "elektrische Dinger" haben, "die da ausfahren". Oder er könnte sie "in die Monika" zwicken. Auch das lassen wir so stehen.

Angesichts solch existenzieller Bedrohungen besinnen sich die Camperinnen und Camper auf die kleinen Freuden des Alltags: Beispielsweise ein Deo, das nach Zitrone riecht, was Leyla Fabio beim wechselseitigen Achselschnuppern voller stiller Freude vorführt.

Dabei ist Freude bei Leyla derzeit eher Mangelware, denn nach der Kampfschmuserei mit Mike in den vergangenen Tagen ist der Angebetete mittlerweile ziemlich auf Distanz gegangen, was sie nachhaltig verunsichert und die Frage aufwirft, ob er sie auch draußen kennenlernen wollen würde - oder ob er das Interesse an ihr verloren hat (falls es überhaupt je ernsthaft vorhanden war). Dabei liegt es (angeblich) gar nicht an ihr (also irgendwie doch, aber dazu später mehr). Das Problem ist vielmehr ein anderes. Zeit für einen kurzen Exkurs in die Vergangenheit.

Ältere Zuschauer erinnern sich möglicherweise noch an "RTL Samstag Nacht" und die daraus entsprungene beste deutsche Boyband aller Zeiten: Die Doofen. Abgesehen von der Tatsache, dass Wigald Boning und Olli Dittrich damals die Kulturlandschaft generell mit Nonsens auf musikalisch höchstem Niveau bereicherten, hinterließen sie einen nahezu unsterblichen Klassiker: "Mief!" - auch bekannt als: "Nimm mich jetzt, auch wenn ich stinke".

Allerdings ist nicht jeder so schmerzfrei wie Boning und Dittrich. Mike beispielsweise ist es nicht, was ihn in seinem Umgang mit Leyla hemmt (wie auch immer das zu den Bildern der vergangenen Tage passt): "Es ist die Situation. Ich fühle mich nicht wohl in meiner Haut. Wenn ich sie umarme, habe ich immer das Gefühl, ich stinke. Die Hygiene. Die Umstände", erklärt er Fabio, als dieser ihn auf das Thema anspricht, nachdem er vorher mit Leyla über das Thema gesprochen hatte, die angedeutet hatte, er könnte ja mal mit Mike über das Thema sprechen.

Doch Mike grübelt weiter. Nachdem er kurzzeitig im Deeptalk mit Tim darüber spekuliert, wie es wäre, mal eine Frau zu daten, die nichts mit Reality TV zu tun hat (Bitte nicht! Wenn das Schule macht, wäre das das Ende von großartigen Formaten wie "Temptation Island" oder "Ex on the Beach"!), sucht er dann doch noch das Gespräch mit Leyla und legt die Karten auf den Tisch, wobei er die ganzen alten Klassiker auflegt, die einfach nie aus der Mode kommen: "Es liegt nicht an dir", "ich kann mich mit dir super unterhalten" und "...aber da ist halt nichts Sexuelles", worüber Leyla, zurückhaltend formuliert, nicht begeistert ist. Okay, das war es dann wohl mit dem Dschungel-Traumpaar. Wobei, eine zukünftige Begegnung bei "Ex on the Beach" ist sicher trotzdem drin.

Ach ja, eine Dschungelprüfung gibt es natürlich auch noch - und die lässt besonders die Herzen chronischer Spaßbad-Besucher höher schlagen: Die fünf Camperinnen und Camper müssen auf einer nassen, abschüssigen Plane nach und nach jeweils einen Stern aufsammeln, sich dann an vordefinierten Positionen daran festklammern und durften ihn keinesfalls loslassen.

Um ihnen das so schwer wie möglich zu machen, gibt es Wasserwerfer, Flammenwerfer, gigantische Ventilatoren, Tonnen an Schleim - und darüber hinaus werden die Fünf auch noch mit großen und kleinen Bällen beworfen (mal im Ernst: Wie großartig wäre es bitte, wenn es das auch im Palm Beach gäbe?). Eine optisch durchaus beeindruckende Prüfung, die die Verbliebenen mit Bravour bestehen und die maximale Anzahl von fünf Sternen erspielen.

Ach ja, und wer ins Finale einzieht, wird auch noch verkündet: Den letzten Tag im Camp verbringen werden Lucy, Tim und Leyla. Fabio und Mike sind raus. So hat Leylas geschundenes Herz immerhin ein bisschen Zeit zu heilen. Denn wo geht das besser als im australischen Dschungel - umgeben von elektrischen Killer-Lobstern?