Abschied vom derzeitigen Preis

Koffein-Liebhaber müssen jetzt stark sein: Experte fordert deutlich höheren Preis für Kaffee

Carolin Heilig

Volontärin

E-Mail zur Autorenseite

29.4.2024, 17:14 Uhr
Für Kaffee wird man künftig womöglich ziemlich tief in die Tasche greifen müssen.

© imago/Panthermedia Für Kaffee wird man künftig womöglich ziemlich tief in die Tasche greifen müssen.

Schon vor einigen Wochen gab es für Kaffeetrinker schlechte Nachrichten: Tchibo, einer der Marktführer im Bereich Kaffee, kündigte eine Preiserhöhung an. So erklärte Unternehmenssprecher Arnd Liedtke gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa) Anfang des Monats: "Zum 15. April sollen die Preise je nach Sorte und Herkunftsland zwischen 50 Cent und 1 Euro pro Pfund erhöht werden."

Man könnte nun sagen, das ist ein humaner Preisanstieg. Ein Experte betont aber, dieses Plus reiche längst nicht aus. Stattdessen müsse Kaffee künftig deutlich teurer werden.

So teuer muss Kaffee mindestens werden

Steffen Schwarz gilt als Kaffeeexperte. Der 52-Jährige betreibt selbst eine Rösterei, lehrt an Hochschulen und beschäftigt sich darüber hinaus mit den wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Grundlagen von der Kaffeepflanze bis zum Trinkgenuss. Er fordert in einem Interview mit dem "Spiegel" jetzt einen Hammerpreis für das Kilo Kaffee, nämlich 25 bis 30 Euro - mindestens.

Nur zu diesem Preis könne Kaffee produziert werden, ohne dabei Mensch und Natur auszubeuten. "Wenn wir Nachhaltigkeit wollen, dann müssen wir uns von Kaffeepreisen, wie wir sie derzeit im Supermarkt haben, verabschieden", sagt er im "Spiegel" weiter.

Durch den Klimawandel werde der Ertrag weniger berechenbar, sagt Schwarz. Extreme Regenereignisse oder lange Trockenperioden sorgen für Einbußen. Zudem steige die Nachfrage nach dem Getränk auch in den Anbauländern und es werde immer schwieriger, Wanderarbeiter zu finden. "Wir haben also weniger Ertrag, Arbeitskräftemangel und zugleich eine steigende Nachfrage", fasst Schwarz die Gründe für die kletternden Preise zusammen.

Nun vor dem Preisanstieg nochmal in großen Mengen auf Vorrat zu bunkern, hält Schwarz laut "Spiegel"-Interview nur dann für sinnvoll, "wenn sie ranzigen alten Kaffee mögen".