Ergebnisse eine Studie

Mehr als die Hälfte bereut den Kauf: E-Autos können sich nicht durchsetzen

10.5.2024, 12:40 Uhr
Mehr Lade-Infrastruktur, aber wenig Nachfrage nach E-Autos: Hierzulande können sich viele Verbraucher nur bedingt für die Pkw mit reinem Batteriebetrieb erwärmen.

© IMAGO/Robert Poorten/IMAGO/Robert Poorten Mehr Lade-Infrastruktur, aber wenig Nachfrage nach E-Autos: Hierzulande können sich viele Verbraucher nur bedingt für die Pkw mit reinem Batteriebetrieb erwärmen.

Das waren diesen April bei einem Minus von 0,2 Prozent in etwa so viele wie im April des Vorjahres. Damit hat sich der Rückgang bei den Neuzulassungen von E-Antrieben etwas abgeschwächt. Auch aufgrund kurzfristig eingestellter Förderprogramme im vergangenen Jahr war die Nachfrage nach den alternativen Antrieben zuletzt eingebrochen. Im März etwa waren knapp 30 Prozent weniger Pkw mit reinem Batterieantrieb (kurz: BEV) neu zugelassen worden als im Jahr zuvor.

Elektroautos nur bei 12,2 Prozent Marktanteil

Zum Vergleich: Der Anteil der E-Autos (BEV) an sämtlichen Neuzulassungen lag bei 12,2 Prozent, eruiert der ADAC. Auch das war weniger als im Vorjahr. Im April 2023 machten die BEV noch 14,7 Prozent aller Neuzulassungen aus. Der größte Anteil an den Neuzulassungen entfiel auf Benziner mit 37,3 Prozent. An zweiter Stelle lagen Hybridfahrzeuge (24,7 Prozent), dann erst folgten Pkw mit Dieselantrieb (19,1 Prozent).

Der ADAC sieht für die geringe Nachfrage einen Hauptgrund: Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr zunächst die Kaufprämie für gewerbliche Elektroautos gestrichen und im Herbst überraschend auch die für private. Die Nachfrage brach daraufhin zu Jahresbeginn ein. Zwar zeichnete sich im Februar und März 2024 eine aufsteigende Tendenz ab, doch dieser Mini-Höhenflug wurde im April vorerst gestoppt.

Auch der Verkehrsexperte Constantin Gall vom Beratungsunternehmen "EY" rechnet nicht damit, dass sich die Nachfrage im laufenden Jahr noch erholen wird. "Wir sehen eine zunehmende Verunsicherung am Markt, was den Hochlauf der Elektromobilität betrifft", sagte er. "Kunden zweifeln an den Perspektiven von Elektroautos, wenn auch die Politik nicht mehr bereit ist, diese Technologie zu fördern."

Ähnlich äußerte sich der Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VBIK), Reinhard Zirpel: "Das BEV-Segment erleidet derzeit eine Vertrauenskrise, die vor allem durch den kurzfristig entschiedenen Wegfall des Elektrobonus verursacht wurde."

Insgesamt mehr Zulassungen

Insgesamt kamen im April laut Kraftfahrt-Bundesamt rund 243 102 Pkw neu auf die Straße. Das waren knapp 20 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Experte Gall führt das aber vor allem auf drei Arbeitstage weniger im April 2023 zurück. Diesen Effekt mitberücksichtigt, liege das Wachstum bei den Neuzulassungen bei lediglich drei Prozent.

Die zusätzlichen Arbeitstage im April dieses Jahres haben laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) auch bei der Produktion zu einem Anstieg geführt. In Deutschland wurden demnach im vergangenen Monat knapp 400 000 Einheiten produziert, rund ein Viertel mehr als im Vorjahresmonat.

Eine Umfrage der Organisation "YouGov" aus dem September 2023 ermittelt dazu, dass 53 Prozent der Deutschen den Kauf oder das Leasing eines E-Autos bereuen. Hauptgrund für die Unzufriedenheit seien demnach die gestiegenen Strompreise. Diese sind offenbar auch für diejenigen ein Problem, die über den Kauf oder das Leasing eines Elektroautos nachdenken. Das Laden von Elektroautos ist in den vergangenen Jahren teurer geworden.

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