Nürnberger Firma Sahco Hesslein ist gerettet

27.3.2018, 17:02 Uhr
Im Showroom von Sahco Hesslein: Popstar Sting schätzt die Produkte von Sahco  ebenso wie Model Claudia Schiffer oder Schauspieler Richard Gere.

© Foto: Sahco Hesslein Im Showroom von Sahco Hesslein: Popstar Sting schätzt die Produkte von Sahco ebenso wie Model Claudia Schiffer oder Schauspieler Richard Gere.

Das Unternehmen, das Mitte Februar Insolvenz angemeldet hat, wird zum 1. Mai vom dänischen Kvadrat-Konzern übernommen. Das bestätigte der vorläufige Insolvenzverwalter Harald Schwartz auf Anfrage. Die Dänen gelten als eines der führenden Unternehmen in der Branche. 

Popstar Sting schätzt die Produkte von Sahco in seinem Heim ebenso, wie Claudia Schiffer oder Schauspieler Richard Gere. Edle Teppich oder Seidentapeten des Nürnberger Unternehmens gehören auch zur Ausstattung von Luxushotels in aller Welt wie etwa dem Berliner Adlon oder dem futuristischen Hotelturm Burj Al Arab in Dubai. Und selbst in Harry-Potter-Filmen lassen sich Sahco-Textilien entdecken.

Sahco hat als Marke weltweit einen guten Ruf. Umso wichtiger war es nach Aussagen von Schwartz, für das Unternehmen nach dem Insolvenzantrag schnell eine Lösung zu finden. Mit den Vereinbarungen, die jetzt mit den Dänen geschlossen wurden, zeigte er sich sehr zufrieden. So werden seinen Aussagen nach alle gut 80 Mitarbeiter von Sahco Hesslein in Nürnberg übernommen, für die ausländischen Töchter - unter anderem in London, Mailand und Paris - wurden separate Lösungen gefunden.

Frühzeitig auf Schieflage reagiert 

Auch das Mangement um Geschäftsführer Christoph Häußler wird laut Schwartz an Bord bleiben. Schwartz lobte noch einmal ausdrücklich, dass die Geschäftsführung im Februar frühzeitig auf eine drohende Schieflage reagiert habe. Das habe dazu beigetragen, nun schnell eine Lösung für die Firma und die Mitarbeiter zu finden. Grund für den Insolvenzantrag war ein deutlicher Umsatzrückgang in den vergangenen Jahren, der zu einem bedrohlichen Verlust im Jahr 2017 geführt hatte.

1831 in Bamberg gegründet und 1863 nach Nürnberg übergesiedelt, spezialisierte sich das Unternehmen auf den Handel mit kostbaren Perserteppichen und Stoffen, etwa Seidenstoffe aus Paris und Lyon. Seit dem Wiederaufbau nach dem Krieg wurde der Export in die europäischen Nachbarländer und später in die USA und den Mittleren Osten forciert. Die 100-prozentigen Töchter in Frankreich, Großbritannien und Italien mit insgesamt 20 Beschäftigten sind von der Insolvenz derzeit nicht betroffen.

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